Pesther und Ofner Wegweiser Kalender 1838

Pesther und Ofner Wegweiser Kalender 1838. - Kalender

29 ter versetzen, wo Haiden, Knkurutz, Weinstöcke und Wild­haiden (Erica Vulgaris) häufig zu finden find. Siehe in dem Landwirth von der Bienenzucht *). 23. Wo wenig Dünger ist, lasse der Landwirth, von den ausgetrvckneten sumpfigen Teichgründen das ver­faulte Koth und Schlammerde auswerfen, haufenweise zusammen werfen, und benutze es so, nachdem es ein Jahr abgczeiget zum Düngen. Eben so vortheilhaft kann auch bei Reinigung der Kanäle und Wassergräben, das gesammelte Koth aufgehäufet, und zn gleichem Zwe­cke verwendet werden. 2 t. Den Fleiß der Tabackbauer kann man nicht für jedes Monat bestimmen, da man diese Pflanze unauf­hörlich jäten, Hanseln und abputzen muß. Im August aber kömmt schon ein gewisses Geschäft hiebei vor, na­mentlich dieses, daß die untern oder Staubblätter al- sogleich abgeblättert werden müssen, sobald sie sich zu entfärben, und einen starken Geruch von stch zu geben anfangen, dann müssen sie angefädet, getrocknet und ein- gestretft werden. Von dieser Gattung Taback, kann man ^) Die Bienen sollen in unfern Magazinstöcken so oft unter­setzt werd.n, als sie schon in den untersten Magazinsatz zu hangen anfangen, und sich vermehren und eintragen kön­nen. Die Bienen tragen den Honig vom 'Anfang Frühjahrs bis späten Herbst ein. deßwegen muß man auch dafür be­sorgt sehn, daß die Bienen zu jeder Zeit Honigwaide ha­ben. Die beste Honigwaide aber gewähren für die Bienen die weißblühenden Akazienbänme, dann die Lindenbänme (Hársfa), weßwegen man selbe, wo es nur der Platz er­laubt, überall setzen und vermehren soll. Auf den Werfern muß mau für sie viel Haitekoru anbauen, auf den Wiesen aber ken rőtben und weißen Klee vermehren, dessen Blütbe für die Bienen ebenfalls eine- vorzügliche Honigwaide ge­währt. Auch gedeihen die Bienen sehr in den Wäldern, besonders in solchen, wo mehr kleine Gesträuche, als große Bäume sich befinden. — Ueber die Krankheiten der Bisueu haben wir im unfern vorjährigen Jahrgang für lS37, Seite 3$, unsere Bemerkungen gemacht. den Schäfern einige Buschen hinansgeben, daß sie dis schädigten, grindigen Schafe mit dem ausgesottenen Saft desselben waschen, und die Grindwunde im Som­mer mitStanbtaback vermischten Unschlitt einschmieren. 25. Nach Bartholomäus-Tag kann man die Schafe und Kühe des Tags nur zweimal melken, und doch ist die dermalige Milch fetter, als in Sommertagen, und gewöhnlich kann aus den jetzt folgenden Melken der schmackhafte und dauerhafte Topfen und Käse zubereitet werden. Derohalbeu ist nöthig, das Melkvieh mit aller­lei saftigen Pflanzen und Kräuter zn füttern. Wer da will, daß der Schaftopfe auf den Winter nicht verfaule, der stoße denselben in die Gefäße fest ein, überlege es oben mit 'Nußlaub, und verschmiere die Oeffnung des Gefäßes mit starker Leimerde, und setze es sodan in den Keller. 26. Auch in diesem Monat sammeln die Landwirthe noch Eyer auf den Winter und heben dieselben auf oben beschriebene Art, für den Winter auf*). Auch Gurken säuren sie jetzt für den Winter ein. — Wenn der Land­mann siehet, daß die Mohnköpfe dürr zn werden anfan­gen, versäume er nicht, bei trockenem Wetter dieselben abzuschneiden, und bei dem Ausschälen den zur Aussaat erforderlichen Mohn abzusondern, zu trocknen und auf­zuheben, denn wenn derselbe grün aufgehäufet wird, wird er bitter. 27. Um Bartholomanstag muß man besonders an bergigten Fluren, unverzüglich, unaufschieblich das Saat- pflügen beginnen, damit 10 Tage nach Michaeli dieHerbst- saat allenthalben geendigt sey. 28. Hat der Landwirth Zeit, Kräfte und abgezeitig- ten Dünger, so läßt er jene Aecker auch jetzt düngen, welche vom vorigen Monate zn düngen, erübriget wurden. «) Siehe den vorjährigen Jahrgang für 1337, April, Nro. 33. 1. Keine Regel ohne Ausnahme. Die Roh­heit mancher Kutscher mißfiel der Frau von M. unge­mein; sie machte deßhalb ihrem Kutscher es zur Bedtn- gtmg: in keinem Falle zu fluchen, sonst mußte er augen­blicklich aus ihrem Dienste. — Einst fuhr sie über Land, zn einer guten Freundinn auf einen Ball; der Feldweg war schlecht; der starke Regen hatte ihn noch schlechter ge­macht, und so kam es, daß der Wagen auf einmahl im Moraste fest saß. — Alle gütlichen Versuche, ihn wie­der flott zumachen, waren umsonst, und schon ward es immer finsterer, da rief der Kutscher: „Meiner Six, gnädige Frau! wenn ich nicht ein wenig fluchen darf, so —müssen wir hier übernachten!" — /Na so fluch Er in Drey Teufels Nahmen! — es giebt ja keine Regelt ohne Ausnahmen!"— entgegnete die empfindsame Frau, und — sie kam richtig zur rechten Zeit noch auf den Ball! (Sefcijittfj im foigenben 3«l>r?ang.) I it e t ír o t e n.

Next

/
Thumbnails
Contents