Historische Blätter 7. (1937)

Jakob Seidl: Das Lothringische Hausarchiv als Geschichtsquelle

Philipp IV. von Spanien und des Infanten Carlos auf Toskana, Parma und Piacenza zugunsten Franz Stephans vom Jahre 1736 78, nachdem im Jahre 1731 der Großherzog von Toskana einen Vertrag mit dem König von Spanien über die Nachfolge des Infanten in Toskana abgeschlossen hatte79. Die Beziehungen Lothringens zu den Niederlanden anlangend, sind Korrespondenzen über die oben80 erwähnte Bischofswahl zu Münster aus den Jahren 1706—170881 und solche mit Franz Stephan (1736—1742)82 zu nennen, ferner aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammende Akten über die Ansprüche des Hauses Lothringen auf die später niederländisch ge­wordenen Landschaften Geldern, Jülich und Zutphen83. Zum Schlüsse noch Quellen über Lothringens Beziehungen zu ita­lienischen Staaten. Durch die Heirat Herzog Heinrichs von Lothringen mit Margaretha, der Tochter Herzog Vincenz I. von Mantua, war das Haus Lothringen mit dem Hause Gonzaga in Verbindung getreten, die dazu führte, daß sich zahlreiche Akten über das Herzogtum Mantua, vor allem über die Nachfolge nach Herzog Vincenz II. und über spätere An­sprüche Lothringens erhalten haben84 *. Über Lothringens Beziehungen zu Venedig geben Gesandtschaftsherichte aus dem ersten Viertel des 18. Jahr­hunderts86, über die zu Sardinien Verhandlungen aus den Jahren 1733 bis 17 3 7 86 Auskunft. Nachrichten über Lothringens Verhältnis zu Toskana aus der Zeit, bevor die Verhandlungen über das Erbe Johann Gastons einsetzten, haben sich nur in dem um 1600 entstandenen Briefwechsel der Mitglieder des lothringischen Herzogshauses mit Großherzog Ferdinand von Toskana und dessen Gattin Christine, einer lothringischen Prinzessin, er­halten87. Reich sind die Quellen über die Verhandlungen vertreten, die der Berufung Franz Stephans nach Toskana vorangingen und auch mit der Schwester des letzten Großherzogs aus dem Hause Medici, der 78 3. Abt. 69, 70 (auf die Eigengüter des Hauses Medici erstreckte sich dieser Verzicht nicht, 3. Abt. 727). 59 3. Abt. 120. 80 S. 38. 81 2. Abt. 546. 82 3. Abt. 43. 83 2. Abt. 85. 84 1. Abt. AI 45-48, 51-54, 56, 2. Abt. 27-29, 67-74, 80, 81, 3. Abt. 584 (zu vergleichen die oben S. 43 erwähnten Ansprüche auf Montferrat). 86 1. Abt. AI 55. 80 2. Abt. 654. 87 3. Abt. 1. 44

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