Inventare Teil 5. Band 8. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1940)
Vorwort mit Zusammenstellung neu übernommenen Schriftgutes
Zusammenstellung neu übernommenen Schriftgutes. 11* Registratur des Pensionsinstituts des k. k. Hofoperntheaters (zu II 346), von Wilhelm Kraus. Diese aus 16 Bünden Rechnungs- und Gebarungsausweisen von 1881 —1896 bestehende Registratur ist vermutlich bei der Übernahme der Akten des Hofoperntheaters mitübernommen worden, abseits geraten und bei einer Ordnungsarbeit von J. K. Mayr gefunden worden. Historisch ist sie ohne Wert und muß vor der Aufstellung einer starken Sichtung unterzogen werden. Registratur des Sekretariats der Kaiserin Elisabeth (zu II 394, 397), von Wilhelm Kraus. Von diesem eigentlich in die Reihe der Hofstaatsarchive gehörigen Sekretariatsarchiv waren bisher nur die Kanzleibücher direkt bekannt und bezeichnet (siehe n/394). Die dazu gehörigen Akten aber waren an keiner Stelle ausgewiesen oder als solche gekennzeichnet. Erst die Übernahme von Akten der Generaldirektion der kais. Privat- und Familienfonde aus der Kanzlei des Wiener Rechtsanwaltes Dr. Stritzl (siehe unten) leitete zu einer kleinen Entdeckung: es waren dabei eine Reihe Aktenbünde, die außen als Konzepte 1879 ff. bis 1898 bezeichnet waren; ihre genaue Durchsicht ergab, daß sie aus der Tätigkeit einer Kanzlei bei der Kaiserin Elisabeth, der Gemahlin Kaiser Franz Josephs, stammen mußten. Die äußere Aufmachung und Beschriftung nötigte zu einem Vergleich mit einer schon immer in der Registratur der Generaldirektion vorhandenen, als Nr. 721 —737 mit „Rechnungen des Rates Baer in München 1825—1871 mit Konzepten 1854—1869“ bezeichneten Aktenreihe (II 397). Der Vergleich ergab die vollständige Übereinstimmung beider Aktengruppen und ergab unter Heranziehung der oben genannten Kanzleibücher, daß diese Akten die lange vermißte Registratur des Sekretariats der Kaiserin darstellen, die nach ihrem Tode in die Registratur der Generaldirektion gelangte — ein Aktenvorgang darüber konnte nicht ermittelt werden — und die beim Umsturz 1918/19 in zwei Teile zerrissen wurde, von denen der jüngere in die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Stritzls sozusagen „geflüchtet“ wurde, während der zweite ältere Teil später mit der Registratur der Generaldirektion an das StA. kam. Beide Teile wurden jetzt wieder in eine Reihe zusammengezogen. Es ist noch zu bemerken, daß der jüngere Teil Skartierungs- (Aktenausscheidungs-) Vermerke trägt und Lücken aufweist. Verzeichnis (wonach das Verzeichnis II 394 und 397 zu berichtigen und bei II 375 einzufügen ist): 1. Geschäftstagebücher und Namensweiser 1853—1898 (mit Lücken, nach Jahrgängen zu bestellen), 113 Bde. und 1 Heft; 2. Akten 1854—1869, 1879—1898 (1891, 1893 fehlen), 86 Bünde. Registratur der Generaldirektion der a. h. (kaiserlichen) Privat- und Familienfonde 1910—1919 (zu II 379-—397), von Wilhelm Kraus. Nach der Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich wurde in der Kanzlei des Rechtsvertreters der Familie Habsburg-Lothrin-