Katolikus Főgimnázium, Gyulafehérvár, 1856
- 17 SBenri alfo bér (Srbboben ben Äohlenftoff für bie ©flanjeu nicht liefern fann, fo müffen mir unő um eine anbere Ciueüe umfeben; — biefc ftnben mir auch mirfiiet) in ber' unfere (Srioe um® gebenben StthmoSbhäre melche ben Äo^Ienfioff in ©crbinbung mit ©auerfioff als Äohlenfäure ent® hält. 2ßie merően mir unS aber überzeugen baf? bie ©fianzeiljrett Äolflenftoff auS ber SltftmoSbhäre nimmt? 3luf eben fo leichtem 2öege mie mir bie ©cfiaubtheile gefunben ^aben; rnentt mir nämlich in einem ber Suft unzugänglichen aber bem »ollen Sonnenlichte au?gefe£ten ©laSgefäfje eine lebenbe ©ffanje »ermatten unb fünfilich 5. 95. burch 3«'fe§ung »on treibe, — meiere fo^lenfaurer Jtalf ifi, mittelfi »erbiinnter ©cbmefelfäüre, Äo^lenfaure erzeugen, fo finben mir nach einiger 3^it ftatt «Kohlen® faure ganz reinen ©auerfioff; ber «ftohlenfloff ift baher burch bie ©flanje aufgejehrt morben. 35er (Srfte ber biefe b^ftologifcbe (Srfcf>einung beobachtete mar Priestley unb er nannte biefen ©organg, aSerbefferung ber »erborbenen Suft burcf bie ©fianjen. 2Bemt aber bie 93flanke in biefem ©efäfje fort® behalten unb bie Suft nicht erneuert mirb, fo tfirbt fit ab. 35ie ©flanje nimmt baher auS ber Suft bie «Kohlenfäure auf, behält ben .Kohlenfioff für ftch unb gibt ben ©auerftoff ber Suft juritef, unb nur fo ifi e$ möglich baff bie für bie atljmenben Spiere fo »erberblidfe Äofifenfäüre in ber Suft fteff nicht fo flar! aufiauft unb ber bem 33^iere nötf)i= ge ©auerfioff burch bie ©flanjen teiduid) auSgefchieben mirb. 9toch einer merfmürbigen (Srfcheinung in ber ©fianzenmelt müffen mir gebenfen, — eS ifi biefi baS SSer^alten ber ©flanje mäljrenb ber ÜJiacht,— fie nimmt bann ©auerfioff auf, unb gibt «Kolflenfäure ab, biefj hat Saussure juerfi beobachtet. 2Sie Iäfjt fiel) nun biefeS erflären? @S ifi eine allbefnnnte £hatfa4K ba§ ber ©auerftoff ft<h, fo oft als eS nur möglich ifi, mit ben meifien übrigen ©runbftoffen atlfogieicb »erbinbet; menn baher in ber 9ta<ht, mo ber nötige Seber.Sreifj ber ©ganzen — baS ©onnenlicht — fehlt, bie organif^e $h<itigfeit ber ©ffanje unmirffam ifi, fo fucht ber ranberifche ©auerfioff feinen Siebling ben in ber ©flanje »orfinbigen Äohlenjioff auf, »erbinbet ftch mit ihm unb entmeicht;— bie ipfiattje nimmt baher ben ©auerfioff nicht auf, unmiflfübrlich bringt er mährenb ihrer 8tuhe, — bie man füglich ben ©dflaf ber ©finnjén nennen fann — in biefelbe ein, unb entmeicht eben fo räuberifch mie er gefommen ifi. 35er ®influ§ biefeS ©runbfioffeS äufjert fich hier auf bie lebenben ©fian® jen gerabe fo, mie auf bie tobten, — fo baff ber ©chlaf auch hier mit Utecht ber ©ruber beS £obeS ju nemien ifi. ©Selchen Ólukén gemährt nun aber ber «§umuS menn er fein StahrunjSmittel ber ©flanje ifi, ba eS fa alfgemein befannt, bafj im «§umu3 bie 5Pflanje üppiger ju gebeiben pflegt ? — ber <§nmuS enthält bie jur (Ernährung ber ©fianjen nötigen ©efianbtheile reichlich melche aber ber ©fianje erfi bann zugänglich ftnb, menn fte ftch getrennt ha&en5 «»8 bem hunuiárei(hen drbboben entlocft baher ber ©auerfioff ber Suft fortmährenb ben Jtohlenfioff, melchtr bann als .Kohlenfüure »on ben ©lättern, Sweigen u. f. m. ber ©fianjen aufgenommen unb »erarbeitet mirb. tSfn 3©eil beS • auS bem «fjumuö geriebenen «KohlcnfioffeS mirb auch »on ben jártén ©3urjelfafem ber ©fianjen aufgenommeu. 35ie ©lätter, Bmeige u. f. m. ifjún baher in ber Suft bafjelbe ma§ bie ©Surjelfafern in bem (Srbboben, unb barauS ifi eS erflärlich, marum ein ©aum ber utngefehrt mit ben 3weigen in ben (Srbboben gehfianjt mirb. fortlebt. 9íu8 bem obigen mirb nun Sebermann einfeöen, mie baS ©uflocfern beS ©obenS, baS ©flü® gen, ©ufhaefen ber ©fianje nüfce; ba baburch nicht nur baS jmifchen ben ©tuhbflanjen macbfenbeUn® fraut auSgerottet, fonbem auch bem ©auerfioff bie ffierbinbung mit bem Jtohlenfioffe mehr ermöglicht mirb. 3 ‘ '}