Walleshausen Gyula: A magyaróvári agrárfelsőoktatás 175 éve (1818-1913) (Mosonmagyaróvár, 1993)

10. A Pannon Agrártudományi Egyetem, Mezőgazdaságtudományi Kar, Mosonmagyaróvár - napjainkban

II. (1850-1874) Wegen der Kriegshandlungen konnte der Lehrbetrieb in den Studienjahren 1848/49 und 1849/50 nicht stattfinden. Nach Aufhebung der Leibeigenschaft meinte der Nachfolger des Gründers, dass er über die nötigen finanziellen Mittel zur Erhaltung der Lehranstalt nicht verfügen würde. Dass die Lehranstalt mit der Tätigkeit aufhört, war in der Gründungsurkunde an viele Bedingungen geknüpft. Magyaróvár hatte einen guten Ruf und da die Monarchie keine andere höhere landwirtschaftliche Lehranstalt besass, wurde die Lehranstalt von der Wiener Regierung übernommen. Zum Direktor wurde Heinrich Wilhelm Pabst, der Direktor der Hohenheimer Akademie berufen. Im Jahre 1850 begann man im alten Gebäude der Burg mit dem Unterricht. Direktor Pabst liess mehrere Reformen durchführen und 1856 gelang es ihm, ein geeignetes Lehrgut zu kaufen. Er be­gann, eine landwirtschaftliche Maschinenausstellung und dann später ständige Maschinenschauen zu organisieren. Damit legte er die Grundlagen zur Mechanisierung der ungarischen Landwirtschaft. Parallel dazu wurden mehr Lehrmittel und Bücher für die Bibliothek angeschafft, Herr Pabst umgab sich mit vortrefflichen Lehrkräften. Als er im Jahre 1861 von Magyaróvár Abschied nahm, hinterliess er eine blühende Lehranstalt. Sein Nachfolger wurde Anton Masch, der bereits seit 1840 hier in Ma­gyaróvár unterrichtet hatte. Im Jahre 1867 kam der Ausgleich mit dem Wiener Hof zustande, und 1869 übernahm der ungari­sche Staat von der Wiener Regierung die Hochschule. Von da an erfolgte der Unterricht in ungari­scher und deutscher Sprache. Herr Masch, der nur deutsch sprach, blieb weiterhin Direktor, fünf Lehrer verhessen das Institut (Ignaz Moser, Friedrich Haberlandt, Wenzel Hecke, Karl Reitlechner und Gustav Wilhelm). An ihre Stelle kamen junge, talentierte ungarishe und deutsche Lehrer. Auf Initiative des Techniklehrers Johann Fuchs wurde im Jahre 1869 eine Landgeräte- und Maschhinen­­versuchsstation eingerichtet. Drei Jahre später folgte eine chemische Versuchsstation. m. (1874-1919) Im Jahre 1874 erhob die regierung das Institut zur Akademie. Die Hochschule für Bodenkultur, Wien, die aus der Akademie in Magyaróvár ausgeschieden war, hatte ja diesen hohen Rang schon bei der Gründung bekommen. Die Studenten legten jedes halbe Jahr Prüfungen ab. Nach der Beendi­gung des Studiums konnten die Absolventen auch eine Diplomprüfung ablegen. Nur wenige absol­vierten diese schwere Prüfung, die meisten begnügten sich mit dem Titel „Studiosus agriculturae“. Im Berufsalltag der Lehrer hatten die Experimente und Versuche einen immer grösseren Anteil und wurden schliesslich unentbehrlich. Im Jahre 1878 wurde die Versuchsstation für Pflanzenphysiologie und Saatgutprüfung in Betrieb genommen. Schon damals vervollständigten die jungen angehenden Lehrer ihre Kenntnisse im Ausland, hauptsächlich in Halle und Leipzig (György Linhardt, Sándor Cserháti u.s.w.). In den 80er Jahren gaben die Lehrer auch zwei Zeitschriften heraus. In den folgenden Jahren schenkte das Ministerium der Akademie wenig Beachtung und vernach­lässigte die Entwicklung der Lehranstalt. So wurde der Vorschlag nicht unterstützt, die Studienzeit auf drei Jahre zu erhöhen, auch waren die Gehälter der Lehrer unwürdig niedrig. Die Reaktion der Lehrer darauf was dass die ihre Bitten von Zeit zu Zeit in einem Memorandum zusammenfassten. Zu den ersten Studenten der Akademie gehörte Béla Bartók der Ältere. Als Direktor der Land­­bauemschule in Nagyszentmiklós hat er 1884 die weltweit erste Zeitschrift des Fachunterrichts unter dem Titel „Gazdasági Tanügy“ (,Wirtschaftliches bildungswesen1) herausgegeben. 1884 schaffte das Ministerium die deutsche Fakultät ab. Das war eine Entscheidung, mit der viele nicht einverstanden waren. Die letzten deutschsprachigen Studenten nahmen mit feierlichem Auf­marsch, Fackelzug und Bankett von der Stadt Abschied. An dem Schluss- und Abschiedsfest nahmen auch viele Studenten teil, die schon vor Jahren die Akademie in Magyaróvár absolviert hatten. Vier ehemalige Studenten schrieben anlässlich des Abschieds Gedichte. 295

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