Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Handschriftenabteilung von Fritz Antonius

260 Die Handschriftenabteilung'. gesagt, dahingestellt bleiben. Möglicherweise wurden sie dem StA. von Fiedler geschenkt. Alle vier enthalten Hungarica; es sind: Böhm Nr. 951, eine von Jankovich ergänzte Dissertation über den ungarischen Adel, saec. 18. Sup p 1. Nr. 509, Abhandlungen aus dem ungarischen Recht, saec. 18, und Sup p 1. Nr. 510, eine im Jahre 1815 für Jankovich angefer­tigte Abschrift von Kovachichs „Monumentum Manuscriptorum et Monu­mentum Diplomaticorum“, das dieser 1810—1812 für das Nationalmuseum geschrieben hatte. Endlich S u p p 1. Nr. 746, „Compendium legum Trans- sylvanicorum“, ein ebenfalls für ihn angefertigter Auszug. Karajan. Aus der Bibliothek des einstigen Direktors der Hofbibliothek Theodor Georg von Karajan1 stammt die Handschrift Suppl. 1218, ein eigenhän­dig geschriebener Aufsatz Böhmers über die österreichischen und bayeri­schen Annalen. Der Band wurde 1908 von Baron Mitis dem StA. gespendet. Khevenhüller. Von Franz Christoph Grafen von Khevenhüller,1 2 dem Geschichtsschrei­ber Kaiser Ferdinands II., und zum Teil offenbar aus seinem Nachlaß stam­mend, besitzt das StA. vier Handschriften. Die erste, Suppl. 481, das Originalmanuskript zu den „österr. Heiraten“, schenkte dem Archiv im Jahre 1876 der Finanz-Oberinspektor Franz Josef Schaffer,3 der es aus der Verlassenschaft eines ihm befreundet gewesenen Sammlers erworben hatte. Die übrigen Khevenhülleriana dürften wohl über die österr. Hofkanzlei ins Archiv gelangt sein. Es sind Suppl. 959,4 die Historia seiner Hochzeit mit Barbara Teufelin am 6. Mai 1613. Suppl. 980, Fragmente von Relationen und Aufsätzen, die offenbar erst im StA. zusammengebunden wurden und zum größten Teil wohl von Franz Christophs Vater Bartholomäus 5 stam­men dürften. Suppl. 997, ein Konzept der „Historia del Emperador Fer- dinando 2“. K i n s k y. Noch in das Jahr 1749 scheint die Erwerbung von 12 ursprünglich der Reichskanzlei entstammenden Bänden aus dem Besitz der gräflichen Familie Kinsky zu fallen, denen dann im Jahre 1756 aus derselben Quelle noch eine Anzahl weiterer Manuskripte — zum Teil ebenfalls Pro­venienz Reichskanzlei, zum Teil Provenienz Kinsky — gefolgt sind. Die erste Erwähnung dieses wertvollen Zuwachses findet sich in der Note Bartensteins vom 18. Nov. 1753, der bei Besprechung der westfäli­schen Friedensakten sagt: „Vorhin schon waren ingleichen verschiedene Folianten wichtiger derley Schriften von der gräflich Kinsky’schen Familie 1 Vgl. Wurzbach, Bd. 10, S. 46711. 2 Geb. 21. Febr. 1588, gest. 13. Juni 1650; vgl. Wurzbach, Bd. 11, S. 216ff. und Khevenhüller-Schlitter, Aus der Zeit Maria Theresias, I. Bd., Einleitung S. 24—47. 3 Derselbe spendete ein Jahr später auch Zetls Chronik von Steyr; vgl. oben S. 162, 199. 4 Nur ein kleines Heft in diesem „Sammelband“. 6 Vgl. Wurzbach, a. a. O. S. 215 und Khevenhüller-Schlitter, a. a. O. S. 21—25.

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