Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Handschriftenabteilung von Fritz Antonius

eingeteilt. Es handelt sich um folgende zwölf Bände: Suppl. 1062, 1139,1 1146,1 1155,2 1156, 1157,1 1158,1 1159, 1160,1 1161,1 1162. Zwei Hand­schriften, die ebenfalls unter den Jesuitica des Repertoriums V (AB. 357) erscheinen, lassen sich nicht mehr mit Sicherheit in der Sammlung fest­stellen, und zwar die Halsgerichtsordnung Karls V. und die Landgerichts­ordnung Ferdinands I. Vermutlich ist die erstere identisch mit dem Band Suppl. 549, doch läßt sich wegen des neuen Einbandes keine ganz sichere Entscheidung treffen. Die nächste Einlieferung von Jesuiten-Handschriften fand in den Jahren 1850 und 1851 im Wege der Kämeral-Gefällen-Verwaltung statt. Es gelangten nun die Urbare der dem Wiener Kollegium gehörigen Herr­schaft Eggenburg, Suppl. 664, 665, 666, in den Besitz des Archivs, ferner ein Kopialbuch des ebenfalls dem Kollegium inkorporierten St. Claren- Klosters, Suppl. 668, und eine Stiftungstabelle der Wiener Universität, Suppl. 1202. Diese Handschriften erscheinen als Nachtrag auf der letzten Seite des Repertoriums V (AB. 357) eingetragen. Vielleicht ist auch der Band Suppl. 322, ein Gedenkbuch der Pfarre Eggenburg, saec. 18,3 damals ins StA. gelangt. Es findet sich allerdings im Repertorium V nicht verzeichnet. Vielleicht gehört auch die Handschrift Suppl. 680 zu den Jesuitica.4 Weitere Jesuitenhandschriften s. Klöster Millstatt, Plettriach, Prag. Wien, Karmeliter.5 Der Band Böhm 797, u. a. die Chronik des Gotfridus Viterbiensis ent­haltend, von zirka 1400, hat eine bemerkenswerte Geschichte. Er stammt einem Eintrag auf der letzten Seite zufolge aus dem Besitz des Wiener Karmeliterklosters am Hof6 und war später im Besitz des Johannes Sam­bucus, der ihn, wie die Widmung auf S. 1 bezeugt, im Jahre 1576 dem Deutschordensritter, Kanzler und ersten Rat des Erzherzogs Karl Johann Cobenzl überließ. Andreas v. Meiller fand die Handschrift im Jahre 1846 im Grazer Gubernialarchiv und brachte sie von dort nach Wien. Wien, Königskloster.5 Die heute in unserer Sammlung befindlichen 122 Handschriften des sogenannten Königsklosters der Klarissinnen nächst der Hofburg in Wien, oder wie es vollständiger heißt, der „königlichen Neuen Stiftung zu un­serer lieben Frau und allen heiligen Engeln St. Clären Ordens“, sind bis auf einen, erst 1933 aus dem Archiv der Stadt Wien eingetauschten Band, Suppl. 1260, mit der großen Menge der übrigen Klosterarchivalien in den Jahren 1846 und 1850 ins Archiv gelangt. Allerdings stimmen die beiden Ubernahmsverzeichnisse mit dem heutigen Bestand — soweit dabei die 1 Jetzt bei den Akten. 2 Probhaus St. Anna. 3 Veröffentlicht von Oswald Redlich im Jahrbuch für Landeskunde von Nieder-Österr. Bd. XXVI (1936), S. 143ff. * Vgl. Abschnitt unbestimmbare geistliche Provenienzen. 5 Vgl. unten die Ausführungen Latzkes. 6 1554 wurde dieses von den Mönchen verlassene Kloster von Kaiser Ferdinand I. den Jesuiten eingeräumt; vgl. Marian, österr. Klerisey, Bd. 9, S. 133ff. II./6. b). a) Österreich. Klöster: Wien, Camaldulenser—Königskloster. 229

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