Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Sonstige Sammlungen von Archivalien verschiedener Herkunft von Lothar Gross

592 Sonstige Sammlungen von Archivalien verschiedener Herkunft. Kaiser Leopolds I. und Präsidenten des Geheimen Rates, fast durchwegs hochpolitischen Inhaltes (Fasz. 31 und 32). 1887 erhielt das Archiv den Briefwechsel Maria Theresias mit dem Feldmarschalleutnant Johann Anton Freiherrn von T i 11 i e r von dem Domherrn Karl Freiherrn von Eberl zum Geschenk, ferner wurde der Abteilung 1889 aus den Friedensakten der Staatskanzlei die Korrespondenz des Prinzen Eugen mit Herzog Claude Louis Villars einverleibt (AB. 182/2), 1891 lieferte das Kriegsarchiv abermals verschiedene an den Prinzen Eugen gerichtete Briefschaften aus. Von besonderer Bedeutung waren dann die Erwerbungen für die Große Korrespondenz beim Archivalienaustausch mit Württemberg. Sie brachten die Korrespondenzen der Deutschorden s m eiste r, be­sonders die Johann Kaspars v. Ampringen (Fasz. 30a—c), die Kor­respondenz des Staats- und Finanzmannes Ferdinands I. Gabriel Sala­manca, Grafen von Ortenburg (Fasz. 25 b) und die Andreas’ von Burgo mit Bernhard von Cles und Ferdinand I. (Fasz. 25 und 25 a). Diese ganz verschiedenen Provenienzen angehörigen Materialien waren wertvolle Be­reicherungen. Von den späteren — nachweisbaren — Zuwächsen fällt zahlenmäßig nur mehr jener aus der Sammlung Posonyi mit 249 Stück ins Gewicht, er verteilt sich auf die verschiedensten Gruppen der Abteilung. Zu erwähnen sind ferner noch die von Constanze von Pillerstorf geschenk­ten Briefe des Gabrio Casati an den Hofkanzler Freiherrn Franz von Pil­lerstorf aus den Jahren 1844—1848, ein Schreiben Kaiser Josefs I., das Fürst Johann Liechtenstein dem Archiv schenkte, und einige Schreiben Erzherzog Johanns, die aus einem Geschenk des Hofrates Edmund von Marenzeller stammen. Aus dem politischen Archiv des Ministeriums des Äußern erhielt die Abteilung Briefe an den Grafen Max Baillet de Latour. Aus dem Antiquariatshandel wurden ein wohl ursprünglich zur Staats­kanzlei gehöriges Aktenstück, das den Hofrat Baron Bernhard Jenisch zum Verfasser hat, und ein weiterer Brief des Erzherzogs Johann erworben, aus dem Kabinettsarchiv erhielt die Abteilung 1913 Briefe des älte­ren und jüngeren Erzherzogs Rainer (Fasz. 482). Die vorstehenden Ausführungen können nicht den Anspruch erheben, alle einzelnen Provenienzen, die in der umfangreichen Abteilung vertreten sind, aufgewiesen und gekennzeichnet zu haben. Dazu fehlt es an den erfor­derlichen Quellen. Eine bis ins Einzelne gehende! Untersuchung der ganzen Reihe wird sicher noch viele andere Provenienzen zutage fördern und vielleicht auch solche Fragen, die wir unentschieden lassen mußten, beant­worten können. Eine restlos befriedigende Aufklärung ist allerdings auch von einer solchen Durcharbeitung des ganzen Bestandes nicht zu erwarten. Unsere Angaben wollten lediglich die Vielgestaltigkeit dieses künstlich geschaffenen Bestandes kennzeichnen und auf seine Hauptbestandteile hin- weisen. Ihre heutige Gestalt hat die Große Korrespondenz durch Nadherny erhalten, der sie durch viele Jahre verwaltet und auch die heute vorhande­nen Behelfe geschaffen hat. An solchen besitzen wir ein auf Zetteln gearbei­tetes Inventar, das in Kürze den Inhalt jedes einzelnen Faszikels angibt (AB. 283), ferner ein Aufstellungsverzeichnis (AB. 29/5), das in seinen An-

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