Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die unter Vorbehalt des Privateigentumsrechtes hinterlegten Archivkörper und Sammlungen, von Fritz von Reinöhl

Joseph M. Baernreither eine Vereinigung von Männern der Politik und der Wirtschaft ins Leben, welche unter seiner Leitung vorbereitende Arbeiten für den nahenden Ausgleich mit Ungarn und für den Wiederaufbau der Wirtschaft nach Beendigung des Krieges leisteten. 1911 wurde Marchet Präsident des Vereines „Wiener Handelsakademie“, dessen Verwaltungs­rat er schon seit 1906 angehörte. 1911 trat er als Obmann an die Spitze der „Grillparzer-Gesellschaft“ in Wien, im folgenden Jahr wurde er auch zum Präsidenten des „Wiener Musikvereines“ gewählt, zu dessen Vorstands­mitgliedern er seit 1910 zählte. Im Weltkrieg betätigte sich Marchet auf dem Gebiet der Kriegsfürsorge, indem er an den Unternehmungen „Bücher ins Feld“ und „Fürsorge für die Künstler“ mitarbeitete. Am 27. April 1917 starb Marchet in Schlackenwerth in Böhmen.1 Im Jahre 1925 hinterlegte Marchets Gemahlin Emilie, mit befristetem Vorbehalt ihres Eigentumsrechtes, den schriftlichen Nachlaß ihres Gatten im StA. Seine Benützung ist zur Zeit an die Bewilligung der Eigentümerin gebunden. Reinöhl hat den Nachlaß mit Beibehaltung älterer Ordnungs­ansätze geordnet und verzeichnet. Das Verzeichnis ist als AB. 453 d auf- gestellt. Verzeichnis. I. Persönliches. Personalakten 1868—1916, Ansatz einer Biogra­phie, Tagebuch 1894—1908, Notizbücher, Literarisches Repertorium, Aus­züge, Entwürfe von Vorträgen an der Hochschule für Bodenkultur und im Unterrichtskurse für praktische Land- und Forstwirte, Staatsprüfungsfra­gen, Auszüge, Entwürfe wissenschaftlicher Arbeiten, Aufzeichnungen ver­schiedener Art, Kassabücher, Schachtel 1; Beglückwünschungsschreiben u. dgl., Reichsratswahlen 1891, 1901, Ministerernennung 1906, Franz Josephs-Orden 1904, Eiserner Kronen-Orden 1907, Schreiben anläßlich der Demission 1908, Rezepisse, Tischkarten, Mitgliedskarten, Schachtel 2; Rezensionen und Briefe über Veröffentlichungen Marchets, Schachtel 3; Reichsratskandidaturen 1879, 1891, 1897, 1901, 1907, Landtagswahl 1902, Demission 1907, Schachtel 4. — II. Politische Tätigkeit. Allge­meines: Aufzeichnungen, Briefwechsel, Drucksachen betreffend Marchets parlamentarische Tätigkeit im Abgeordnetenhaus und Herrenhaus des Reichsrates 1891—1916, in der Delegation 1904 und im niederösterreichi­schen Landtag 1902—1905, Schachtel 6—8. Äußere Politik: Vor­schlag der Professoren der Geographie an der Universität Wien über die Abgrenzung der etwa von Tirol an Italien abzutretenden Teile, Frühjahr 1916; Allgemeine Grundsätze für die Regelung der Militärverwaltung in Russisch-Polen 1915; Deutsche Zivilverwaltung in Belgien, Annäherung an Deutschland 1915/16, Schachtel 9. Innere Politik: Deutschfortschritt­licher Verein Baden bei Wien und Umgebung 1895, Wahlreform 1897—1907, Sprachenfrage 1899—1910, Schachtel 10; Lex Perek und Komenskyschule 430 Unter Vorbehalt d. Privateigentumsrechtes hinterlegte Archivkörper u. Sammlungen. 1 Zur Biographie: Alois Czedik, Zur Geschichte der k. k. österreichischen Ministerien 1861—1916, Bd. 8, S. 196 ff.; Deutsches Biographisches Jahrbuch, Überleitungsband I, S. 363 mit Literaturangaben; Hugo Haan in der Neuen Österreichischen Biographie, Bd. 2, S. 147 ff. gleichfalls mit Literaturangaben.

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