Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Biographien der Archivbeamten seit 1749 von Franz Hüter

Winter. 159 trag], 40/4, 5, 6, 7, 8 [mit Thomayr], 9, 10, 11 [mit Klemm], 12, 13, 14, 15, 16, 17, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 215, 27, 29, 30, 32, 33, 34 [Nachtrag], 35, 36, 38, 39, 40, 41, 42, 46, 50, 51 [Nachtrag]). Zu W.s Verdiensten ist ferner die Auflösung der Abteilung „Reichs- miscellanea“ zu zählen (1856 bis 1887) und ebenso ist der große, bis 1500 reichende alphabetische Zettelkatalog zum Hauptrepertorium der Urkunden von ihm angelegt (AB. 377 und 500). Von W. stammt auch das Repertorium und der Zettelkatalog zu den Urkunden von S. Foca (AB. 406/5 und 516/3), ein Verzeichnis der Ab­schriften ausgelieferter luxemburgischer Urkunden (AB. 190) und das Auf­stellungsverzeichnis des belg. Rep. DD Abt. B (AB. 196); ferner ein Ver­zeichnis der Adelsakten in der admin. Registratur des Min. d. Äuß. (AB. 179) und Indizes zum Rep. N. (AB. 165). Nach Rosner und Baumgartner ist W. an der Auflösung der Regentenakten beteiligt (AB. 242). Durch lange Zeit verwaltete W. die Bibliothek des StA. (AB. 451 a/7 und 543 a/7). Nachträge von seiner Hand — von Ordnungsarbeiten im Familienarchiv herrührend — finden sich endlich in den AB. 298 und 475 (Familienakten) und 300 (Min. d. k. u. k. Hauses). Charakteristisch für W.s führende Stellung im Archiv ist sein hervorragender Anteil an den Gesamtverzeichnissen des Hauptarchivs und der Filialen (AB. 6/1, 2; 11, 12, 13; 22/1; 23). An W.s Namen knüpfen sich außerdem nicht unbedeutende Zuwächse aus dem Archiv des Stiftes Millstatt (Kärnten, 1876) und aus dem nieder- österr. Statthaltereiarchiv (1881). Es handelt sich in beiden Fällen um Bergung schlecht verwahrten Materials; in dem einen Falle hauptsächlich um Urkunden, in dem anderen Fall um Lehenbücher und -aktén, Kloster- urbare, Bauernkriegs- und Religionsakten zur Geschichte Niederösterreichs. Nur daraus und aus der von Arneth noch allgemein gepflegten Praxis er­klärt sich das eklektische Vorgehen W.s in dieser Sache, wie er es dann auch bei der Sichtung der Arnoldsteiner Klosterarchivalien (1887) anwandte, und die dem Provenienzprinzipe ebenso widersprechende Aufteilung der eingebrachten Zuwächse auf verschiedene Bestände des StA. Daß auch W. trotzdem dieses Prinzip als richtig erkannte, zeigt seine Stellungnahme in der Frage der Aufteilung des Hofkammerarchivs. Wie er sich gegen diese allen gesunden archivarischen und wissenschaftlichen Prinzipien wider­sprechende Aufteilung an sich wandte, so hat er auch für den Fall der Aufteilung Ansprüche des StA. nur im Sinne des Provenienzprinzips an­melden zu können geglaubt.1 Unter W.s Leitung wurde endlich die Schei­dung des Mainzer Landesarchivs vom Mainzer Erzkanzlerarchiv durch­geführt und jenes an Preußen ausgeliefert (1884). Bemerkenswert ist fer­ner, daß unter W. die Faszikulierung der Akten (nach holländischem System) rasche Fortschritte machte und daß unter ihm (1900) die ersten Konservierungsarbeiten mit Zapon durchgeführt wurden. Nicht zu ver­gessen ist ferner W.s Eintreten für eine systematische Schulung des archi­varischen Nachwuchses, dessen wissenschaftliches und materielles Fort­kommen er übrigens an seinem Institute in väterlicher Weise förderte. 1 Aus einem in W.s Nachlaß aufbewahrten Gutachten von seiner Hand.

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