Házi Tájékoztató, 1928. március-május

1928-03-05 [1903]

* :: Be r 1 i n , 5. Mftrz. /üng. Tel.- Korr.- Bureau./ In einer w* chenschau der halbof fizielle n Tfiglichen Rundschau~ schre ibt der stets sutinfor­miertc, Dr. Strcscmann nahestehende Chefrcdakteur des Blattes H. Rippler un­ter anderem : Deutschland verzichtet auf ein? Umgehcng des Friedensvertragés durch heimliche Ausrüstung. Wenn Ungarn, dem zwoi Drittel seines Staats^ebie­tes weggenommon wurde und das von foindlichen Völkern umlagert ixfc in einer gefahrlicher lage sich b-efindet, sich durch eine Waffenschiebun^ eines Ver­stosses gegen die Vert rag sb e st immungen schuldig ge maciit hat, werden wir dic­sen Verstoss nicht verteidigen. Aber kein Mensch kann von uns verlangcn nach dem Wunsche ágr Pari ser Presse uns hervo rdrangen odor Frankreichs Wünschon freie Gefo lg^schaf t zu leisten. Die deutsche Delcgation wird wie sic es imirer getan hat, im Interessé des Ausgleichos, der Gereohtigkeit und des curo­paischen Friedens wirken, hat aber keine Veranlassung sich durch plötzlich betonte, sonst nie bekundete gemeinsame Intcresson mit Frankreich in eine Richtung drangen zu lassen, die weder se inen Interessen noch den Gefühlon des unter dem Drucko des Versailler Vertrages leidenőon deutschen Volkes entsurc­chen. : : P a r i s , 5. Marz. /Wolff./ Oeuvre schreibt zur Rede Mussoli­ni s : Werden dic französisehen Geweihráuchler des Duce auch darauf aehten, dass wenn Mussolini die Versprechungen der vorangegangenen Regierungen ver­wirft, er genau nach der Art der Bolschewisten gegen das internationalo Recht verstosst ? Ere Nouvelle schreibt : Das fascistisehe Italien erscheint als der Feind des Friedens, $ Der sozialistische Populair schreibt : Mussolinis Rede hat zwei Ziele gehabt. Die Welt und vor allém den Vrlkerbund durch s cinen kriegeri­schen Geiste zu beeinfussen und Frankreich eine lateinische Kooperation, die den germanischen Völkern gegenübersteht, vorzusp icgeln. Quotidien erkiart : MUssolinis Rcae Deaeuxet menx nur eme Provrzie­rung österreichs und Deutschlands, sie ist in Wirklichkeit eine Provozierung aller kriegstárken Máchte der Welt. Die nationalen Zeitungén Avenir und Gaulois stimm^n M u ssolini zu. Die Action Franoaise behauptet, die Antwort Mussolinis an Bundeskanzlcr Seipel stehe mit dem Rechte in Einklang. Vem Standpunkte des Völkerbundes, des in­ternationalen Gerichtshofes im Haag und samtlicher juristischer Autoritaten, die mit der Auslogung dicsér Rede beauftragt werden könnten, sei nichts gegen sie vorzuwerfen. Der Minderhe itenschutz bedeutet obenso wenig für Italien wie für Frankreich. Es habe nienand das Recht, sich mit dem zu bescháftigen, was in Elsass oder in Südtirol vor sich gchc. /UTKB. /

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