Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)
Kabinettsarchiv von Fritz von Reinöhl
Nachlaß Pfleger. 211 Weg in die Präsidialakten des Staatsrates gefunden haben. Die Präsi- dialaktenGraföttingens, der 1809—1817 oberster Justizpräsident war, wurden dem am 12. Febr. 1823 zum obersten Justizpräsidenten ernannten Leopold Ritter von Plenciz übergeben.1 Die Akten des goldenen Vlieses dürfte Pittrich in Befolgung einer 1822 ergangenen kaiserlichen Weisung Cajetan Freiherrn von Münch-Bellinghausen ausgefolgt haben, welcher Pfleger im Kanzleramt des Ordens nachgefolgt war.1 2 Am 24. Dez. 1825 übergab Pittrich weiters dielzdenczy sehen Akten dem Ministerial- bureau des Staats- und Konferenzministers Grafen Zichy.3 Auf die Geschicke der Teile des Nachlasses Zinzendorfs soll hier nicht eingegangen werden; diesbezüglich sei auf die ihn behandelnden Ausführungen dieses Bandes verwiesen. Bei der Pflegerischen Registratur befanden sich nach diesen Auslieferungen somit noch die Kabinettsakten Pflegers,4 die Diktate über das ungarische Staatsrecht, die geheimen Finanzakten Wallis’ und der Nachlaß Brigidos. Es darf wohl angenommen werden, daß alle diese Akten mit Ausnahme der die Vermögensverhältnisse des Kaiserhauses betreffenden, welche einer zu deren Regelung aufgestellten Hofkommission übergeben worden zu sein scheinen,5 mit dem Archiv des Staatsrates in das Kabinettsarchiv übergegangen sind. Ein Teil der in der Pflegerischen Registratur verbliebenen Akten erscheint nämlich in dem, nebenbei bemerkt, sicherlich nicht erschöpfenden Verzeichnis des Kabinettsarchivs von 1850 unter den „Cabinettsacten der Cabinetsreferenten im Justizfache“. Leider lassen sich die einzelnen Teile des Restes der Pflegerischen Registratur nun nicht mehr weiter verfolgen. Von den noch zu nennenden Gruppen abgesehen, dürften sie bei fortschreitender Ordnung in andere Aktenreihen eingeteilt worden sein. Verfolgen lassen sich nur die Geschicke der Kabinettsvoten Pflegers, welche ihren Weg in die „Kabinettskanzleiakten“ fanden, und des Nachlasses Brigidos. Bezüglich dieser beiden sei auf die entsprechenden Abschnitte dieses Bandes verwiesen.6 Was heute noch im StA. als Nachlaß Pfleger verwahrt wird, ist nur mehr ein unbedeutender Bruchteil der Pflegerischen Registratur, vorwiegend Akten, die der Zeit vor Pflegers Eintritt in den Staatsrat angehören. Sie waren ehedem in die Kaiser Franz-Akten7 eingeteilt, wurden aber 1928 ausgeschieden und gesondert aufgestellt. Verzeichnis. Sammlung von Normalien meist galizische und Justizangelegenheiten betreffend; Statistiken von Sandec; Varia 1736 ff., 1 Fasz. 1 Vermerk auf dem Konzept des Schreibens Pittrichs an Neuberg vom 19. Nov. 1820, a. a. 0. 2 Varady an Pittrich 24. März 1822, K. A. 1224/1822. 3 Siehe Anm. 1. Über die weiteren Geschicke des Nachlasses Izdenczys siehe S. 194 f. * Ein ins einzelne gehendes Verzeichnis in Pittrichs Schreiben vom 19. Nov. 1820 an Neuberg, a. a. 0. 5 Siehe Anmerkung auf S. 16 des Verzeichnisses des Kabinettsarchivs von 1850 zu Nr. XXXIII OAKA. B. I. Nr. 1. 6 Siehe S. 149 und 191 f. 7 Fasz. 115, vgl. S. 129 und 141. 14*