Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Belgien, von Oskar Schmid

V. Selekt Beydaels. 359 S. Gertrude zu Nivelles (Brabant); zu Beginn findet sich eine mit Register versehene Liste der Kanonissinnen von Nivelles seit 1610, woran sich an­dere verschiedenartige Stücke, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhun­derts zusammengebunden worden sein dürften, anschließen, darunter auch (fol. 157 ff.) ein Druck „Reglement de Flmperatrice-Reine du 23 septembre 1769 sur les preuves de filiation et de noblesse requises pour entrer aux chapitres nobles des Pays-bas“. Der Band dürfte aus dem Besitze Jaerens stammen. Nr. 142 ist ein Folio-Pergamentband, von dem kaum 24 Seiten be­schrieben sind, und enthält eine „Liste générale de toutes les personnes qui peuvent venir aux appartement ä la Cour formée pour l’année 1785“ und eine „Nouvelle liste des personnes qui doivent étre averties pour les Chapelles ä la Cour ensuite des ordres de Son Altesse Royale l’Archiduc Charles Louis d’Autriche“. Die Nr. 148/1—9 umfaßt neun Folio-Lederbände je mit der Aufschrift „Preuves héraldiques Vienne“ mit unterschiedlichem Inhalt, die zum Teil die Form von Kopialbüchern besitzen und vom 16. bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts reichen. Sie umfassen genealogische Ausarbeitungen, Auszüge aus Tauf- und Kopulationsregistern, Urkundenabschriften und insbesondere im 1., aber auch im 2. Band eine Reihe von Original-Perga­menturkunden Karls V., Alexanders von Parma, des Erzherzogs Ernst, Philipps II. (eine Urkunde aus der deutschen Kanzlei des Königs, mitunter­zeichnet vom deutschen Sekretär Urban Scharberger) und insbesondere der Erzherzogin Isabella, genealogische Tabellen und Ahnenproben. Die Bände (363, 423, 417, 656, 674, 661, 387, 417 und 482 Blätter) verfolgen im all­gemeinen eine chronologische Reihung, besitzen für sich kein Register, sind jedoch in dem allgemeinen Index des Adalbert Meinhard Böhm einge­arbeitet. Nr. 172/1, 2, Folio-Pergamentbände mit der Aufschrift „Déclarations héraldiques, Vienne“, beziehen sich auf Beydaels Wiener Tätigkeit und ent­halten Zertifikate über genealogische Fragen mit zahlreichen Tabellen und farbigen Wappen, die stets von P. Marner beglaubigt sind. Der erste Band (ca. 460 Blätter) umfaßt die Tätigkeit des Wappenkönigs im Jahre 1801, Band 2 (ca. 200 Blätter) die vom Ende des Jahres 1802 bis 1805. Beide Bände sind für sich mit Register versehen. Der Inhalt offenbart sich beim ersten Zusehen nicht frei von Phantasie. Nr. 295 ist ein Großfolioband in Pergament (ca. 350 Seiten mit Index) „Ahnenprobenberichte betreffend Aspiranten auf die Kämmererwürde und den Sternkreuzorden 1804—1808“ und enthält Abschriften (deutsch) von Schreiben Beydaels an den Oberstkämmerer wegen Aspiranten auf Käm­merer- und Stemkreuzordenswürden, auch eine Promotion von Toisonisten (den Erzherzogen Rainer und Ludwig) vom 7. April 1805. An ungebundenen Akten schließen sich daran: Nr. 59, Ahnenproben der Reichsfreiin Victoria Judith vonPoutet, die sich zu Beginn des 19. Jahr­hunderts um einen Honorarplatz im Savoyischen Damenstift bewarb. — Nr. 61, Proben zur Erlangung des Sternkreuzordens (Lalaing, d’Alton) aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Einiges davon trägt Signaturen

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