Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1840 (Pesth)

Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1840. - Charakteristik des Jahres 1840

llche Hälfte, es bleibt da am längsten Tag, so wie es auf ih­rer Südhalfte am längsten Nacht bleibt. Es ist die Zeit des Sommer-Sonnenstillstandes, oder der Som- m er-Sonnenwend e. Herbst, des Jahres Abend, die fröhliche Zeit des Ge­nusses und der Freude in Weinbergen und Obstgärten, auf Feldern und in Wälder», fängt an mit dem 23. Septem­ber lim 1 Uhr 1 Minute Morgens. Jetzt hat die Sonne den ersten Punkt der Waage erreicht, steht abermahl im Aequator der Erde, und macht auf dieser überall wieder Tag und Nacht gleich lang. Auf dem Nordpole endet der halbjährige Lag, auf dem Südpole die 6 monatliche Nacht. Zeit der Herbst- Nachtgleiche. Der Winter, des Jahres Nacht, wo die Erde, schein­bar ruhend von der Hervorbringung zahlloser Produkte, um so thätiger in ihrem geheimnißvollen Schooße arbeitet, um den Lebensstoff für die Tausende von Kindern zu sammeln und vorzubereiten, welche mit dem neuen Frühlings ihr wieder entkeimen sollen. Diese düstere Jahreszeit beginnt am 21. De­zember um 6 Uhr 21 Minuten Abends, wo die Sonne im ersten Punkte des Steinbockes ihren größten südlichen Abstand vom Aeqnator erreicht, wodurch auf der Nordhälfte der Erde der kürzeste Tag und die längste Nacht verursacht wird. Win­ter -Sonnen stillftand oder Winter- Sonnenwende. B. Dauer der astronomischen Jahreszeiten. Die Bahn der Erde ist eine Ellipse, in welcher sie sich so bewegt, daß sie stets in gleichen Zeiten gleiche Flächenräu­me macht. Da nun aber wegen der elliptischen Form ihrer Bahn ihr Abstand von der Sonne ein wechselnder ist, so muß sie auch im Verhältnisse zu diesem Abstande einen bald größe­ren, bald kleineren Bogen der Ellipse beschreiben. Dies macht, daß die Jahreszeiten nicht gleich lang sind; und uns Bewohnern der Nordhälste der Erde kömmt noch insbesondere der Umstand zu Gute, daß die Erde den Punkt ihrer Sonnen­nähe erreicht, indem wir Winter haben, so daß, weil dieBe- wegung der Erde in der Sonnennähe am schnellsten geschieht, der Winter für uns die kürzeste Jahreszeit ist. Im Jahre 1840 währet: Der Frübling 92 Tage 21 Stunden 7 Min. 26 Sek. Der Sommer 93 — 14 — 5 — 41 _ Der Herbst 89 — 17 — 20 — 25 — Der Winter 89 — 1 — IS — 7 — Zusammen 366 Tage 5 Stunden 51 Min. 38 Sek. Der Winter ist also um 4 Tage und 13 Stunden kürzer al? der Sommer, und Frühling und Sommer zusammen um 7 Tage Hi Stunden 34 Minuten und 34 Sekunden länger, alt das Winterhalbjahr. C. Die physischen Jahreszeiten. Verschieden von den astronomischen sind die physi- s lb e n Jahreszeiten. Während jene, sowohl ihren Grän­zen aiv ihrer Dauer nach, durch die, auf der Natur unwandel­baren Gesetzen, begründete Bewegung der Erde im Welträume vollkommen bestimmt werden, sind diese schwankend in ihren Gränzen und wandelbar in ihrer Dauer, weil sie die einzel­nen klimatischen Verhältnisse und zufällige Oertlichkeitsum- stände als miterzeugende Ursachen ihrer Dauer und Beschaffen­heit anerkennen müssen. Daher ist es leicht erklärlich, daß in einem Lande größerer Ausdehnung, wie es z. B. unser Va­terland Ungarn ist, die physischen Jahreszeiten für die ver­schiedenen Landestheile verschieden gestaltet sind. Im Allge­meinen dürfte folgende Abtheilung des Jahres im größten Theile des Vaterlandes gelten: Frühling vom 19. März bis Mitte April; Vorsommer von Mitte April bis Ende Mai; eigentlicher Sommer vom Anfänge Juni bis ge­gen den 20. August; Nachsommer vom 20. August bis 20. September; eigentlicher Herbst vom 20.September bis Allerheiligen; Vorwinter während des Monaths No­vember; eigentlicher Winter von Anfang Dezembers bis gegen den 20. Februar, endlich Nachwinter vom 20. Februar bis gegen den 19. März. Wir unterscheiden also acht physische Jahreszeiten, deren beiläufige Gränzen die folgenden sind: Frühling vonJosephibis Julius; Vorsommer vom Julius bis Felix; Sommer von Felix bis Stephani; N a ch - sommex von Stephani bis Matthäus; Herbst von Mat­thäus bis Allerheiligen; Vorwinter von Allerheiligen bis Andr.as. Winter von Andreas bis Fabian und Sebastian. Nachwinter endlich von Sebastian bisJoscphi. V. Die astronomischen Monate für den Meridian von Pesth i8io. Die Sonne tritt in das Zeichen Wann? des xs Wasserman, der X Fische des V Widders des Stieres der H Zwillinge des 23 Krebses des A Löwen der Np Jungfrau der -2- Waage des in Skorpion be^x, Schützen des % Steinbocks am 20. Jän. 11 Uhr 7 Min. Abends. — 19. Febr. 3 - 28 — ­— 20. März 1 -49 -Ab.FrühllA. — 20. April 2 — 4 — Morgens. — 21. Mai 2 - 18 — — — 21. Juni 10 —56 — Ab. Som. A. — 22. Juli 9 — '54 - Abends. — 23. Aug. 4 — 14 — Morgens. — 23. Sept. 1 — 1 — M. Herbsta. — 23. Okt. 9 — 10 — Morgens. — 22. Nov. 5 — 40 — ­— 21. Dez. 6 — 21 - Ab. Wint.A. VI. Konstellationen der Planeten. A. Oppositionen, Gegenscheine,^ F) der Planeten m. d. Sonne. Sechs Planeten kommen heuer in Opposition mit der Sonne, nämlich: Jupiter am 4. Mai um 9 Uhr 54 Minuten Morgens. Vesta — 19. - - 2 — 8 — — Saturn — 29. Juni — 8 — 23 — — Pallas — 5. Juli —9 — 53 — Abends. Ceres — 17. — — 6 — 53 — Morgens. Uran — 11. Sept. — 4 — 11 — —

Next

/
Thumbnails
Contents