Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Staatskanzlei (Ministerium des Äussern) von Josef Karl Mayr

Vorträge an den Kaiser — Notenwechsel. 423 wertvolle Ergänzungen erfahren (Vorträge im Original oder in Kopien, auch Memoires, Aufsätze u. dgl.). 1868 haben die alte Registratur und das Archiv der politischen Sektion ihre einschlägigen Bestände bis einschließlich 1829 an das StA. abgegeben. Ein Teil kam dort in die Filiale B, das Gros aber ins Hauptarchiv. Da­mals stand die Abteilung nach Wochers Abgang schon unter Felgels Lei­tung, von dem sie später Schütter übernommen hat. Auch Fiedler scheint sie damals — neben oder vor Felgel — betreut zu haben, ebenso früher Firnhaber. 1870 hat die Abteilung einige Zuwächse aus Wilhelm Freiherrn von Pflügls Nachlaß erfahren, 1875 aus den Familienakten (Handnotizen Karls VT. und Franz’ I. 1720—1764), 1889 aus den Abteilungen Rom und Frankreich. 1892 sind die politischen Vorträge bis 1848 ins StA. abgegeben worden. Bis 1902 waren die Zuwächse, die gelegentlich noch vom Mini­sterium des Äußern, aus dem Familienarchiv, aus den Actis secretis u. a., 1900 auch aus der Sammlung Posonyi erfolgt sind, geringfügig. Erst 1902 sind aus der administrativen Registratur fünfzehn Faszikel administrative Vorträge von 1830 bis 1860 hinzugekommen,1 desgleichen wenig später noch andere derartige Bestände, die damals gelegentlich der Auflösung zahlreicher Fächer (F) der administrativen Registratur hier angereiht worden sind. Die späteren Zuwächse sind der Abteilung nur noch gelegentlich, und zwar aus den Verträge betreffenden Akten, auch aus dem politischen Archive, den Friedensakten der Staatskanzlei und — 1913 — aus den vertraulichen Akten (Metternichs Londoner Vorträge von 1814) zugekommen. Seither hat die Abteilung nur noch einmal, aus den Beständen des politischen Archivs, einige Ergänzungen erfahren. Ge­ringfügige, seinerzeit in die Familienakten versprengte Splitter sind 1934 aus diesen rückübernommen worden. Bestände: 441 Faszikel, chronologisch geordnet von 1558 bis 1860 (zunächst „Kanzlei- und Konferenz-Vota“, auch -Protokolle und -Referate, von 1754 an „Vorträge“), mit einer Lücke von Fz. 5—19, deren Bestände von Hönel 1912—1914 den Reichsakten der Staatskanzlei eingegliedert worden sind. Die Fzz. 455 und 456 enthalten Berichtsauszüge für Kaiser Ferdinand I. von 1835—1837.1 2 Notenwechsel. Unter Notenwechsel ist die Korrespondenz zwischen der Staatskanzlei (bzw. der auswärtigen Sektion der Hofkanzlei und dem Ministerium des Äußern) und allen übrigen Zentralbehörden am Kaiserhofe zu verstehen. Inwieweit diese Abteilung auch noch andere, verwandte Schriftbestände umfaßt, ist unten fallweise besonders vermerkt. Auch in anderen Abtei­1 Auch die zu gleicher Zeit erfolgte Auflösung der verwandten Abteilung „Vorträge verschiedener Behörden“ (1745—1826) wird eine Vermehrung der Staatskanzleivorträge mit sich gebracht haben. 2 AB. 172 (Bitermann u. a.), 173 (Schiitters Detailverzeichnis zu Fzz. 1—17), 174 (Schiitters Gesamtübersicht), 252/1—7 = Képért. BB (Zettelkatalog, begonnen von Biter­mann und fortgeführt von Wocher u. a. bis einschließlich 1815). Für die Vorträge von 1752—1768 ist noch ein Originalindex vorhanden.

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