Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Das Habsburg-Lothringische Familien Archiv von Fritz Von Reinöhl

16 Das habsburg-lothringische Familienarchiv. Maria von Bayern (1571) und den Tod Erzherzog Karls (1590—1594), über­geben. All diese dürften wohl der oberösterreichischen (Innsbrucker) Schatzregistratur angehört haben. Der jüngere Staatsrat überließ 1866 dem StA. Akten über den Unterricht Erzherzog Josefs aus den Jahren 1751—1760, die dem Archive der Kabinettskanzlei ent­stammen. Einen bedeutenden Zuwachs erfuhren die Familienakten, als das StA. 1865 Teile des Handarchivs Kaiser Franz’ I. (II.) übernahm. Arneth, der mit der Sichtung des Handarchivs und mit der Erstattung von Vorschlägen über seine Verwertung betraut worden war,1 hatte aus allen Akten und Korrespondenzen, welche sich auf das Kaiserhaus und dessen Mitglieder oder auf auswärtige Angelegenheiten bezogen oder seiner Ansicht nach „sonst von historischer Wichtigkeit und Interesse sind“, eine Gruppe gebildet.1 2 Leider aber ließ er diese Gruppe nicht un­berührt, sondern veranlaßte ihre Zerschlagung und Aufteilung auf die einzelnen Teile des Familienarchivs. Ein von Thomayr angelegtes Ver­zeichnis gibt über die von Meiller getroffene Einteilung der einzelnen Splitter genaue Auskunft.3 Der Großteil dieser Akten und Korresponden­zen wurde in die Familienakten eingeteilt. Es waren dies vornehmlich Akten über die Erziehung der Mitglieder des Kaiserhauses aus den Jahren 1749—1808 und des Herzogs von Reichstädt,4 Krankengeschichten u. dgl. von Mitgliedern des Kaiserhauses aus den Jahren 1792—1833, des Her­zogs von Reichstadt 1830, 1832 und des kaiserlichen Leibarztes Dr. Georg von Lagusius 1796,5 Akten über Vermögensangelegenheiten des Kaiser­hauses und seiner einzelnen Glieder von 1798—1836,6 Kammerrechnungen Kaiser Franz’ von 1784—1791,7 Akten über Verlassenschaftsangelegen­heiten 1789—1831 8 und Akten über verschiedenste Angelegenheiten des Gesamthauses und seiner Glieder. In die Familienakten wurden aber auch aus diesem Teil des Handarchivs die Nachlässe — vornehmlich Auf­zeichnungen und Korrespondenzen — der Kaiser Leopold II. und Franz I. (II.), der Gemahlin des Letztgenannten, der Kaiserin Maria Theresia, des Erzherzogs Palatins Leopold, der Erzherzogin Amalia, der Herzogin Amalia von Parma und des Kabinettsministers Franz Grafen Colloredo und seiner Gemahlin eingeteilt.9 Zwischen 1884 und 1892 10 wurden diese Nachlässe aber wieder aus den Familienakten aus­1 Siehe die Ausführungen über dieses Handarchiv in diesem Band und I. Band S. 145*. 2 Siehe Beilage A zu Reg. des StA. Z. 255/1865. 3 AB. 310; zum vollen Erfassen des Vorganges der Aufteilung muß aber auch die oben erwähnte Beilage A zu Reg. des StA. Z. 255/1865, deren Nummern Meiller anführt, herangezogen werden. Die Akten wurden zum Großteil als Fasz. 58—69 dem bisherigen Bestand angereiht; die Erziehungsakten scheinen mit gesondert aufgestellten Akten gleicher Art vereinigt worden zu sein. * Diese Akten füllen heute die Kartons 53—57. 5 Alle diese in Karton 68. 6 In Karton 16. 7 Heute Karton 1—5 des Handarchivs Kaiser Franz. 8 Heute in Karton 82, 83. 9 Vgl. AB. 310. 10 Die Zeitgrenzen ergeben sich durch den Eintritt Schiitters in das StA. (1884) und die Beendigung des von ihm verfaßten, am 27. Sept. 1892 beendeten Archivinventars (AB. 10), welches diese Nachlässe gesondert verzeichnet. Weiteres über sie in den Ausführungen über die Sammelbände in diesem Band.

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