Historische Blätter 6. (1934)

Walther Latzke: Besitzgeschichte der Deutschordenskommende Wien im 14. Jahrhundert

tauschte der Landkomtur Konrad von Osterna vom Kloster Seitenstetten gegen einen Hof und ein Lehen „apud Aicha“ und ein Lehen „apud Arnoldesperge“ 130 drei Lehen zu Atzelsdorf ein, die Grundlage des dortigen Gültbesitzes. Zu Stockstall und (Nieder-) Dürrenbach wurden Gülten 1255 vom Stifte Klosterneuburg eingetauscht131, um 1260 schenkte Ulrich von Vrunsdorf einen Überlandacker zu Ziersdorf132, dann folgt bis zur Jahrhundertwende der Ankauf von Gülten zu Engel­mannsbrunn (1264) von Bernhard von Rußbach und Hadmar von Werde, zu Ober-Stockstall (1266) von Kadold und Hadmar von Werde, zu Wulzendorf (1283) von Konrad Gep, zu Poysdorf (1288) von Kon­rad von Sumerau, zu Breitenlee (1290) von Marchard von Mistelbach, zu Dietrichsdorf (1292) von Wernher dem Paier von Ponsee, zu Fall­bach (1298) von Otto von Neunekhe, zu Tresdorf (1298) von Heinrich von Bernhartsdorf133. Das Wäldchen bei Stammersdorf, das wir im Urbar von 1341 als Zinsobjekt finden, geht auf die 1297 erfolgte Schenkung Ulrichs von Ruzendorf zurück134. Schon 1271 war durch Entscheidung des Hochmeisters das Dorf „Crouls“ („Chreuls“), das bis dahin zur Ballei Mähren gehört hatte, der Ballei Österreich und damit der Kommende Wien inkorporiert worden 135. 1305 erhielt die Kommende durch die Seelgerätstiftung Hauches von Rußbach eine Vermehrung ihres Gültbesitzes zu Spannberg 136. Die weiteren in den ersten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts erfolgten Vergrößerungen des Gültbesitzes lassen sich aus den Urkunden klar erkennen: die Gülten zu Ladendorf wurden 1311 und 1340 vom Kloster St. Maria Magdalena und von Ulrich von Sonnberg angekauft, die zu Nexing 1311 und 1327 vom Kloster St. Maria Magdalena und von Friedrich von Leiben, zu Traunfeld 1316 von Dietrich und Hermann von Wölkersdorf, zu Öden­brunn 1318 von Stephan von Hollabrunn, zu Palterndorf 1319 von Otto von Pergarn, zu Scharndorf 1321 von Gebhart von Hadmarsoh, zu Hetzeisberg 1322 von Ulrich von Enzersdorf, zu „Chreuls“ weitere Gülten 1324 von den Söhnen Ottos von Wildeck, die Gülten zu Seitzers- dorf 1328 von Gottschalk und Heinrich von Neitperg, zu Obersiebenbrunn 180 FRA 11/33, S. 46, Nr. 38. 181 Maxim. Fischer, Klosterneuburg, II, 228. 182 Q I 9/17206. 188 Q I 3/2630, 2631, 2632; I 9/17229; I 3/2872; I 9/17235, 17237, 17242, 17244. 184 Q I 9/17238. 185 Q I 9/17213. 18B Q I 3/2912, I 4/3497. 70

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