Hidrológiai tájékoztató, 1968 június
Dr. PAPP Ferenc: Lage und wlechtigere Ergebnisse der ungarischen Karst- und Karstwasserforschung In Ungarn geht die Karstforschung bis in die 1860er Jahre zurück. Die Erschliessung von Karstwasser durch Tiefbohrungen ist mit der Tätigkeit des ungarischen Ingenieurs Zsigmondy Vilmos verbunden, der in 1878 im Stadtwald von Budapest 917 m tief den Obertrias-Dolomit des Gebirges von Buda gefunden und 74 C° warmes Heilwasser aufgeschlossen hat. In den Bergwerken, am Anfang des Jahrhunderts in den Kohlengruben, nach dem zweiten Weltkrieg auch in den Bauxit-Bergwerken wurden Schutzmassnahmen gegen Karstwasser-Einbrüche ausgearbeitet (hier sind die Verdienste von Schmidt Sándor in Dorog unvergesslich, der den Einbruch von Karstwasser durch Versatz, undzwar später mit Löss bzw. Ton verhinderte). Ursprung, Typen und Neubildung des Karstwassers beschäftigten unsere Geologen. Die Chemiker haben seit 1880 durch systematische Analysen das Vorhandensein von neuen Verbindungen und rund 36 Elementen nachgewiesen. Ein Teil unserer Karstwässer hat hervorragende heilende Eigenschaften. Bereits im XVIII. Jahrhundert begann man die Wasserwege der Karstwässer, die Abmessungen der verschiedenen Aushöhlungen genau zu vermessen. Es gelang, die Messverfahren zu vervollkommnen : Die Photogrammetrie ermöglich rasche und genaue Vermessungsarbeit. Ort und Ausdehnung der unterirdischen Hohlräume (Spalte, Höhlen usw.) werden derzeit auch durch geophysikalische Verfahren erforscht. Auch die Erkundung der ingenieurgeologischen Verhältnisse wurde begonnen, z. B. in der Umgebung von Jósvafő.' Die Bewegungen des Karstwassers sowie der Höhlen wurden zuerst ebenfalls in Jósvafő mit Instrumenten beobachtet. Uber die Formen der Karstoberfläche veröffentlichten unsere Geographen interessante Angaben. Auch von der Lebewelt in den Karsthöhlen wurden wertvolle Beobachtungen publiziert. Die Eignung der Höhlen für Heilzwecke wird durch genaue Messungen ermittelt. Es kann festgestellt werden, dass die ungarischen Geologen, Ingenieure, Bergbauer, Geographen, Höhlenforscher und sogar die Zoologen und Ärzte durch verdiente gemeinschaftliche und planmässige Beobachtungen an der auch im Ausland laufenden Forschung teilnehmen und Ergebnisse aufweisen können, die beispielhaft und nue Anregungen gebend sid. Dr. SCHMIDT Eligius Robert: Die Mineral- und Thermalwässer Ungarns Der Beitrag und die Kartenbeilage geben einen zusammenfassenden Uberlick über die Mineral- und Thermalwässer Ungarns. Entstehungsverhältnisse und hauptsächliche Charakteristiken der Gewässer werden kurz beschrieben. Behandelt werden unter anderen die Verhältnisse der geothermischen Gradiente in Ungarn, der Wärmeflux, der geologische Aufbau, und die Wärmeleitfähigkeit der Gesteine. Berechnet man die geothermische Gradiente bis zu 2000 m Tiefe, dann findet man in der Grossen Ungarischen Tiefebene etwa 18, in Transdanubien 20—24, in den nördlichen Randgebieten des Landes 23—26 m/C°. Der Wärmeflux beträgt das 2—2,5fache des auf der Erde bisher gemessenen Mittelwertes und liegt bei 2,0—3,3 cal/cm 2 sec. Auch wird ein Uberblick gegeben über Tiefe, Erguss, geschätztem Thermalwasservorrat der Thermalbrunnen, ferner über die prozentuelle Verwendung der Wässer verschiedener Temperatur und chemischer Zusammensetzung: Trinkkuren, Bäder, Warmwasserversorgung, Heizung, Heilzwecke und kombinierte Nutzung. Nach Angabe der von Mineralwässern geforderten minimalen Gehalte an gelösten Feststoffen werden die auch in der Kartenbeilage dargestellten Mineralwasservorkommen nach Typ, Genetik, chemischen, balneologischen, heilkundlichen Charakter beschrieben und in neun Gruppen eingeteilt (I. Saure Wässer, II. Alkalische Wässer, III. Kalzium-Mg-hydrokarbonathaltige Wässer, IV. Küchensalzhaltige Wässer, V. Bittersalzglaubersalzhaltige Wässer, VI. Alaunige und eisenhaltige Wässer, VII. Schwefelhaltige Wässer, VIII. Iodbromhaltige Wässer, IX. Radioaktive Wässer.) Gesetzliche Vorschriften über den Schutz dieser Wasservorkommen und die wichtigsten Schrifttumshinweise ergänzen den Beitrag. Dr. SZABÓ László — Dr. SZEKRÉNYI Béla: Zeitfragen der Entwässerung und Gewässerregulierung Die Entwässerung und Gewässerregulierung blickt in Ungarn auf grosse Erfolge zurück. Die ungarischen Ingenieure machten im Karpatenbecken seit 1820 rund 3,7 Millionen ha fruchtbar. Aber noch in unseren Tagen ist auf etwa 230 000 ha Fläche die landwirtschaftliche Produktion durch Wasserschäden gefährdet. Von diesen können etwa 85 000 ha ohne Gewässerregulierung überhaupt nicht bestellt werden. Dies genügt, die Bedeutung der Vortragsreihe — Zeitfragen der Entwässerung und Gewässerregulierung am 19. April 1967, veranstaltet durch die Sektion Hydraulik und Landwirtschaftliche Wasserwirtschaft der Ungarischen Hydrologischen Gesellschaft, darzulegen. Die Fragen landwirtschaftlichen Charakters wurden durch Prof. Dr. Bélák Sándor zusammengefasst. Erörtert wurden die Lage der einer Gewässerregulierung bedürfender} Flächen, sowie die Lösungsvarianten. Betont wurde, dass die Steigerung der Bodenspeicherung durch Tiefackerung und tiefgehende Auflockerung, die Ableitung der schädlichen Wässer durch Maulwurfdräne, ausgesprochen Aufgaben der Agronomie darstellen. Dr. Szekrényi Béla behandelte die Kennwerte und Gestaltungsbedingungen einer günstigen Bodenstruktur sowie die Grundsätze der Gewässerregulierung in den hinsichtlich Wasserhaushalt schlechten Böden und Moorböden im westlichen Transdanubien, schliesslich die modernen Geräte für Entwässerung und Gewässerregulierung. Dr. Szabó László fasste die Grundsätze der hydraulischen und Wasserhaushaltsfragen des Themenkreises zusammen. Er lenkte die Aufmerksamkeit darauf, wie wichtig es ist, die für die Lösungsart entscheidenden örtlichen Gegebenheiten und hydrologischen Bedingungen aufzuklären und richtig zu werten. Sodann wurde die Bedeutung der Untersuchungen im Laboratorium und an Ort und Stelle umrissen. Die behandelten Fragen wurden durch zahlreiche Diskussionsbeiträge ergänzt. V