Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Nachlässe, von Fritz von Reinöhl
384 Nachlässe. Nachlaß Cheney. 1929 erwarb das StA. von dem Berliner Antiquariat David Salomon einen Briefwechsel des Fürsten Metternich mit dem englischen Historiker Edward Cheney, der dessen Nachlaß entstammt. Diese Briefe Metternichs stellen sich als Antworten auf Fragen, die Cheney an ihn richtete, dar; auch Bemerkungen Metternichs zu Manuskripten Cheneys, die ihm dieser zur Einsicht zusandte, liegen bei. Ein von Reinöhl 1929 angefertigtes Verzeichnis liegt bei dem Nachlaß. Verzeichnis. Briefe des Fürsten Klemens Lothar Metternich an Cheney 1849—1854, Konzepte von Briefen dieses an jenen 1849, s. d., Aufzeichnungen Metternichs, Konzepte von Mitteilungen Cheneys an W. Kick, 1 Schachtel. Nachlaß de Pont sen. und jun. Alphons Freiherr von de Pont sen., geboren Lausanne 1787, gestorben Wien 18. Febr. 1847. De Pont trat 1816 in den Dienst der Staatskanzlei, in welcher er zuletzt als wirklicher Hofrat bis zu seinem Tode tätig war.1 Alphons Freiherr von de Pont jun., geboren 25. Okt. 1819, 30. Sept. 1840 ernannt zum Legationskommis in der Staatskanzlei, 7. Dez. 1843 der Gesandtschaft in Stuttgart zugeteilt, 16. Jan. 1847 zur Botschaft nach Paris versetzt, 22. März 1849 dem Legationsrat Hübner während dessen außerordentlicher Mission in Paris zugeteilt, am 1. Jan. 1850 in das Ministerium versetzt, dem Erzherzog Ferdinand Max während seiner Reisen nach Paris und Brüssel 1856 zugeteilt, 28. Febr. 1857 der Präsidialkanzlei desselben als Generalgouverneurs des lombardo-venetianischen Königreiches zugeteilt, von deren Auflösung 1859 an bis zu seiner am 7. Nov. 1876 erfolgten Versetzung in Disponibilität im Ministerium des Äußern, zuletzt als a. o. Gesandter und Bevollmächtigter Minister, tätig.1 2 Am 17. Dez. 1914 übergab das k. u. k. Ministerium des Äußern dem StA. Akten und Korrespondenzen der Jahre 1814—1878, welche aus dem Nachlasse der beiden de Pont stammten. Der Großteil dieser, unter welchen sich auch der Nachlaß des Hofrates im genannten Ministerium Ignaz Freiherrn Liehmann von Palmrode befand,3 wurde hier von Bittner in die einzelnen Bestände der Archive der Staatskanzlei und des Ministeriums des Äußern sowie vermutlich auch in das Pariser Gesandtschaftsarchiv eingeteilt; ein Bündel von Akten, welche die Okkupation Bosniens und der Herzegowina betrafen, wurde dem Leiter des politischen Archivs des Ministeriums des Äußern übergeben.4 Als das politische Archiv im Winter 1919/20 vom StA. übernommen wurde, kam auch dieses Bündel wieder 1 Bermannsche Materialien im StA.; Wiener Zeitung Nr. 54/1847, S. 436; J. K. Mayr, Geschichte der österreichischen Staatskanzlei im Zeitalter des Fürsten Metternich, Wien 1935, S. 66, 111. * Jahrbuch des k. k. auswärtigen Dienstes, Jahrgang 1, 1897, S. 157. 3 Jetzt Pol. Archiv, Abt. XXXX, Fasz. 300, siehe Bd. I S. 443, 451. * Reg. des StA. Z. 1186/1914 mit näheren Angaben.