Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Die unter Vorbehalt des Privateigentumsrechtes hinterlegten Archivkörper und Sammlungen, von Fritz von Reinöhl
sich auch im Verwaltungsdienst. Er wurde mainzischer und würzburgischer Regierungsrat, Vizepräsident und später Präsident der Erfurter Statthalterei; die Würzburger Hochschule förderte er als Kurator ihres Rezepto- rates. 1798 vertrat er Würzburg beim Rastätter Kongreß. Gleich seinem Bruder Johann Philipp trat auch er dann in den österreichischen Dienst. 1803 wurde er als kurböhmischer Gesandter zum Regensburger Reichstag entsandt. 1807 bis 1809 vertrat er die Monarchie in München, von wo er als Hofkommissär zur Armee in Deutschland versetzt wurde.1 E m e r i c h Joseph Graf Stadion-Tannhausen, geboren 14. Dez. 1766, gestorben 11. Jan. 1817.2 Auf unbekanntem Weg kamen in Stadionschen Besitz auch Archivalien der Familie von der Lith; unter diesen verdienen besondere Beachtung der von dem Professor an der Universität Frankfurt a. 0. Tido Heinrich von der Lith gesammelte Briefwechsel des einstigen Rektors dieser Universität und Generalsuperintendenten der Mark Brandenburg Christophorus Pel árgus3 und die in diesem und neben ihm von Lith gesammelten Teile des Archivs des Rektorats der Universität Frankfurt a. 0. Ferner befinden sich im Stadionschen Archiv auch Akten und Briefwechsel des Schönbornschen Beamten von Stephens, was sich durch die Verschwägerung der beiden Häuser erklärt. Verzeichnis. Nachlaß Johann Kaspar von Stadion (f 1641). Acta die von Kayser Ferdinando II et III item Leopoldo weyl. H. Johann Caspar von Stadion gewesenen Hochdeutschmeister und Vor-Österreichischen Statthalter zu Ensisheim ;und der Stadionschen Familie ertheilten Gnaden- recompens ä 60.000 fl. betreffend 1636—-1701, Band 1. Nachlaß Johann Philipp Graf Stadion (f 1742). Gesandtschaftsarchiv aus der Zeit seiner Gesandtschaften nach Wien 1696 und 1717/18 wegen des Freigerichtes, nach München 1702, 1704 und 1716 wegen der Kurstreitigkeiten zwischen Bayern und der Pfalz und 1716 als kaiserlichen Kommissärs zur Koadjutorswahl nach Speyer, Band 2; Gesandtschaftsakten aus der Zeit seiner Gesandtschaft zum Utrechter Friedenskongreß 1709—1713, Band 3—7 a; Berichte des kurmainzischen Residenten in Wien Anton Franz von Gudenus an ihn 1718—1741, Band 8; Unterschiedliche Piecen und Sachen bey der Kayser-Wahl Caroli VI. anno 1711 vorgekommen: 1. Das Graf Paarische Feldpostwesen, 2. Präzedenzstreit zwischen den Städten Aachen und Köln, 3. Die Invasion des Königs Friedrich August von Polen in das schwedische Pommern, 4. Gravamina und Desideria des schwäbischen Kreises, 5. Desideria des Grafenstandes, 6. Kurbraunschweigische und stiftlich Hildesheimische Differenzen, 7. Die Feuda Langarum, Band 9; Akten betreffend Franz Kaspar Graf Stadion, Bischof von Lavant: Testament desselben 26. Okt. 1702, Auszahlung seiner Legate, seine Beisetzung, Briefwechsel Franz Kaspars mit seinem Bruder Johann Philipp 436 Unter Vorbehalt d. Privateigentumsrechtes hinterlegte Archivkörper u. Sammlungen. 1 Wurzbach a. a. O. S. 35 ff. 2 Wurzbach a. a. 0. Stammtafel. 3 Allgemeine Deutsche Biographie Bd. 25, S. 328 ff.