Hidrológiai Közlöny 1932 (12. évfolyam)
Lászlóffy B. Woldemár: Das Tisza- (Theiss-) Tal
186 Woldemár Lászlóffy-Böhtn Parallel mit den Arbeiten im Tieflande, wurde auch der Gebirgsgegend Aufmerksamkeit geschenkt. Insbesondere an vielen Punkten des Siebenbürgischen Beckens, weiters im Zagyva- und Bodrogtale wurden zwecks Regelung der Wasserführung und Verhinderung der Geschiebcbewegung groszügige Wildbachverbauungen unternommen. Jenen umfangreichen und eingehenden Studien, die der Errichtung vor Staubecken in den Quellengebieten gewidmet waren — mittels welcher nicht nur die Ausnutzung der Wasserkräfte, sondern auch eine Milderung der Hochwässer und Steigerung der Kleinwassermengen ermöglicht wäre — gebot der entflammte Weltkrieg, bezw. die darauf folgende Zerstückelung des Tiszabeckens eben dann Einhalt, als der grössere Teil der Vorarbeiten, das Sammeln des hydrologischen Datenmaterials, zur Gänze bewältigt war. 6. Restliche Aufgaben. Auf dem Gebiete des Hochwasserschutzes sind im Tiszatale heute schon fast alle Aufgaben gelöst. Die bedeutendste noch schutzbedürftige Fläche ist das 30.000 ha umfassende sogenannte Borsoder offene Flutgebiet zwischen Tiszafüred und der Sajómündung. Da es sich hier um ein verhältnismässig schmales Inundationsgebiet handelt (durchschnittlich 6.6 km) stellen die Eindeichungskosten eine weit grössere Belastung der Bodeneinheit dar, als dies in anderen Gebietteilen der Fall war. Deshalb wurde hier auch kein Deichverband gegründet. Die vollkommene Eindeichung würde ausserdem schon aus dem Grunde auf Schwierigkeiten stossen, weil diese nicht nur eine starke örtliche Erhöhung des Hochwasserspiegels herbeiführen, sondern zufolge der eintretenden grösseren Abflussgeschwindigkeit auch ungünstig auf das Zusammentreffen der Hochfluten des Hauptflusses und der Körös auswirken könnte. Trotz den Schwierigkeiten, die sich aus einem solchen Vorhaben für die stromabwärts wirkenden Deichgenossenschaften ergeben könnten, bildet die Frage Gegenstand eingehender Untersuchungen. In der letzten Zeit wurden durch Professor Rohringer im Wasserbaulaboratorium der Technischen Hochschule zu Budapest diesbezügliche Modeiiiversuche angestellt und vorläufig wird im 1. Jahre ein Drittel des Gebietes eingedeicht. Schutzbedürftige Gebiete geringerer Ausdehnung findet man noch bei der Mündung der Bodrog, wo der Hochwasserquerschnitt von natürlichen Bodenwellen eingeschränkt ist, ausserdem an solchen Stellen, wo die Deiche ursprünglich um später abgetrennte Krümmungen des Hauptbettes herumgeführt wurden. Nachdem die toten Betten im Laufe derZeit verlandet worden sind, können die Deiche ohne Bedenken über dieselben geführt werden.