Nemes Gábor - Vajk Ádám (szerk.): In labore fructus. Jubileumi tanulmányok a Győregyházmegye történetéből - A Győri Egyházmegye Levéltár kiadványai. Források, feldolgozások 13. (Győr, 2011)

Dominkovits Péter: Javadalmak - javadalmasok - patrónusok. Adatok és szempontok Sopron szabad királyi város egyháztörténetének, várospolitikájának a kutatásához, a 17. század első feléből

Javadalmak - javadalmasok - patrónusok 101 mittelalterliche Kirchengeschichte verzeichnet zirka 25 Altarpfründe in Ödenburg. Die neuste Städtetopografie (2010) registriert für die Jahrzehnte 1520 und 1530 ebenfalls 25 Benefizien, 15 der Benefizien gehörte auch ein Pfrundhaus an (diese Benefizien bildeten in der Außenstadt von Ödenburg eine spezielle Zone). In Folge des Konfessionswechsels verwendete der auch über das Patronatsrecht verfügende Magistrat in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts einen bedeutenden Teil des Einkommens der Benefiziaten zur Erhal­tung der evangelischen Kirche und Schule. Das angeblich von Mátyás Nyéki Vörös in den Jahren zwischen 1638 und 1639 zusammengestellte Verzeichnis führt 15 Beneficiaten und die dazu angehörenden Immobilien an, die der katholischen Kirche angehörten. Hier soll angeführt werden, dass der Raaber Bischof, György Draskovich schenkte kurz davor zwei Benefizien dem in Ödenburg neu angesiedelten Jesuitenorden zur Verpflegung der Brüdern des Ordens. Draskovichs Beispiel lenkt die Aufmerksamkeit auf die Frage der Kompetenz bei der Verleihung der Benefiziaten. Zwar ist diese Tendenz schon zu Beginn des Jahrhunderts während der Amtszeit des Bischofs Naprághy Demeter zu beobachten, zu Konflikten kam es aber erst während der Amtsausübung vom Bischof György (II.) Draskovich. Die Geistlichkeit der Parochien und der Benefizien ordnete sich in die Gesellschaft der königlichen Freistadt hervorragend ein. Dahinter verbirgt sich der Prozeß der gesell­schaftlichen Mobilität, in dem viele Einwohner der Stadt den gesellschaftlichen Aufstieg mit dem Eintritt in einem der Orden gleichsetzten. Die neueste Forschung der geistlichen Mittelschicht des 17. Jahrhunderts richtet die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass während der Reformation die Güter und das Einkommen der Katholischen Kirche so­wohl durch die Konfessionalisierung [?] und durch den Konfessionswechsel als auch durch die Säkularisation der Güter der katholischen Kirche - sowie durch die Eroberungen der Osmannen - so radikal abnahmen, dass die niedere Geistlichkeit aus den Benefizia­ten hinausgedrängt wurde und diese überwiegend den Vertretern der geistlichen Mittel­und Oberschicht zufielen. In Ödenburg geht diese Tendenz auf die Zeit der Eroberung der Festungstadt Raab durch die Osmannen (1594) zurück. Die Domherren des Raaber Domkapitels flüchteten aus diesem Anlaß in die königliche Freistadt und erwarben den überwiegenden Teil der Benefizien. Nach der Befreiung von Raab (1598), beziehungswei­se nach dem Aufstand von Bocskay (1604-1606) behielt ein Teil dieser Domherren diese Benefien, beziehungsweise erhob die Forderung auf neue. Auf die reichen Benefizien der Stadt hat nicht nur die Elite der Raaber Diözese Anspruch gestellt, neben dem Graner Kirchenprovinz haben auch die Geistlichen der Zagraber, Veszprémer, Vácer, Nyitra­­er, Kalocsaer, Csanáder Diözesen ein Auge geworfen, zur Erreichung ihrer Ziele haben sie einen breiten Kreis der geistlichen und weltlichen Gönnern erworben. Der evange­lische Magistrat der Stadt Ödenburg übte das Patronatsrecht auch bei der Besetzung der katholischen Kirchenpfründe aus. Ein Blick auf die überwiegend aus den Kreisen der Mittel- und Oberschicht der katholischen Kirche abstammenden Benefiziatanwärter und ihrer Patronen beweist, dass die Ausübung des Patronatsrechtes ein wichtiges Segment der Städtepolitik war. Die evangelische Stadtleitung - besonders Christoph Lackner und Erhardt Artner - hat durch die Verleihung der Altarpfründe verzweigte Kontakte zu sämtlichen Mitgliedern der katholischen Elite des Bezirkes, zu den Domherren, Erzprie­stern und zu der sie unterstützenden Aristokratie ausbauen können. Die Erschliessung der Geschichte der Ödenburger Benefizien des 17. Jahrhunderts erfordert eine komplexe Forschungsarbeit. Diese vielfältige Arbeit verlangt Untersuchun­gen auf dem Gebiete der Kirchen-, Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte. In diesem sich auf die Zwischenzeit von 1607 bis 1650 beziehenden Aufsatz wird die Rolle der Be­nefizien in der Stadtgeschichte nur aus einem speziellen Blickwinkel, aus der Sicht der

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