Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Reichsarchive von Lothar Gross

30-t Reichsarchive. Decisa. Diese Abteilung ist, wie schon in der Einleitung zu den Judicialia dargelegt wurde, von Nikolaus Wolf in den letzten Jahren des Reichshof­rates geschaffen worden. Da er jedoch mit der Auflösung der verschiedenen Serien nur bis zum Buchstaben G- (einschließlich) gelangte, umfassen die Decisa nur die Buchstaben A—G. Als Behelf dient das große, von Wolf angelegte Repertorium (AB. 48) in 17 Bänden, von dem die Bände A—F, die nur mehr auf die Serien Decisa und Obere Registratur verweisen, in Reinschrift vorliegen, während die restlichen Bände, meist von Wolf selbst geschrieben, auch noch die anderen Serien mit Ausnahme der Antiqua umfassen. Wer einen Prozeß sucht, in dem der Name des Klägers mit einem Buchstaben der Reihe A—G beginnt, wird daher nur im AB. 48 nachzusehen haben und außer diesem nur noch die Repertorien über die Alten Prager Akten und die Judicialia miscellanea heranziehen, wird hin­gegen ein Prozeß mit einem Klägernamen, der mit einem der folgenden Buchstaben beginnt, benötigt, müssen außer den oben genannten Behelfen auch noch die AB. 44 (Antiqua) und zur Sicherheit auch 45 (Denegata antiqua) nachgeschlagen werden. Inhaltsverzeichnis: A—H, Fasz. 1—2708. Obere Registratur. Über diese die alte Serie der Acta currentia umfassende, von Wolf neugeordnete Abteilung wurde das Erforderliche bereits bemerkt. Hin­sichtlich der Fundbehelfe sei auf das bei der Abteilung Decisa Gesagte verwiesen. Inhaltsverzeichnis: A—Dietrich, Fasz. 1—349; Dinkelsbühl—Z, Fasz. 350—3088. Relationes. Diese umfangreiche, bereits in der alten Reichshofratsregistratur vor­handene Abteilung umfaßt einen großen Teil der von den Reichshofrats­referenten in den einzelnen Prozessen erstatteten, als Relationen bezeich- neten Referate, in alphabetischer Reihenfolge nach den Namen der klagen­den Prozeßpartei geordnet. Die Serie ist gewiß keine vollständige, da- manche Relation auch bei den zugehörigen Prozeßakten liegt. Nach der Rückkehr der Akten der Reichsarchive aus Frankreich (oben S. 280) ordnete Matth. Nowotny die von den Franzosen stark in Unordnung ge­brachte Abteilung von neuem und legte auch, da es bisher an jedem Fund­behelf fehlte, ein neues Repertorium für die Relationen und Voten an (AB. 49). Beide Abteilungen wurden lange Zeit als besonders vertrauliche behandelt und wurden noch 1863 von der Benützung durch Private aus­geschlossen. Es waren dafür wohl die Normen maßgebend, die seinerzeit, als der Reichshofrat noch als Gerichtshof funktionierte, den Parteien die Einsicht in diese internen Schriftstücke selbstverständlich versagten. Als 1887 aus dem Bartensteinschen Archiv in Hennersdorf dem StA. verschie­dene Archivalien überlassen wurden, kamen auch in die Abteilungen Rela-

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