Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Kabinettsarchiv von Fritz von Reinöhl

Nachlaß Kolbielsky — Nachlaß Kressei. 201 sion aus den Jahren 1766—1768, Sitzungsprotokolle der vereinigten Hofstelle vom 8. Jan. 1787 und von dem Direktor des Archivs der böhmisch-österreichischen Ilofkanzlei Caspar Edlen von Hofer 1786—1789 gearbeitete Regesten der älteren schlesischen Akten der böhmisch­österreichischen Hofkanzlei. Der Nachlaß wurde nach seiner Auffindung zunächst in dem Zustand, in dem er sich befand, belassen und scheinbar bald nachher von einem Beamten des Staatsrates stückweise ver­zeichnet. Dieses Verzeichnis erliegt heute unter Nr. 1590 des Nachlasses. Dieser dürfte wohl in der Verwahrung des Staatsrates geblieben und mit dessen Archiv an das Kabinettsarchiv übergegangen sein. Da die bestehende Ordnung die Benützung des Nachlasses erheblich erschwerte, nahm nach einem vorhergegangenen Versuch1 der damalige Kabinetts-Registraturs- Offizial Rudolf Payer von Thurn eine Neuordnung vor, bei welcher er die Akten in 17 Faszikeln chronologisch ordnete, die undatierten Stücke in einem Anhang vereinigte und die obenerwähnten Protokolle der vereinigten Hof­stelle sowie die Regesten Hofers zur Auslieferung an das Archiv des Mini­steriums des Innern ausschied. Diese Auslieferung wurde jedoch niemals durchgeführt, so daß sich diese Akten noch heute beim Nachlaß befinden, dessen 18. Faszikel sie bilden. Payer von Thurn legte überdies ein ausge­zeichnetes Stückverzeichnis an, dem er einen sorgsam gearbeiteten Sach- und Namensindex beigab. Am 30. April 1900 war diese Ordnungsarbeit Payer von Thurns beendet.1 2 3 * Der Inhalt des Fasz. 18 war in diesem Index nicht eingearbeitet; dies wurde daher 1928 im StA., welchem der Nachlaß am 5. Mai 1904 übergeben worden war, von Reinöhl nachgeholt. Das Ver­zeichnis ist als AB. 313 aufgestellt. Schon 1866 hatte das StA. vom Staats­rat Handschreiben Maria Theresias an Kolowrat aus den Jahren 1745—1751 erhalten, welche in jene Teile des Handarchivs Kaiser Franz’ eingereiht wurden, die damals den Familienakten eingegliedert waren. Sie liegen jetzt im Sammelband 7. Verzeichnis: Akten 1741—1808, 18 Fasz. Nachlaß Kressei. Franz Karl Freiherr von Kressei von Gualtenberg, geb. in Böhmen um 1720, Hofrat der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei, 1771 bis 15. Juni 1782 Staatsrat, sodann Präses der geistlichen Hofkommission, seit Februar 1789 bis 1792 zweiter Kanzler der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei. Vorsitzender des anfangs 1770 errichteten Consessus in publicis-ecclesiasti- cis, der 1773 aufgestellten Kommission zur Beratung der durch die Auf­hebung des Jesuitenordens erforderlich werdenden Maßnahmen und der 12. Febr. 1774 ins Leben gerufenen Studienhofkommission. Gest. Prag 7. Mai 1801.8 1 Von diesem zeugt das unbekannter Hand entstammende Konzept eines Verzeichnisses in OAKA. B. II. 2 Vgl. hierüber die Einleitung zu AB. 313. 3 Wurzhach, Biogr. Lexikon Bd. 13, S. 201 f.; Hock, Der österreichische Staatsrat S. 53, 56, 65, 103, 106.

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