Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1843 (Pesth)
Der Pesther Stadt- und Landbote für das Königreich Ungarn 1843. - Charakteristik des Jahres 1843
V LI in der Sonnennähe steht. Daher kömmt es, daß die Jah-> reszeiten eine ungleiche Lange haben, denn in dem Halbjahr, das die Sonnenferne einschließt, bewegt sich die Erde viel langsamer, als in jenem das die Sonnennähe enthalt. Für uns Bewohner der nördlichen Halbkugel der Erde bringt diese ungleichförmige Bewegung den Vorthei! mit sich, daß unser Sommer länger als der Winter, ja daß überhaupt der Sommer für uns die längste der Jahreszeiten ist. Es währt nämlich: Der Winter.- 89 Lage 1 Stund. 5 Min. 31 Sek. „ Frühling: 92 „ 20 n 37 n 7 „ „ Sommer: 93 ,/ 19 „ 29 „ 33 „ a Herbst: 89 » 12 ,, 16 » 37 ,, Also das Jahr: 363 Tage 3 'Stund. 48 Min. 48 Sek. Der Sommer ist also : 4 Tage 18 Stund. 24 Min. 2 Sek. länger als der Winter: Frühling und Sommer zu- fommcn'abcr um 7 Tage 20 Stunden 4 Minuten 42 Sekunden länger als Herbst und Winter mitsammen. c) Dic physischen Jahreszeiten. Die physichen Jahreszeiten sind weder so genau bestimmt als die astronomischen, noch lassen sie sich so genau bestimmen; denn während die letztem festbestimmten, und durch die Bewegung der Erde genau abgcgrenzte Zeiträume sind, hängen die erstern von klimatischen und Lokalverhältnissen ab, die überall verschieden, auch überall eine andere Natur, Zahl und Beschaffenheit der Jahreszeiten verursachen. Hauptsächlich sind es die geographische Lange und Breite und die Erhöhung eines Ortes über die Meeresfläche, von welchen Anzahl, Dauer und Wesen der physischen Jahreszeiten abbangen, allein außer diesen Hauplursachcn gibt eS noch manche örtliche und geheime Gründe manchfacher Verschiedenheiten in dieser Beziehung, so daß hier allein die Erfahrung als Führer dienen kann. Auch sind die physischen Jahreszeiten keineswegs durch bestimmte Grenzen von einander getrennt, sondern die eine derselben Hehl so langsam, so allmälig, so unvermerkt in die andere über daß alle scharfen und deutlichen Grenzen verschwinden. Für Vttttel-Ungarn, besonders für Ofen und Pesihist — meinen siebenzehnjahrigen Beobachtungen darüber — zu Folge, die nachstehende Eintheilung und Abgrenzung der physischen Jahreszeiten die naurrgemäßeste und der Erfahrung entsprechendste. Ich unterscheide folgende acht Jahreszeiten: den Frühling, Vorsommer, Sommer und Nachsommer: dann den Herbst, Vorwinter, Winter und Nachwinter: und sitze im Allgemeinen: Des Frühlings Anfang auf den 19ten März. n Vorsommers „ halben Apriln Sommers „ „ „ Anfang des Jun. * Nachsommers „ » „ 20ten August. * Herbstes * h n 21ten Septembers Des Vorwinters Anfang auf den Allerheiligen Tag. a Winters „ u „ Anfang des Dec. „ Nachwinters u „ u 20ten Februar. In Allgemeinen wird man sehr wenig von dem durch Erfahrung Bekanntgewordenen abweichen, wenn man diese acht Jahreszeiten folgendermaßen begrenzt Es währt der Frühling von Joseph! bis Mitte April oder bis Julius. „ a ,i Vorsommer von Mitte April oder dem Juliustage bis Medardi. i, a ,i Sommer von Medardi bis Stephani. „ ,r i, Nachsommer von Stephani bis MathäuS. a u ,i Herbst von Mathäus bis Allerheiligen. u ii ii Vorwinter von Allerheiligen bis Andreas. a a I, 'Winter von Andreas bis Fabian und Sebast. h a n Nachwinter von Sebastian bis Josephi. V. Astronomische Döynate im Jahre 1843, oder Eintritt der Sonne in zwölf Zeichen des Thierkreises. In Pesther mittlerer Sonnenzrit. Die Sonne tritt in das Zeichen des Wann 2 Wassermanns 3* am 20. Jän. um 4 Uhr 47 M. Nachmitt. der Fische X „ 19. Febr. If 7 „ 26 ji Morgens. Widders V ir 21. März tr 7 n 22 a Morgens. Stiers 'rf a 20. April if 7 ii 32 „ Abends. der Zwillinge H w 21. Mar if l If 44 „ Abends. Krebses D a 22. Juni if 4 ,A 19 n Morgens. Löwen ß „ 23. Juli ff 3 \! 16 a Machmit der Jungfrau m „ 23. Aug. u 9 „ 45 a Abends. der Waage a 23. Sepr. a 6 „ 26 n Abends. Skorpions np „ 24. Okt. ir 2 „ 41 n Morgens. Schützen # a 22. Nov. if 11 rr 19 n Abends. Steinbocks a 22. Dec. ff 0 „ 4 n Nachmitt. VI. Stellungen der Planeten nntereinander. (C o nste l kationén.) , A. Gegenscheine, (Oppositionen)oder In die Opposition, oder der Sonne gerade gegenüber können nur die obern Planeten kommen, das heißt diejenigen, welche weiter als die Erde von der Sonne entfernt sind. Sie gehen alsdann um Mitternacht durch den Meridian, und zeigen sich somit nicht nur am schönsten, sondern cs ist die Beobachtung dieser Oppositionen auch von großem Vorthelle für die Erweiterung unserer astronomischen Kenntnisse. Im laufenden Jahre 1843 kommen in Opposition mit der Sonne: