Debrecen város magistratusának jegyzőkönyvei 1587-1588 - Hajdú-Bihar Megyei Levéltár forráskiadványai 26. (Debrecen, 1996)

VORWORT In diesem Band überreichen wir dem Leser - genauso wie auch im ersten Band - die Angaben der Protokolle des Debreziner Magistrats für die Jahre 1587-1588. Das Protokoll für das Jahr 1576 war fragmentarisch, von seinem Schicksal wurde überliefert, daß es bei der Zerstörung der Stadt im Jahre 1705 zerrissen wurde. Aus diesem Grunde haben wir es zusammen mit einem zehn Jahre später entstandenen Protokoll des Jahres 1586 herausgegeben. Diesmal hatte man zum Glück keinen traurigen Vorfall in der Stadt. Die Tatsache, daß hier doch Protokolle von zwei Jahren zusammen veröffentlicht werden, hat diesmal einen anderen Grund: beide sind von verhältnismäßig kleinen Umfang. Man kann also annehmen, daß diese zwei Jahre im Leben der Stadt eine ziemlich ruhige, ereignislose Zeit bedeuteten, eine Zeit ohne jegliche Zwischenfalle und Heimsuchung. Das größte Ereignis im Leben der Stadt war, daß der Landtag von Siebenbürgen am 8. Dezember 1588 Sigismund Báthori für mündig erklärte, der von nun an als Fürst mit Vollmacht regierte. Aus den Eintragungen geht hervor, daß im Jahre 1587 104mal Gerichtsurteile gefallt wurden, im Jahre 1588 dagegen nur 68mal. Während im Jahre 1587 monatlich 8-11 Gerichtstage abgehalten wurden, war ihre Zahl im Jahre 1588 höchstens 8 pro Monat, es kam aber auch mehrmals vor, daß man nur 4mal im Monat einen Gerichtstag hatte. Diese niedrige Zahl bezeit sich auf die Monate Augustus und September des Jahres 1587, was sicherlich mit dem Verrichten der landwirtsch aftlichen Arbeiten in Verbindung gebracht werden kann. Aber auch vom 9. bis zum 30. März des Jahres 1588 fehlen jegliche Eintragungen. Das mag bedeuten, daß man in dieser Zeit kein Urteil gefallt hat, der Grund dafür ist jedoch unbekannt. 1587 hat man in etwa 340 Rechtsangelegenheiten Urteile gefallt, 167mal ging es dabei um Geld. Manchmal waren es kleine Summen, aber Forderungen in der Höhe von mehr als 3000 Ft waren auch nicht selten. Von Frau Sára Duskás verlangte man z.B. mehr als 3000 Ft, die Höhe der Summe war auch bei Péter Deák und István Pöstyén ähnlich. Handel spielte im Leben der Stadt wohl eine wichtige Rolle, davon zeugen Eintragungen über Handelsaktionen, die von mehreren zusammen unternommen wurden. So war z.B. der Weinankauf in Baranya, der schon von früher bekannt ist, aber auch das Kaufen von Ochsen. Man berichtete auch über den Ankauf von Obst in dieser Form, es wird aber nicht konkretisiert, um welche Art von Obst es dabei geht. Auf die Bedeutung des Handels mit Textilien weisen mehrere Eintagungen hin, in diesen kommen verschiedene Bezeichnungen für Stoffe (wie z.B. karazsia, kisniter, skarlát, brassói) vor. Auch die Eintragung über den sog. Preßburger Hut (pozsonyi süveg) zeugt von dem Handel mit Textilien. Auch Gold- und Silbergegenstände

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