Hidrológiai tájékoztató, 1969 június

STUDIEN DER WISSENSCHAFTLICHEN KOMITXT FÜR NEUSIEDLERSEE-FORSCHUNG PICHLEB, J.: Entwicklungsergebinsse am Neusiedlersee und Umgebung In der Dezember-Ausgabe 1962 der Hydrologischen Informationen berichteten wir über das Arbeitsprogramm der Neusiedlersee-Forschungskominission. Hier soll nun über die Ergebnisse einer sechsjáhrigen Tátigkeit Rechen­schaft gegeben werden. Als wichtigstes Ergebnis gelten die Gutheissung des Regionalen Plans und in diesem Rahmen die sehr wert­vollen Regierungsbeschlüsse über die Entwicklung der Neusiedlerseo-Landschaft. In der Vorbereitungsarbeit hat die Kömmission mit Studien und Vorschlágen mit­gewirkt. f Die Beschliisse habon die Stadt Sopron, den Neusied­lersee und Umgebung als Vorzugssiedlung unter den ausgewáhlten Entwicklungsgebieten unseres Landes erklárt. Es wurde beschlossen, die Investitionen zu kon­zentrieren. Vor allém müssen die für Heilzwecke und Erholung geeigneten sowie über Kunstdenkmáler ver­fügenden Siedlungen ausgebaut werden. Über die Ent­wicklung des Handels- und Gaststattennetzes, der Ver­kehrs-, Heil- und Kulturanlagen ist zu sorgen. Die/Ungarische Akademie der Wiasenschaften hat einen Koordinationsaussohuss für die wissenschaftliche Erfor­schung der eigenartigen Naturverháltnisse am Neu­siedlersee aufgestellt. Das Natursohutzamt hat die Neu­siedlerseegegend zum Landschaftschutz-Reviör erklárt. Die Bauregelungen werden seitens des Ministeriums für Bauwesen und Urbanisierung durch einen Landschafts­architekten überwaeht. Die Oberdirektion für Forst­wesen erarbeitet einen Aufforstungsplan für das Erho­lungsgebiet. Die Mineralwasservorkommen unter dem Seegrund werden durch hydrogeologische Bohrúngen erschlossen. Die grossen Seespiegelschwankungen sollen unterbunden werden. Durch entspreehende Bedienung der Ablassschütze und ein neues Wasserwerk soll ein optimaler Wasserstand gewáhrleiatet werden. Feuchte Fláchen werden durch Polderdeiche vor Überschwem­mung geschützt. Auf den geschützten Fláchen werden Strandbáder und landwirtschaftliche Betriebe angesiedelt. Die Entwicklung beginnt nicht nur mit der Förderung der Erholungsmöglichkeiten, sondern erfasst auch eine kulturiertere Gestaltung der Lcbensverháltnisse in den Urgemeinden, z.B. auf dem Gebiet der Wasserversorgung.­Die Mitglieder der Neusiedlersee-Forschungskomtnis­sion der Ungarischen Hydrologischen Gesellschaft habén im vorliegenden Heft der Hydrologischen Informationen mit Berichten über Geologie, Pedologie, Hydrographie, Wassergüte, Botanik, Uferregulierung und Wasserversor­gung zur Lösung der Entwicklungsprobleme des Neusied­lersees einen Beitrag geleistet. Dr. BENDEFY, L.: Zur Frage der Entstehungsgeschichte des Neusiedlersees und des Hanság-Beckens Das Problem der Entstehung von Neusiedlersee und Uanság-Becken wird im Rahmen der Tektogenese der Kleinen Ungarischen Tiefebene untersucht, wobei jene enge tektonische Entwicklungsbezieliung in den Vorder­grund gestellt wird, die als Ergebnis der Wecliselwirkung zwischen den Zentraleuropáischen Kordilleren, zwischen der Zentralen Alpinen und Karpatischen Schwelle und dem Pannonischen Massiv am Ende des Miozáns entstan­den ist. Auf dieser Grundlage werden folgende Feststel­lungen gemacht: 1. Der Neusiedlersee und das Hanság-Becken entstand — abgeseben von dem bis zu 6000 m tiefen Graben am Unterlauf der Raab zwischen Rum und Bős — über den am tiefsten gesunkenen Schollen der Zentralen Alpin­Karpatischen Schwelle und sinkt, auch heute noch langsam weiter. 2. Vor der Einsenkung des Beckens erfolgte in der Phase der Bildung der Osterreichischen Gebirge eine Erhebung der Zentralen Alpin-Karpatischen Schwelle verbunden mit einer Wölbung. Der Scheitel der überaus starken seitlichen Druck ausgesetzten Wölbung stüi'zte ein und die in der Scheitelíinie der Wölbung entstandene Formation begann nach dem Mittleren Miozán (Stey­rische Phase) langsam zu sinken. 3. Die allgemeine und stürmische Senkung des Beckens begann frühestens im Unterpannonisehen Zeitraum. Die kráftigste Senkungsperiode war im Oberpannon, setzte sich aber im Pleistozán und sogar bis zu unsere Tage fórt. 4. Der allgemeine Senkungsvorgang wurde dadurcli ausgelöst, dass in der oberen Haut eine starke Aufwöl­bung bzw. Materialstauung eintrat. Die Massenunord­nung in der Haut hat wahrscheinliqh noch vor der Bildungsphase der osterreichischen Gebirge begonnen. 5. Der Neusiedlersee und das Hanság-Becken ist durch die Formation Mihályi tektonisch nur teilweise getrennt. Am Ostufer des Neusiedlersees wurde aber eine durch tektonische Brüche begrenzte (schuppenartige) steigende Zone festgestellt. Nach österreichischen Geologen (20) hat diese Zone zwischen Halbturm und Neusiedlersee eine NO—SW—Streichung, die dann im Seebereich in Aachen Bogén in eine nord-südliche Streichung übergeht. Die ungarischen Nivellierungen zeigen auch in unseren Tagén eine entschiedene Hebung. Morphologisch liegt dieser Höhenzug 10—26 m über der 113—116 m ü.A. liegenden Niederung des Neusiedlersees und des Hanság­Beckens. 6. Die Grenze zwischen der Zentralen Alpin-Karpa­tischen Schwelle und Ungarischen Mittelgebirge markiért mit grober Annáherung die Linie Varasdin—-Zalaszabar— Zalavár—Szany—Győr. Einzelheiten sind in .460. 10 und 12 ersichtlieh. 7. Die Schwelle begann zwischen Varasdin und Zala­szabar in der Steyrischen der Gebirgsbildungsphase zu VI

Next

/
Thumbnails
Contents