Pesther und Ofner Wegweiser Kalender 1838

Pesther und Ofner Wegweiser Kalender 1838. - Kalender

22 30. Die Kartoffeln und Kukurutz müssen in allen den Jahren, in welchen diese früher gelegt werden konn­ten, schon in diesem Monat gehacket werden. 31. Die Keller be sichte der Landwirth öfters, lasse die nicht ganz vollen Fässer erfüllen, die Mundlöcher zuschlagen (verbeilen), und die Kellerthüren verschlossen halten. 32. Die Luzerne pflegt man mit Ende Mai, auch zum Dürren (Heu) abzumähen, — auch muß man zürn Abmähen nasser und feuchter Wiesen schon itzt unaus­bleiblich Hand antegen. Die Blüthe zeigt die Zeit dazu an. Siehe mehr im Landwirthe *). Iun i. 1. Die Nobott-Stärke muß nothwendig so vertheilet werden, daß zur Sommerfechsung, der größte Theil da­von übrig bleibe **); derowegen müssen alle kleineren und besonderen Geschäfte, so viel möglich durch die Dieuft- leute , schwächere Robotten, und wohlfeilere Taglöhner verrichtet werden; damit dergeftalten die Urbarial- und andere von hie und da bezogene größere Macht, nach ten. Nur können wir nicht begreifen, warum eine Diene in einem komplizirten, und mit Zuglöchern und Schiebern versehenen nuttischen Magan'nstock mehr eintragen müsse, als in einen Magazinstock? Wir bleiben temnack auch fer­ner bei unfern Magazinsiöcken, theils, weil diese wohl­feil sind, jene aber sehr kostspielig; theils aber, weit wir das Schwärmen und Vermehrung der Bienen zweckmäßig und nützlich finden. *) Es wird da gerathen die nassen Wiesen früh abzumähen, 'wenn das Gras zwar nicht sehr jung, aber auch nickt alt ist, denn auf den nassen Wiesen ist das Gras scharf und sauer, nickt aber auf den trocknen Wiesen, welcke man nur in der Blüthe, wo das Gras in den besten Säften ist, mähen muß. Bei dem Mähen aber soll man daranf sehen, daß das Gras trocken sey ; und bei den, Heumacken, daß es nickt beregnet wird, aber auck der Sonne nicht länger, als bis es trocknet, ausgesetzt bleibet, indem dadurch das Herl seii.e Kraft, Würze und Nahrhaftigkeit ungemein sehr verliert. **) In Betreff der Nobotten, ist in rntt 7- Gcsetzartikel (i. 5. 1832*6 Folgendes festgesetzt worden: 1) Ein Viertel der Robotten bleibe immer für die Wi'ntermonate. 2) In großer Arbeitszeit kann der Grundherr — ausgenommen das Ackern — alle Wocken, so lange die Arbeit dauert, die Robottage verdoppeln lassen, wovon jcdoch die Klein- däusler ausgenommen sind. 3) Die entfernt wohnenden llnterthaiici, können vier Tage lang, jedes Monat ein­mal zu Robotten angehalten werden, so, daß ihnen die zur Ankunft und Abgang nötbigeZeit hineingerechnet wer­de, nur in dringender Arbeitszeit kann der Grundherr in einem Monate auch zweimal diese Robotten verlangen, so, daß den Untertanen jedoch eine Woche darzwiscken frei bleibe. In diesem Falle ist aber der Grundherr verpflich­tet, im Sommer für das Vieh hinlängliche Waide, im Winter aber sowohl für den llnterthanen, als auch für Lessen Vieh nöthiges Obdach zu geben.. VerhälLniß der Größe der Sommer-Arbeit, in desto größerer Anzahl auf einmal auf das Feld gestellt werden könne. Denn nicht selten geschieht eö, daß den Fechsungs- Mangel, nicht der ungünstige Jahreslauf, sondern die geringe Zahl der Arbeiter verursachet. 2. Oft ist noch an vielen Orten in diesem Monat Brachfeld aufzuackern; da stellt nun der Landwirth sol­che Ackersleute, die das beste Vieh haben, mit den herr­schaftlichen Bezügen an, damit tiefe und dichte Furchen geackert werden, und die letzte Hand an dieses Geschäft gelegt werde, denn das Brachackern ist desto schlechter, je länger eö verschoben, und je zu verschiedenen Zeiten eS verrichtet wird. 3. Damit aber, wenn die Erde (der Grund-Boden) etwas beregnet wird , der Pflug nicht wieder von Brach­ackern austrockne, so muß man zuförderst den starken Grund aufackern lassen, fcetm die Felder vom mürben Grunde, können auch dann geackert werden, wenn sie trocken sind; auch Mistbreiter stelle der Ökonom in sol­cher Anzahl an, daß sie täglich so viel Dünger aus- breiten können, als an demselben Tage noch unterge­ackert wird, weil der starke Sonnenschein das Öhl und Salz des Düngers auch in 2-1 Stunden aus brennet, und dadurch das Düngen unnütz machet. 4. Damit der Waizen schön rein werde, läßt der Landwirth zum wenigsten, von den zum Saamen be­stimmten Saaten die Korn-Ähren alle au jäten, aus-' hauen. 6. Die Wiesen sollen klassifiziret, eingetheilet, und diejenigen bey Zeiten gemähet werden, welche wegen ih­rer niedern und feuchten Lage dreimal gemähet werden können. Hieher gehören auch die Moräste, von welchen das Schilfheu, nur so erträglich nutzbar (leidentlrch) ist, wenn eö noch bey zartem Wuchs abgehauen wird. Der­gleichen weiches Heu muß besonders gut aufgedörret wer­den, und wenn es einmal dürre ist, soll man es so­gleich von der Wiese einführen lassen, damit nicht die Heukegel, den Wuchs des Grases verhindern, und selbst auch von oben und unten verfaulen. 6. Auch ist das Abmähen.der zweymal mähbaren Wiesen zu beschleinigen, denn wenn das Gras veraltet, wird zwar mehr, aber schlechteres Heu. Von derley ver­alteten Heu verschmeißt, verwirft, das Vieh auch die Helfte, darum ist weniger, aber zarteres Heu, sv viel werth, ja mehr, als viel schlechtes und altes Heu. 7. Da es um die Heufechsung eine sehr glimpfliche Sache ist, so muß man die Mäher, wenn sie von Ur- barialisten, und andern Benefizianten nicht in voller Zahl zusammen gebracht werden können, auch mit Ar­beitern um die Helfte und Drittheil vermehren. 8. In Ansehung der Verköstung der Feldarsseiter muß der Ökonom vorläufig berechnen, wie viel Mäher er /

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