Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1843 (Pesth)

Der Pesther Stadt- und Landbote für das Königreich Ungarn 1843. - Vaterländische Denkwürdigkeit

26 l) Die G rundste inkegnng. Jetzt ertönte vom äußersten Ende des Fangdammes die so erhebende Hymne: »Heil Oesterreichs hohem Sohne," und Se. k. k. Hoheit, Erzherzog Carl, ward im Brückenhofe angekommen, von seinem durchlauchtigsten Herrn Bruder, wie von dem ReichsprimaS, den ersten Baronen des Reiches, der Generalität, den Comitats- und städtischen Behörden, und dem Comité der Brückenbau-Gesellschaft ehrfurchtsvoll empfangen, wonach sich die erhabene Versammlung von dem mit den Na­tionalfahnen geschmückten Thore, längs der vom Militär gebil­deten Spalier, über den mit Fahnen geschmückten Bauhof, links von dem Dampfmaschin-Gebäude, von dessen Dache, wie von den Steinsetzgerüsten des ersten und zweiten Fangdammes eben­falls nationale und k. L Flaggen wehten, in daö auf der Werste aufgerichtete Zelt verfügte, wo Ihre k. k. Hoheiten, die von dem Comité vorgelegten Pläne besichtigten, wonach sich unter fort­dauerndem Spiel der Musik, der feierliche Zug über die Treppe hinab in den Fangvamm begab, wo wiederholter Éljen-9íuf, ihn begrüßte. — Voran trug Graf Széchenyi im National-Costüme den po- litirten Schlägel, ihm folgten die Herren von-Gyra und Sa­muel Wo dja ne rmit den silbernen Taffen, bestimmt, daraufJh. k. k. Hoheiten die Kelle und den Schlägel zu überreichen, wonach Herr Sekretär v. Tasner, eine verzinnte Rolle, die Urkunde enthaltend , Herr Baumeister William TY r n e y Clark, die silberne Maurerkelle, Herr Ingenieur Adam Clark die Pläne vortragend, Jh. f.. f. Hoheiten die Erzherzoge Carl und Jo­seph sammt den durchlauchtigsten Erzherzoginen Marra Dorothea und Elisabeth, von Sr. fürstlichen Gnaden, dem Reichsprimas, Sr. Ercellenz dem Bischof von Waizen, Sr. Gnaden dem griechischen Bischof von Ofen, wie von den Grafen Andrásy, Majláth und einem großen Gefolge der Reichsbarone begleitet waren; welche letztere Herren die Estrade links der k. k. Loge einnahmen, während die höchsten Herrschaf­ten selbst sammt dein Reichsprimas sich in die k. k. Loge begaben. Nach einer Pause verfügte Herr Anton v. Tasn er, Sek­retär der Brückenbau-Gesellschaft sich an die k. k. Hoheiten ehr­furchtsvoll gewandt die bereits erwähnte magyarisch verfaßte Urkunde vor; die Versammlung aber begleitete theilnehmend die in der Urkunde vorkommenden Rainen Sr. k. k. apostol. Maje­stät, Ihre k. k. Hoheiten der Erzherzoge Carl und I ose p h, der Herren Grafen Széchényi und Andrásy und des Frei­herr« v. Sina mit donnernden freudigen Eljen-9iufe. Nach geschehener Vorlesung überreichten Herr Graf Szé­chenyi und Freiherr v. Sina, Ihren f.f. Hoheiten die Ur­kunde zur Uuterschrift, und nachdem Se. k. k..HHHst der Erz­herzog Carl als Stellvertreter Sr. k. k. apóst. Mistül, unser erhabener in Pannonien ergraute? P a l a t i n, wie auch dessen Durchlauchtigste Gemahlin unb Kinder, k. k. Hoheiten, Ihre er­lauchten Namen unterfertigt, folgten in Unterzeichnung der Ur­kunde, nach dem Nrichsprimas und den Großwürdenträgern, dem Freiherr v. Sina, dem Grafen Széchenyi, den Vorste­hern der Behörden des Pefther ComitQtes und der beiden Haupt­städte, die Herren v. T a s n e r, G y r a> S ch e d i u s ?c. zc. — wornach die Urkunde sammt den Münzen vom Freiherrn v. S i n a Sr. k. k. Hoheit dem Erzherzoge Carl dargereicht, von Höchst­demselben