Inventare Teil 5. Band 8. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1940)

Vorwort mit Zusammenstellung neu übernommenen Schriftgutes

Zusammenstellung neu übernommenen Schriftgutes. 19* (österr. BGBl. Nr. 533) diese für den Abstammungsnachweis des österrei­chischen Hochadels wichtige Registratur zur Verwahrung übernommen, die aus über 600 Ahnenproben vom 16. bis 20. Jahrhundert besteht. Sie ist im AB. 303 b verzeichnet. Registratur des hochadeligen Sternkreuzordens, von Wilhelm Kraus. Der Sternkreuzorden wurde gestiftet von der Kaiserin Eleonora, Ge­mahlin Kaiser Leopolds L, mit Statuten vom 18. September 1668. Zur Auf­nahme in denselben war die adelige Qualität erforderlich, und zwar 12 Ahnen bei der Probelegerin und ihrem Mann (8 Ahnen von Seite des Vaters und 4 von Seite der Mutter) sowie das Bekenntnis zur römisch- katholischen Religion der Bewerber und zu einer christlichen Konfession der Ahnen. Doch kam auch eine Verleihung ohne Probelegung, bzw. eine Nachsicht bei Probemängeln vor. Der Orden bestand bis 1938. Auch Ordensverleihungen wurden bis zu dieser Zeit vorgenommen. Die Registratur wurde 1918—1938 von dem Sekretär Reg.-Rat Emil Rosa verwaltet. Die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich beendete die Tätigkeit der Kanzlei des Ordens. Die Registratur, die für den Abstammungsnachweis besonders der weiblichen Mitglieder des Hochadels des ehemaligen Österreich-Ungarn besonders wert­voll ist, wurde vom letzten Ordenskanzler Joseph Grafen Hardegg in das StA. übertragen. Sie reicht vom 18. Jahrhundert bis Februar 1938 und besteht nach dem derzeitigen Ordnungszustand aus über 500 Bünden, Bün­deln, Bänden, Rollen, Schachteln usw. Drei Karteien — eine für die Ge- burts- (Vaters-), die zweite für die Ehe- (Mannes-) Namen der Ordensmit­glieder und die dritte für jene Fälle von ihnen, zu denen noch urkundliche Belege vorhanden sind — erschließen die Registratur in ihren wesent­lichen Teilen. Der AB. 303 a wird derzeit vorbereitet. Registratur des Herzogi.SavoyenschenDamenstiftes, von Wilhelm Kraus. Dieses Damenstift wurde am 16. August 1763 von Theresia Herzogin von Savoyen (Statuten von 1773) errichtet. Der Wert dieser kleinen Re­gistratur besteht in einer Reihe von Ahnenproben, die von den sich um die Aufnahme, bzw. eine Präbende bewerbenden adeligen Frauen gelegt wur­den, ist also wie die Registratur des Sternkreuzordens wichtig für die Er­mittlung der Abstammung besonders der weiblichen Mitglieder des öster­reichischen Hochadels. Das StA. übt derzeit eine Oberaufsicht aus und erteilt Auskünfte. Als Registraturbehelf dient AB. 303 c. Registratur des „adelig-weltlichen Damenstiftes Maria Schul“ in Brünn, von Wilhelm Kraus. Obwohl das Stift schon 1654 auf Grund der testamentarischen Anord­nungen der Johanna Priska, verw. Gräfin Magnis v. Strassnitz errichtet b*

Next

/
Thumbnails
Contents