Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Das Habsburg-Lothringische Familien Archiv von Fritz Von Reinöhl

Familienakten. 15 gangenen kaiserlichen Entschließung eingelieferten Akten der „H o f- kommission in Familienangelegenheiten“ angehörten.1 Im Januar 1862, bis zu welcher Zeit Meiller auch noch die Vorträge der Staatskanzlei (I 421) bis 1806 durchgesehen hatte und alle ihm hiezu geeignet erscheinenden in die Familienakten eingeteilt zu haben scheint, meldete er, daß die Bildung des Familienarchivs im wesentlichen abgeschlossen sei. Aber dennoch erfuhren die Familienakten auch weiter­hin Zuwächse. Wir wollen diese, nach den Einlieferungsstellen geordnet, aufzählen. Aus anderen, im StA. befindlichen Beständen wurden hieher übertragen: zu unbekannter Zeit, jedenfalls aber nach 1851, aus dem Ar­chive des Reichshof rates1 2 3 die Akten über den Prozeß, welcher gegen den ersten Kammerdiener Kaiser Rudolfs II., Philipp Lang, 1608 ff. ge­führt wurde, samt den bei ihm beschlagnahmten Akten und Korresponden­zen; 3 1852—1869 aus der Handschriftensammlung elf Stück verschiedener Zeit und verschiedenen Inhaltes4 und 1902 aus den „Österreichischen Akten, Steiermark“ Akten betreffend Todesfälle, Exequien, Regierungsantritte und Reisen 1660—1745.5 Das Ministerium des Äußern übergab 1868 dem Archiv 27 Stück und 12 Aktenhefte und Bündel Haussachen, die vornehmlich den Herzog von Reichstadt und seine Mutter sowie die sogenannten toskanischen Herr­schaften betrafen. Leider weist der Übergabsakt die Einheiten nicht einzeln auf. Sie dürfen wohl zum Teil jenen Akten gleichgehalten werden, die der ehemalige Kabinettssekretär Marie Louisens Freiherr von Richer am 28. März 1853 dem Ministerium des Äußern übergeben hatte.6 Die Grazer Finanzlandesdirektion überließ 1864 dem StA. ein dem Salz­burger erzbischöflichen Archiv entstammendes Originalschrei­ben Maximilians II. an Erzbischof Johann Jakob von Kuen-Belasi vom 11. Okt. 1572. 1883 kamen auch drei Aktenstücke aus dem vom steiermär­kischen Landesarchiv abgetretenen Saurauschen Archiv hinzu. 1882 wurde vom Statthaltereiarchiv in Innsbruck eine größere Anzahl von Akten, betreffend die Vermählungen der Erzherzoginnen Johanna und Barbara mit Franz Prinz von Florenz, dem späteren Großherzog von Toskana, und Alfons II. Herzog von Modena (1563—1570) sowie Erzherzog Karls mit 1 Diese waren von dem gewesenen Mitglied dieser Hofkommission, dem ehemaligen Hofkanzler Josef Freiherrn van der Mark dem Oberstkämmerer Rudolph Grafen Wrbna übergeben worden; sie bildeten zuletzt Karton 153, 154 und wurden 1934 wieder aus­geschieden; siehe die Ausführungen über sie in diesem Band. 2 F. Hurter, Philipp Lang, Schaffhausen 1851, S. V f. 3 Vgl. hiezu Hurter a. a. O.; mit Langs Korrespondenz ist auch jene seines Vor­gängers Hans Popel 1576—1599 vereint. Diese Akten und Briefschaften wurden 1934 wieder ausgeschieden und als „Langakten“ gesondert aufgestellt; siehe die Ausführungen über sie in diesem Band. 1 Es waren dies folgende Nummern des AB. 446: Österreich Nr. 18, 20 a, 50, 51, 87, 227, Österreich Nachtrag Nr. 593, Tirol Nr. 68, 98, 99, 161. 5 Vermerk Winters in AB. 35/2. 6 Admin. Reg. F ] Fasz. 98, Einzelne Abhandlungen Nr. 88. 1934 wurden diese wieder ausgeschieden und als „Archiv der Erzherzogin Maria Louise Herzogin von Parma“ gesondert aufgestellt; siehe die bezüglichen Ausführungen in diesem Band. Vorübergehend befanden sich bei diesen Akten auch solche aus dem Archiv der Staatskanzlei (AB. 170 b Nr. 73), die 1923 wieder an ihrem Ort eingeteilt wurden.

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