Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Die Urkundenabteilung von Paul Kletler
Das Wiener Schatzgewölbe. 49 Provenienz verzeichnet: 30. März 1290 Pfandbrief König Rudolfs auf Graf Hugo von Montfort um den Bregenzer Wald; 4. Febr. 1291 Kaufbrief König Rudolfs auf Graf Rudolf v. Montfort um ein Gut vor dem Bregenzer Wald; 4. März 1296 Vertrag zwischen dem Kloster Weingarten und Graf Hugo von Montfort; 1. Jan. 1318 Teilbrief zwischen den Brüdern Rudolf und Ulrich von Montfort und deren Brudersöhnen Friedrich und Hugo von Montfort; desgleichen 2. März 1319, 27. Mai 1331 König Ludwig verleiht dem Grafen Hugo von Montfort und dessen Erben alle Wildschätze und Bergwerke im Bregenzer Wald; 28. Juli 1334 Pfandbrief König Ludwigs auf Graf Haug um die Vogtei über das Frauenkloster vor Lindau; 26. Aug. 1336 Kompromiß zwischen Bischof von Chur und Graf Ulrich von Montfort; 19. März 1340 Vertrag zwischen den Grafen Wilhelm und Ulrich von Montfort wegen der Erbschaft nach ihrem Vetter, Grafen Hugo von Bregenz; 21. Juli 1346 Graf Ulrich von Montfort schenkt seinen Neffen Hugo und Rudolf Burg und Stadt Feldkirch; 16. Nov. 1347 Kaiser Karl IV. bestätigt Graf Hugo von Montfort im Besitze seiner Reichspfandschaften; 23. Juni 1360 Schutzbrief Herzog Rudolfs IV. von Österreich für Graf Rudolf von Montfort; 8. Juni 1379 Vertrag der Brüder Hugo und Konrad von Montfort betreffend ihr väterliches Erbe, u. a. Dies© Urkunden finden sich nun fast alle in dem Verzeichnis der Urkunden, die Rosenthal 1751 aus Innsbruck nach Wien brachte. In Innsbruck — zum Teil allerdings auch noch in München — liegt nämlich überhaupt das gräflich Montfortsche Archiv,1 soweit es noch vorhanden ist. Denn die Montfort, die ihre Besitzungen und Hoheitsrechte etappenweise an die Habsburger verkauften, übergaben jedesmal zugleich auch die zugehörigen Teile ihrer Registratur an die oberösterreichische Kammer. Wegen des Zusammenhanges mit den Montforter Urkunden im StA. und vor allem, weil hier wieder einmal die Erwerbung der Archivalien sowie deren damals lebendiger Wert urkundlich nachgewiesen ist, seien die betreffenden Stellen des Kaufbriefes um die Hälfte der Herrschaft Bregenz und um die Herrschaft Hohenegg vom 12. Juli 1451 und des Kaufbriefes um die zweite Hälfte der Herrschaft Bregenz vom 5. Sept. 1523, deren Originale das StA. verwahrt, angeführt: (1451) „... Wir haben och, uff, das und umbe das der obgenant unser genediger herre hertzog Sigmund und sine erben der vorgedachten herschafften luten und guter darin gehörig und diss koffs dester hahlicher und sichrer syen, demselben unserm herren zu sinen hannden yetzo übergeben und ingeantwurt alle die brieff und hantvesten, rodel, geschrifften und urbarhucher, so wir von der obgedachten herschafften wegen unczher inngehept haben ...“. Nach der gleichen Begründung heißt es 1523: „so hah ich zu derselben irer fürstlichen durchleuchtikait hannden yeczo hiemit ubergebenn unnd geanntwurt alle die brief, es seyen vertrag taylbrieff oder annder ver- schreybungen, urkhunden, rodel, urbarpuecher unnd schrillten, was ich der zu meinem tayl von wegen gedachter herschafft Bregenntz geheht hab. Ob aber sunst aynich annder mer brief oder schrifften von der yeczgenannten 1 Siehe M. Mayr S. 178. Bezüglich der Montforter Urkunden im Münchener Hauptstaatsarchiv wurde in letzter Zeit vom Vorarlberger Landesarchiv ein Austausch angeregt; in Bregenz befindet sich vorderhand nur ein Urbar Montfortischer Provenienz. Inventare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Bd. 6. 4