in dle ebenso überreichte verzinnte Rolle eigenhändig gegeben, diese dann verschlossen wurde, und nachdem selbe vom Freiherr« von Sina dem Hrn. William Tyrney Clark über­reicht, von diesem, als dem Baumeister dieses Riesenwerkes in die bewußte Oeffnung des Grundsteines gelegt wurde. Nach Ausfüllung des noch freien Raumes dieser Oeffnung mit trocke­nem Sande, wurde von oben mittelst der so überaus zweckmäs­sigen Steinsetzmuschine, auf den Grundstein der erste Gramt- stein herabgelassen, und demnach von Sr. k. k. Hoheit, dem Erz­herzoge Carl mit der auf einer silbernen Tasse durch Freiherrn v. Sina dargereichten silbernen Maurerkelle, wie mit dem eben­so überreichten politirten Schlägel im Namen Sr. k. k. apostol- Majestät, unsers allergnädigsten Königs Ferdinand, simbo- lisch mit zweimaliger Bestreichung des Steines mit der Maurer­kelle, und dreimal auf selben geführten Schlägen mit dem Schlä­gel, als Beendigung der Grundsteinlegung vollbracht, welche Ceremome von Ihren k. k. Hoheiten dem Erzherzog Palatin, der Erzherzogin M a r i a D o r o t h e 6, dem Erzherzog Joseph und der Erzherzogin Elisabeth, wie von dem Reichsprimas V. Kopácsy, dem Judex Curiae Herrn Georg von Majláth^ dem Tavernieus Grafen v. Keglevich, dem königl Kronhüter v. Ürményi, dem Freiherrn Georg v. Sina, dem Grafen Ste­phan Széchenyiunb zum Schlüße vom Herrn William T Y r n e tx El ar k unter freudigem Zurufe der so gewählten großen Ver­sammlung und begleitet von dem eine passende erhabene Weise spielenden Musikchore wiederholt wurde, wonach sich der er­lauchte Zug wieder aus dem Fangdamme zum Hauptthor ver­fügte, und Ihre k. k. Hoheiten in'das k. Schloß zurückfuhren. Und so endete diese großartige Feier, die in dem Gemüthe eines jeden Anwesenden einen unvergeßlichen Eindruck zurückge­laffen, und gewiß in der Brust eines jeden Vaterlandsfreundes im Anblicke des so weit vorgerückten Riesenbaues die großartig­sten Hoffnungen erwecket, in Betrachtung der Folgen dieses Wer­kes , wenn in wenig Jahren- die letzte Hand an dessen Vollen­dung gelegt sein wird, und die Feier der Eröffnung dieser Prachl- brücke nicht nur Pesth und Ofen, sondern vielmehr den Osten Europa'S mit dem Westen, den Elementen und Jahreszeiten zum Trotze verbinden wird, und die Pferlerbogen dieses Baues die Thore sein werden, durch die der Oft und West sich brüderlich . die Hände zum gegenseitigen Wohle reichen, wie es so sinnreich auf der Rückseite der silbernen Maurerkelle angedeutet ist, deren Vorderseite den Anblick der Brücke gegen Ofen darstellt, während auf der Rückseite zwei Hände sich umschließen. Am beinernen Griffe dieser Kelle prangt Ungarns schönes Wappen, im rothen Felde, rechts-auf grünem Felsen daS weiße Patriarchenkreuz, links die vier weißen Streifen-des Landes, Hauptströme versinn­lichend- Das unterste Ende des Handgriffes aber schmückt die ungarische- Reichskrone, welche so wie die, die silberne Mau­rerkelle selbst umgebenden Arabesken, vergoldet ist­Gebe Gott seinen Segen zu dem Werke, für dessen Gelingen gewiß jedes Herz aufrichtig theilnehmend schlägt! A. v. H. Nachstehendes ist der wörtliche Inhalt der unter dem Grund­stein der f,Ofnsr-Pesther-Kettenbrücke" niedergelegten Urkunde; A’ Duna partjait Buda és Pest városai közt egybe­kötendő állehíd minélelőbbi létesítésének eszméjét Szé­chenyi István gróf eleinte néhány buda-pesti ’s egyek I

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