Handels- und Gewerbs- Almanach 1842

Handels- und Gewerbs-Almanach 1842. - I. Theil - Königliche Freistädte, Städte, und privilegirte Märkte Ungarn's, Croatien's und Slavonien's

soviel von Ofen, 3 von (Somom und 5 Posten von Preß- durg entfernt, mit 18,000 Einwohner im Raaber Komi- täte, ebédem eine Festung, welche jedoch seit dem Jahre 1820 demolirt, und daraus ein neuer Stadttheil unter dem Namen Franzcnsstadt begründet wurde. Ist der Siz eines Bischofs, eines Capitols und eines Seminars, der Ort der General - Versammlungen der Stände und sämmtlicher Gerichte des Raaber Komitats. Hat ein Franziskaner -, Carmcliter- und Usulinerinnen- Klo­ster. Hier befindet sich die Ober - Studien - Direktion des Raaber Studien« Distrikts, eine königl. Akademie der Wis­senschaften, ein t. Haupt - Gymnasium, nebst einer Natio­nal - Hauptschule, und ein evangelisches Gymnasium, ein I. k. Dreißigstamt, ein k. Salz - Transports - Amt, ein k. k. Postamt und ein k. k. Verpflegsamt, nebst zwei städti­schen Spitälern. Die vorzüglichsten Nahrungszweige tec hiesigen Ein­wohner sind der Ackerbau und der Weinbau; die meisten Bürger haben ihre Weingärten in dem, eine Stunde von der Stadt entlegenen Gebirge. UebrigenS ist Raab der Hauptftapelplaz des ungari­schen Getreidehandels und der Speditionsplaz des Gütcr- zuges von Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Krain und Italien nach Pesth, und von da zurück, daher hat cs auch eine sehr lebhafte Schifffahrt. Nebst Fcldfrüchten ist auch der Handel mit Vieh, Schafwolle, Honig» Wachs, Ta­bak und Potasche erheblich, und die Viehzucht bedeutend. Die hiesigen Tuchwebereien und Fabrikate der Messer­schmiede sind nicht unbedeutend, und der Seidenbau ge­winnt in jedem Jahre an Theilnehmern, was Alles, nebst den namhaften und stark besuchten Märkten, Raab zu einer namhaften Stadt erhebt. Raab zahlt an jährlicher Kriegs - Contribution vont 18 Porten eine Summe von 12,302 fl. 47'%« <§• M. und hat zu dem legten Armee - Ergänzungs'- Contingente von 38,000 Mann vom Jahre 1841 abgelicfert 53 Mann. Bedeutende und sehr besuchte Jahrmärkte werden ab­gehalten: in der Woche Prisca, Charwoche, Frohnleich- namwoche, Magdalenenwoche, Mariageburtswoche und Ka­tharinenwoche, welche stets drei Tage, nämlich: Montag, Dienstag und Mittwoch dauern. Wochenmärkte sind: am — 431 —

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