Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1832

Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1832 - Zweite Abtheilung - Mannigfaltigkeiten

01 M u f; a m c b a n i sch c 23 r í e fp o ft. Zwischen Eon- siantinopel nnd Alexandrien wurde eine regelmäßige Briefpost eingerichtet, zu deren Dienst zwei eg optische Dampfschiffe verwendet werden. N e u e n t d e ck t e Büsten. Im April vorigen I. wurden zu Rom zwei Marmvrbüsten von der schönsten griechischen Arbeit ausgegraben, welche von den Alter- thumskeuuern für die Bildnisse der beiden Tl'inmviren Markus Antonius und Lepidus gehalten werden. Alter Dragoner. Der Dragoner welcher in der Schlacht von Freyburg gegen Ende des siebenjährigen Krieges den damaligen Erbprinzen von Branuschweig von der Gefangenschaft rettete, lebt noch zu Winlövw in England, und yeißts William Owitts. Er ist der einzige noch lebende von dem im Jahre 1758 errichteten leichten Dragon er-R eg i m e n t. Der Eindruck. Es siel einem, der bei stürmi­schem Wetter über die Straße ging, ein herabstürzender Dachziegel auf den Kopf nnd brachte ihm eine tiefe Wunde bei. Darüber äußert er sich: „Den Eindruck, welchen dieser Dachziegel auf mich gemacht hat, werde ich nie vergessen." Der Vergleich. Von einem siebenzigjährigen Justizrathe, der noch immer lebensfroh, und ein rascher Fußgänger, Sprecher nnd Protokollführer war, sagte Jemand: „Dieser Mann ist so alt, wie ein Erbpachts- Prozeß; und doch so flüchtig, wie der FiscnS." Wie Sie sehen. »Wie geht es Ihnen?« fragte Jemand einen seiner Freunde. — »Wie Sie sehen'« war die Antwort, — »Da bedauere ich Sie," — antwortete Jener, »ich sehe sehr schlecht.« Der Abschied. Zwei Väter verabschiedeten unter einer Thüre jeder seinen Svhn. »Jakvb, « sagte der Christ ; »die Hauptsache bleibt immer,^ daß Du recht handelst.« »Na, Jakuf,« sagte der Jude; »die Hauptsache bleibt, daß Du immer recht Handel st.», Beinahe getroffen. Ein wucherischer Geizhals hatte sich mit einem schwarzen Halstuch und bedecktem Haupte mahlen lassen. »Bin ich nicht zum Sprechen ge­troffen ?« fragte er, und erhielt die Antwort: »Ja, nur müßte die Halobinde steifer, und der Filz deutlicher scyn.» Schmiergeld. Das Schmiergeld ist eigentlich nur eine Ausgabe für Kutscher und Solche, die Equipage hal­ten. Und doch — gedenkt man des alten Verses: »Wer gut schmiert, der fährt a u d> gut auf der L e b e n s r e i se. « — Wie viele müssen Schmiergeld zahlen , ohne Kutscher zu seyn, oder E q u i p a g e zu halten. — Aufklärung. In meinem Wohnorte nimmt die Aufklärung immer mehr überhand — es hat sich schon wieder ein neuer Lichtfabrikant etablirt. Der unerlaubte Griff. Auf einem Jahr­märkte bemerkte ein Krämer, wie eine schnelle Hand'ans dem Gedränge hervor einen unerlaubten Griff thnn wollte. »Heda!« tief ev: »fv kann ich's nicht geben!« »Ja,« sagte eine Stimme, »anders kann ich's nicht brauchen.« Der eilige F r i se u r. Haben sie nicht ein Vier­telstündchen Zeit? rief ein, ans einem Laden guckender, nnfriflrter Herr, einem sehr schnell vorüber eilenden Friseur zu. »O ja!« erwiederte dieser freundlich, und jener antwortete lächelnd : »Sv bitte ich Sie, ein wenig l a n g s a m e r z u g e h e n , © i e rennen si ch s o n st d ie L u n g e n su cht an d e n H a l s. « Die Klage. Eine Bäuerin kam zum ^Amtmann nnd beklagte sich, daß sie ihr grober Mann fast alle Tage prügle. »Das ist schlimm,« sagte der Amtmann, »aber das geht mich nichts an. « — Die Bäuerin fuhr fort, von den Unarten ihres Mannes zu erzählen, und sagte nun auch, daß er fv grob über den Herrn Amtmann schimpfe. »Das ist ebenfalls schlimm, « erwiederte der Amtmann, »aber das geht E n ch nich ts au. « — Der selbst verschönerte Name. Eine Frau nahm eine schöne Köchin in den Dienst, nnd fragte sie um ihren Namen. »Ich hei ß e A d a m ine,« antwortete die Köchin. Die Frau verwunderte Jtei;, und sagte: »Diesen Namen habe ich in keinem Kalender gesehen.« »Ja, « .sagte die Köchin, » i m Ka l en d e r st e h t d a- für Eva, aber der Name gefällt mir nicht.« — Der K u p f e r st e ch e r. Ein Kupferstecher stach Ein Kind in einer Wiege. Wie schön! Die Unschuld sprach Ans jedem seiner Züge. Ein schönes Mädchen sah in Ruh Dem schlauen Kupferstecher zu Sie — spricht so süß wie Mädchen sprechen — Mit Unschuld im Gesicht: »Ach können Sie denn nicht Mir auch ein solches Kindchen stechen? « Der Künstler lacht, und geht: Die Schöne schleicht ihm nach. [Run weiß ich weiter nicht. Was er dem Mädchen stach. Der I r r t h u m. »Geh' Sie Hanne, zum Bücher. Verleiher R'^ "- sagte der Bäckeramtsmeister TE^zn seiner Magd, »und laß' Sie sich Beckers Taschenbuch zum geselligen Vergnügen geben. — Hanne ging, und irre geworden in dem Titel, forderte sie das Buch: Der Bäckergeselle ihr Vergnügen. Der Doctvr und- der Bauer. Ein Bauer ging zur Stadt, um einen Arzt um Rath zu fragen, dessen Bruder an selbigett Orte Docrvr der Rechte war. Indem der Bauer sich nach der Wohnung des Ersteren erkundigte, sagte ihm Jemand, der den Juristen kommen sah nnd

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