Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Die unter Vorbehalt des Privateigentumsrechtes hinterlegten Archivkörper und Sammlungen, von Fritz von Reinöhl
Nachlaß Joseph M. Baernreither — Bermannsche Materialien. 411 Vorlagen 1917, Geschäftsordnung 1917, Schachtel 14; Handelsmuseum, Schachtel 15; Verschiedene Akten, Denkschriften, Zeitungsnotizen u. dgl., welche mit der parlamentarischen Tätigkeit Baernreithers Zusammenhängen, bis 1925, Schachtel 16, 17; Jugendfürsorge und Jugendstrafrecht, Schachtel 18, 19; Europäischer Wirtschaftsverein 1916, Handelspolitisches Komitee 1916, Orient- und Überseegesellschaft 1917/18, Kriegspatenschaft, Schachtel 20; Soziale Versicherung, Schachtel 21—24; Bruderladen, Schachtel 25; Bank und Valuta, Schachtel 26; Seeversicherung, Zucker, Schachtel 27; österreichisch-ungarischer Ausgleich, Schachtel 28, 29; Österreich und das Deutsche Reich, Schachtel 30; Sprachenfrage und Sprachengesetze, Schachtel 31; Böhmen: Verhältnis zwischen Deutschen und Tschechen, Schachtel 32—36; Tschechische Bewegung im Weltkrieg, Ungarische Politik im Weltkrieg, Verschiedene Zeitungsausschnitte, Schachtel 37; Polen, Schachtel 38; Die südslawische Frage und die Entstehung des Weltkrieges, Serbien — Wirtschaftliches, Schachtel 39, 40; Geschichte Bosniens und der Herzegowina, Schachtel 41; Bosnien und die Herzegowina: Politik, Agrarwesen, Verwaltung, kirchliche Fragen, Eisenbahnen, Annexion; Material zu Baernreithers Broschüren von 1908 und 1913, Schachtel 42—46; Korrespondenzen, Schachtel 47; Material zur Herausgabe der Lebenserinnerungen, Schachtel aa, bb, cc; Briefe und Aufzeichnungen, 3 Schachteln. Bermannsche Materialien. Das StA. verwahrt als Leihgabe des Freiherrn von Mitis (s. Bd. I S. 90 ff.) die sogenannten Bermannschen Materialien, das ist ein umfangreicher Zettelkatalog, den Mitis aus dem Nachlaß Moriz Bermanns erworben hatte. Bermann, geboren zu Wien am 16. März 1823, übernahm nach dem Tode seines Vaters Johann Sigmund (gestorben 7. Sept. 1846) dessen Kunsthandlung, mit welcher er einen Autographenhandel verband. Neben diesem Beruf widmete sich Bermann auch schriftstellerischer und ton- setzerischer Tätigkeit, wobei er sich vielfach der Decknamen Moriz B. Zimmermann, Louis Mühlfeld und Berthold Mormann bediente. Mit dem Ziele, ein „österreichisches biographisches Lexikon aller berühmten und denkwürdigen Personen in der Monarchie“ herauszugeben, sammelte Bermann biographische und genealogische Materialien. Sein Werk gedieh nicht über den Buchstaben A hinaus; nur drei Hefte hievon sind 1851/52 in Wien erschienen. Am 11. Juni 1895 ist Bermann in Wien gestorben.1 Sein wissenschaftlicher Nachlaß wurde zerstreut. Mitis erw'arb nicht nur jenen Zettelkatalog, der, in völlige Unordnung geraten, von ihm geordnet wurde, sondern auch eine außerordentlich reiche Sammlung von Zeitungsausschnitten, welche er gleichfalls ordnete und sodann zur Vereinigung mit ähnlichen in München befindlichen Sammlungen gewidmet hat.1 2 Auch Reste einer Autographensammlung und Entwürfe für das biographische Lexikon, darunter auch Selbstbiographien, kamen mit jenen Nachlaßteilen in Mitis’ Eigentum. 1 Wurzbach, Biographisches Lexikon Bd. 1, S. V und 322 ff.; Kürschner, Deutscher Literaturkalender; Partezettelsammlung. 2 Münchner Neueste Nachrichten Nr. 246 vom 14. Mai 1914.