Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1837 (Pesth)
Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1837. - Astronomisch - chronologisch - meteorische Jahres -Charakteristik aus 1837.
19 Am T. April ist der 1. Mohairem 1253. • 7. Mai • , 4, Safar. • 5. Juni » . l.Rebbx e! -awwel. * 5. Juli • , 1, Rebbi el - accher. • 3. August » « 1. Dschemmädi el - awwel. • 2. Sept. » e 1. Dschemmädi el - accher. . 1. Okt. , 1. Redscheb. . 51. Okt.1. Schaban. » 29. Rov. » > 1. Ramadan. Fasten-Monat. • 29. Dez. • » 1. Schewnál. VI. D i e Jahres-Zeiten 1837. A. Die astronomischen Jahreszeiten. Fr ü h ling (Lenz Frühjahr). Beginnt mit dem 20 März um 8 Uhr 30 Min. Abends; wo die Sonne kn das Zeichen des Widders eintritt. — Tag und Nacht sind da einander gleich. Frühlings-Aequinoctium. Sommer (Hohes Jahr). Fängt an mit dem 21 3uni um 5 Uhr 44 Min. Abends, Pesther-Zeit; wo die Sonne ihren größten nördlichen Abstand vom Aequator erreicht, und von da wieder zu ihm znrückzukchren scheint. Längster Tag in der nördlichen Erd Halbkugel; Sommersonnenwende. Herbst (Spätjahr, Blätterfatl). Beginnt mit dem 23. September, um 7 Uhr 40 Min. Morgens. Die Sonne ist jetzt wieder zum Aequator zurückgekehrt, indem sie in das Zeichen der Waage eintrat. Tag und Nacht sind znm zweiten Male einander gleich an Länge. Es ist dasHerbst- Aequinoctiurn. Winter (Ruhe der Natur, Schlafzeit der Vegetation). Beginnt am 22. Dezember um 1 Uhr 0 Min. des Morgens. Die Sonne ist jetzt am fernsten vom Aequator, nach Süden zu, sie steht im Zeichen des Sreinbockes. Lange traurige Nacht führt jetzt aus der nördlichen Hälfte der Erde die Oberherrschaft; aber schon nähert sich die Königin des Lichtes wieder dem Aequator. Es ist die Wintersonnenwende. B Die physischen Jahreszeiten. Scharf und bestimmt stnd die astronomischen Jahreszeiten von einander abgeschieden, der geregelte, unverbrüchlichen Gesetzen folgende, Lauf der Erde bezeichnet ihr Beginnen wie ihre Dauer; — aber nicht f o ist es mit den physischen Jahreszeiten. Diese sind von klimatischen Verhältnissen, von der Erhöhung der Orte über der Meeresfläche, von Lvkalumständen ab- hängig. Ein großer Sumpf oder See in der Nähe, ein bedeutender Walv, hohe Gebirge, oder eine wüste Sandfläche, jedes dieser Dinge wirkt bedeutend, und jedes ri- genthümlich auf den Verlauf der Jahrcszeiten an einem bestimmten Orte; so, daß in dieser Beziehung u n e n d l i ch e Mannigfaltigkeit herrscht. Bei uns in Pesth kann man nach vieljährigcn, diesfälligcn Beobachtungen annehmen, daß der Frühling um den 1. März , der Sommer um den halben May. der Herbst um den 20. September und der Winter um ben 1. Dezember herum anfangen. Ausserdem kann man noch einen Vor - und Nachsommer (ungefähr vom halben April bis Ende May; und vom 20. August bis Ende September) und einen Vor» und Nachwinter (vom Anfang Novembers bis zu Ende, und vom Ende Februar bis gegen Josephi hin) mit Recht unterscheiden. Vll. Von den Finsternissen. Da S Jahr 1837 ist, obwohl im Laufe desselben fünf Finsternisse vorfallen, doch keineswegcs in dieser Hinsicht ausgezeichnet; keine der Sonnenfinsternisse ist der Größe nach bedeutend — keine einzige kömmt uns zu Gesichte. Hier das nähere Detail; die beiden Mondfinsternisse kommen beide für uns zu Gesichte. 1. S vnnenfin sterniß am 5. April in den Morgenstunden 8 Uhr 12 Min., bis 9 Uhr 30 Min. — Keine bewohnte, oder besser gesagt, als bewohnt gekannte Region der Erde wird von dieser Finsterniß berührt, nur das Jahrtausende alte Eismeer des Südmeeres wird von ihren Schatten getroffen. 2. M o n d f i n st e r n i ß. Am 20. April. Diese Finster- niß beginnt auf der Erde überhaupt um 6 Uhr 16 Mi- i Ofner- Zeit und endet um 1 Uhr 41 Min. nach Mitternacht. Die totale Verfinsterung beginnt um 8 ll. 18 Min.; endet um 11 Uhr 39 Min Abends, Pcsther-Zeit. — Diese Finster- niß ist in ganz Europa sichtbar, aber nicht ihrer ganzen Dauer nach. In Pesth geht der Mond bereits verfinstert auf, aber alle andern Erscheinungen sind sichtbar, zu den angegebenen Zeitmomenten. 3 Sonnenfinsternis; am 4» May Abends: von 6 bis 10 Uhr Pesther-Zeit. Die Sichtbarkeit dieser Finsterniß erstreckt sich über den nordöstlichen Th-eil von Asten, dem nordöstlichen und nördlichen Thcile von Nordamerika, und dem nördlichen Theile der Westküste von Skandinavien; 4. M o n d f i n st e r n i ß am 13. Oktober in ganz Europa sichtbar. Für Pesth ist der : Anfang der Finsterniß um 9 Uhr 3 Mm. Abends.- - totalen Finst. um 1111. 5 » Mitte der Finstern, am 14. um 0 U. 34 - Früh. Ende d. total. - » 14, - 2 ll. 6 * Ende der - überhaupt: um 4 U. 3 Min. Fr. 5. S o n n e n f i n st e r n i ß ; am 23. Oktober, vielmehr während unserer Nacht vom 28. auf den 29. Okt. Während wir Nacht haben, leuchtet die'Evnne über Südamerikas südlichen Thcil, und dort wird man die Finsterniß auch sehen. vili. V o m Jahresregenten, Nach der alten astrologischen Rechnung hätte über unser jetzt laufendes Jahr Merkur das Szepter zu führen. Ich will daher die Gelegenheit benützen, um über diesen Körper unseres Sonnensystems eine topographische Beschreibung zu liefern, wie ich dies unter derselben Ru- brick, schon in den frühern Jahrgängen dieses ZeitbucheS, auch über andere Glieder der Planeten-Familic thät. Daß dies mit dem Walmglauben, dessen Erzeugnis; und Gegen- stand der sogenannte regierende Planet ist, in keinem Zusammenhänge steht, daß ich, indem ich diese Rn- brick beibehalte, es nur aus dem Grunde Ihne, um zu Abhandlung unseres Sonnen-Systemes im Einzelnen be3 *