Lothar Groß: Inventare Teil 5. Band 1. Die Geschichte der deutschen Reichshofkanzlei von 1559-1806 (1933)

geliefert zu haben. Daß meine Arbeit erst mit dem Jahre 1559 einsetzt, die Zeit Karls V. also nicht einbezogen hat, ist darin begründet, daß einer­seits dieses Jahr, wie schon Seeliger betonte, den Beginn einer neuen Periode in der Entwicklung der Kanzlei bedeutete, indem das Verhältnis des Erz­kanzlers zur Kanzlei damals eine endgültige Regelung erfuhr und eine große neue Kanzleiordnung erlassen wurde, und daß andererseits auch die Ge­schichte der Kanzlei unter Karl V. infolge der exzeptionellen Stellung dieses Herrschers einer besonderen Untersuchung bedarf. Ausschalten mußte ich aus meiner Darstellung eine systematische Beschreibung der äußeren und inneren Merkmale der aus der Reichskanzlei hervorgegangenen Urkunden und sonstigen Schriftstücke. Sie wurden nur insoweit behandelt, als es zur Erkenntnis des Geschäftsganges erforderlich war. Dazu nötigte mich vor allem der Zwang, die Arbeit nicht allzu sehr anschwellen zu lassen, dann aber auch die Erwägung, daß ein großer Teil derartiger Untersuchungen am Material der neueren Jahrhunderte, sollen sie fruchtbringend sein und nicht lediglich eine bloß schematische Kategorisierung bieten, nach Möglich­keit die Produkte verschiedener Kanzleien heranziehen muß, da wohl erst dann im Wege des Vergleiches die Gesichtspunkte für die richtige Betrach­tungsweise gewonnen werden können. An Stelle des offiziellen Titels Reichshofkanzlei wird im folgenden stets die kürzere Bezeichnung Reichskanzlei gebraucht. Daß meine Arbeit unter den heutigen schwierigen Verhältnissen über­haupt gedruckt werden konnte, ist nur der nie erlahmenden Tatkraft meines verehrten Freundes, des Direktors des Haus-, Hof- und Staats- archives, Herrn Generalstaatsarchivar Professor Dr. Ludwig Bittner, der mich auch im Laufe der Arbeit mit seinem Rat stets unterstützte und ermutigte, sowie der wahrhaft großzügigen und ausschlaggebenden Förde­rung durch Herrn Ministerialrat Dr. Viktor Gross, der die finanzielle Grundlage für die Drucklegung schuf, zu danken. Beiden Herren möchte ich auch an dieser Stelle meinen aufrichtigsten und herzlichsten Dank abstatten. Für verschiedene wertvolle Mitteilungen und Ratschläge bin ich zu Dank verpflichtet den Flerren Prof. Dr. Viktor Bibi, Prof. Dr. Otto Brunner, Dr. Nikolaus Graf Des Fours-Walderode, Staats­archivdirektor d. R. Dr. Edmund F r i e s s, Dr. Franz Hüter, General­staatsarchivar Dr. Josef Kallbrunner, Prof. Dr. Josef K. Mayr, Sekt.-Chef d. R. Dr. Oskar Baron Mitis, Staatsarchivar Dr. Fritz v. R e i n ö h 1, Staatsarchivar Dr. Oskar Schmid und Prof. Dr. Otto H. Stowasse r, besonders aber auch Herrn Ministerialrat d. R. Dr. Ema­nuel Schwab, der mich seinerzeit in die Bestände der Reichsarchive einführte. Wien, im Oktober 1933. Lothar Gross. VIII

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