Hidrológiai Közlöny 1932 (12. évfolyam)

Lászlóffy B. Woldemár: Das Tisza- (Theiss-) Tal

Das Tisza- (Tlieiss-) Tal 187 175 B) Hochwasserregulierung im Tiszatal. Bevor über das Tiszabett gesprochen wird, rnuss einiges über die Im Tiszatale durchgeführten Regulierungsarbeiten vorausgeschickt wer­den, die für die spätere Gestaltung der Wasserführung der Tisza von ausschlaggebender Wirkung waren. /. Historische Verhältnisse im Tiszatale. frühere Hochwässer. Das Tiszatal wird schon in den ältesten geschichtlichen Aufzeich­nungen als ein von Hochwässern heimgesuchtes, für den Verkehr ungeeig­netes Gebiet geschildert. Amianus Marcellinus (IV. Jahrhundert n. Christi) schreibt: . . . „obliquatis meatibus spatia lata et longa sensim praeter­labens . . . ubi pleroque humidioris soli natura, et incrementis fluminum redundantia, stagnosa, referta salicibus, ideoque invia nisi perquam gnaris . . . " (mit schlängelndem Laufe breite und lange Flächen langsam um­zingelnd . . . wodurch der Boden an meisten Stellen versumpft und die Überschwemmungsgebiete der Gewässer reich an gedeihenden Weiden sind, und deshalb für Nichtvertraute auch ungangbar) Die Heeresstrasse der Völker zog sich durchs Karpatenbecken. Seit 1000 Jahren stand hier der Ungar als Beschützer Westeuropas. Ganz abgesehen von früheren Einbrüchen des Ostens, genügt wohl die Erwäh­nung des 400 Jahre währenden Ringens mit der Türkei, in dessen Verlaufe selbst die Hauptstadt des Landes 150 Jahre hindurch unter türkischer Herrschaft stand. Diesen Zeiten folgte eine Kampfperiode unter der Parole der nationalen Selbständigkeit, so dass ein Historiker des XVIII. Jahr­hundertes über das Grosse Ungarische Tiefland schreibend, wahrlich kein anderes Characterbild geben konnte, als sein obenerwähnter altertümlicher Vorgänger. Dies vorauszuschicken schien aus dem Grunde angezeigt, weil es ansonsten kaum verständlich wäre, warum mit der systematischen Rege­lung der Tisza — abgesehen von einigen früheren und hauptsächlich loka­len Versuchen, deren Spuren sich bis ins XVII. Jahrhundert verfolgen lassen erst zu Beginn des XIX. Jahrhundertes begonnen wurde. Dass die seinerzeitigen Abflussverhältnisse des Tiszabeckens überaus ungünstig waren, ist bereits aus der hydrographischen Beschreibung bekannt. Die Flusslänge von Vásárosnamény bis zur Mündung betrug infolge der un­zähligen Krümmungen das Doppelte des direkten , Abstandes beider Punkte. (1265, bezw. 649 km!) Die durchschnittliche Neigung des Tal­weges im letzten 650 km langen Abschnitte schwankte zwischen 1 — 2 cm/km. Demzufolge war es keine seltene Erscheinung, dass sich die hef­tigen Hochflutwellen jener Nebenflüsse, die nus Sammel^eb'eten von gros­sem Gefälle und über un- oder halbdurchlässige Schichten herabfliessen

Next

/
Thumbnails
Contents