Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)
Das Habsburg-Lothringische Familien Archiv von Fritz Von Reinöhl
Familienkorrespondenz — Sammelbände. 27 haben dürfte; von diesen wurden aus dem Nachlaß Lacys stammende Briefe und Billette Kaiser Josefs II. an Lacy (1773,1775—1790), ferner Briefe Kaiser Leopolds II. und anderer (1779—1794) an ihn,1 die aus dem Nachlaß Graf Leopold Kolowrats stammenden Briefe Maria Theresias an ihn (1745—1751)1 2 und verschiedene undatierte Blätter mit Weisungen Maria Theresias3 sowie Briefe und Billette dieser Kaiserin (1766/67)4 bei den 1865 übernommenen, den Familienakten eingegliederten Teilen des Handarchivs eingeteilt. 1883 erwarb das StA. durch Kauf Vorträge Johann Adams Freiherrn von Posch an Kaiser Franz I. und Briefe dieses Herrschers an Posch (1757—1765), die aus dem Nachlaß Poschs verschleppt worden waren.5 1870 und 1886 wurden der Staatenabteilung Frankreich Teile der geheimen Korrespondenz des Grafen Florimund Mercy, die dem Pariser Gesandtschaftsarchiv angehörten, entnommen und hier eingeteilt.6 1911 wurden dem Archiv des Oberstjägermeisteramtes die Jagdtagebücher Kaiser Karls VI. (1712—1740), welche Kaiser Josef II. 1784, als sie unter Kabinettsschriften gefunden worden waren, dem Hof jägeramt zur Aufbewahrung übergeben hatte, entnommen und bei den Tagebüchern dieses Kaisers hinterlegt.7 Da den Sammelbänden auch der Großteil des Nachlasses des Kabinetts- und Konferenzministers Franz Grafen von Colloredo- Mansfeld8 angehörte, wurden 1928 diesen drei vordem bei den vertraulichen Akten des Kabinettskanzleiarchivs eingeteilte Faszikel, die gleichfalls Teile des Nachlasses des Genannten enthielten, als Fasz. 347—349 angereiht. 1924 wurde der Bestand von Reinöhl verzeichnet und ein Sach- und Personenindex von ihm verfertigt, der in ein Exemplar des General- kataloges (AB. 25) eingeteilt wurde und von welchem Dollhopf eine Abschrift anfertigte, die dem Inventar (AB. 298 a) beigebunden ist. Ein von Weyda verfaßter Zettelkatalog (AB. 476/1,9 477) und ein von ihm verfaßter Zettelkatalog (AB. 476/2) sind heute nicht mehr brauchbar. 1 Reg. des StA. Z. 184/1866, Übergabsverzeichnis Nr. 1, 2, 3, 6; heute Sammelband 36, 96; von letzteren muß den Zeitangaben nach zu schließen ein kleiner Teil anderwärts eingeteilt worden sein. 2 Übergabsverzeichnis Nr. 2; heute Heft 4 des Sammelbandes 7. 3 Übergabsverzeichnis Nr. 7; heute Heft 1, 2 des Sammelbandes 4. 4 Ebenda Nr. 4, wohl aufgeteilt. 5 Heute Sammelband 9; Näheres bei den Ausführungen über die Posch-Akten in diesem Band. 6 Sammelband 75, Heft A—D (vgl. AB. 183/1 S. 87 [blau]); sie entstammen dem Nachlaß des Genannten; siehe A. von Arneth und M. A. Geffroy, Marie Antoinette Bd. 1 S. III und J. K. Mayr im ersten Bande des Gesamtinventars S. 531. 7 Sammelband 6; hier auch das bezügliche Originalhandschreiben Josefs II. vom 21. Dezember und aufklärender Vermerk Mitis’. Vgl. auch 0. Freiherr von Mitis, Jagd und Schützen am Hofe Kaiser Karls VI., Wien 1912. 8 Geboren Wien 23. Mai 1736, 11. Jan. 1774 ernannt zum Ajo Erzherzog Franzens, 12. Nov. 1787 zu dessen Obersthofmeister, 3. März 1792 zum Kabinetts- und Konferenzminister, seit 1796 auch Oberstkämmerer, gestorben Wien 10. März 1806. (Vgl. Cölestin Wolfsgruber, Franz I. Kaiser von Österreich, Wien und Leipzig 1899, 2 Bände; Ignaz Beidtel, Geschichte der österreichischen Staatsverwaltung 1740—1848, Innsbruck 1896/98, 2. Bd. S. 20 ff.) 9 Dieser kann nur zur Feststellung der von Arneth nicht gedruckten Briefe und Briefteile gute Dienste tun.