Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1832

Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1832 - Zweite Abtheilung - Hauswirthschafliche Miscelllen

58 Das R auch en^ ei n er Lampe zu verhüten. Man tauche den Docht in starken Weinessig und lasse ihn vvr dem Gebrauche gut austrvckuen. Er wird hell und vhne Gestank brennen und dadurch für die darauf ver­wandte Mühe entschädigen. Mittel bei Verbrennung oder bei Brand­schäden. Man bestreiche die beschädigte Stelle mit Baumöl, und darauf drücke man einen frisch gebrannten Zundertappen von Leinwand, und wiederhole dieses etliche Tage hinter einander. Beim Austegen des ersten Zunders empfindet man ziemlichen Schmerz. Mittel, das Rindvieh aus der Weide wider d a s U n g e z i e f e r zu schützen. Man nehme gute Aloe, Cvloquinten, Ochsengalle, Raute und Weih­rauch , von jedem gleich viel. Diese Stücke läßt man in etwas Oel und Essig gut zusammen kochen; alsdann seihet man sie durch, und streicht dem Rindvieh etwas von der Salbe um die Augen herum, und an solche Stellen, wo sie am meisten von Fliegen geplagt werden. Baumöl zu rafiniren. Auf 6 Pfund Oel nimmt man 2 Pfund frische Kuhmilch, und läßt beides zusammen eine Viertelstunde wohl kochen. Dann stellt man es vom Feuer, und läßt es setzen. Hierauf wird es noch lauwarm durch einen Filtrirhut auf Bvnteillen ge­zogen , da es denn die Helle und den Geschmack wie Pro- vencer-Oel haben wird. Die Eßbarkeit der Schwamme zu unter­suchen. Man koche eine große geschälte Zwiebel damit, bleibt sie weiß, so sind sie gut; wird sie blau oder schwarz, so sind verdächtige darunter. Stiefelwichs zu machen. Man nehme schwar­zes Elfenbein 24 LotlH Syrup 24 Lth., Wallrathöl 8 Lth., Weißen Weinessig 4 Pinten (2 Quart). Diese Stiefelwichse ist den gewöhnlichen englischen vorzuziehen, welche zwar einen schönen Glanz geben, aber wegen des darin enthal­tenen Ditrivlöls das Leder aufrcssen und brüchig machen. O e l s l e ck e n aus Brettern z n vertreiben. Man reibt eine Mischung von Kalkcrerde und Seifenfie- derlauge darauf, läßt sie trocknen und scheuert die Stelle mit starker Schmierseife und Sand oder mit Lauge. Man muß die Lauge vor den Aufträgen heiß machen. Neue Art Weine zu verbessern. Der berühm­te Semmering in Frankfurt am Main zeigte durch eine Reihe Vvn Versuchen, daß, wenn einige Mischungen von Weingeist, und Wasser in gläsernen Gefäßen mit Blase, an- ( dere aber mit Papier bedeckt werden, der wässerige Theil durch die Blase davon geht und einen covccntrrrten Wein­geist zurück läßt, während durch das Papier der geistige Theil hindurchdringt und nur Wasser zurückläßt. Hieraus beruht nun der schon mit Glück versuchte Vorschlag Weine dadurch zu veredeln und zu verbessern, daß man sie i Gefäße thut, welche mit Blase oder einer ähnlichen Suk stanz bedeckt sind. Der Wein verliert dann wässerige Theil und eben dieses Verlustes wegen fallen auch erdige Theil aus ihm zu Boden. In einigen Versuchen, die mit Cyperi wein angestellt wurden, ging der sechste Theil davvn, int der Wein war dann in seiner Qualität sehr beteutend ve> bessert. — Branntweine kann man auf dieselbe Art stäi ker machen. ^ Eisen u n d Stahl vvn R v st f l e ck e n zu r e i nige n. Man bestreicht die Eisenwaaren mit gemeiner Baumöl, in welches zuvor geschmolzenes Blei gegvssen tut abgeknhlt ist. — Am vortheilhaftesteu aber ist die Rostfi cherung durch Baumöl, womit man die Maaren einreib oder Papier damit tränkt, trocknet, und die Sachen einfchlägt Gänse zu mästen. Man hat vor kurzem cinci Versuch angestellt, die Gänse mit Steckrüben zu mästen welchen man die Gestatt, aber nicht ganz die Größe cinci Spielwürfels gab, und die man in einen Trog mit Masse warf. Der Erfolg des Versuches bei 6 Gänsen, die in mageren Zustande nur 9 Pfd. wogen, lehrte, daß sie un 20 Pfd. Zunahmen, nachdem sie nur ge fahr 5 Wochen law gemästet worden waren. O f e n r i s s e zu vermachen. Wenn man einen Rij an einem eisernen Ofen bemerkt, wodurch Feuer und Raus in das Zimmer dringt, so kann man diesen Hebet in bei Geschwindigkeit dadurch abhelfen, daß man gleiche Theiß Asche und Salz, mit ein wenig Wasser zu einem Teigi macht, und den Riß damit bestreicht. Es ist gleichviel, vl der Ofen heiß oder kalt ist. Man darf nur sehr wenn Wasser nehmen, weil sonst die Mischung leicht zu dünne wird Ein sehr gutes Zahnpulver. Ein Lvth zi Pulver gestoßene und durchgesicbte Salbeiblätter, eben sc viele zu Kohlen verbrannte Brodrinde, ein Quentchen Wein steinrahm und eben so viele auserlesene Myrrhen, alles zi feinem Pulver zerstoßen und genau mit einander vermischt gibt ein, sowohl für die Glasur der Zähne als für dae Zahnfleisch, sehr gutes Zahnpulver. Mau bedient sich der selben trocken vermittelst eines Stückchen Waschschwam­mes, oder auch nur des Fingers. Zahnbürsten sind gai nichts nütze. Kirschwein. Man nimmt fünfzig Pfund Kirschen, mehr oder weniger; zerdrückt sie in einer Wanne oder einem andern großen Gesäße mit 10 Pfund Johannisbee­ren, und bedeckt Alles mir einer Decke, damit es sich er­wärme. Nach Verlauf von drei Tagen gießt man einen Schoppen Weingeist auf die Trester, damit das Kochen endige. Sechs Tage nacher zapft man ab; zu jeder Pinte braucht man ein Viertelpfund Zucker. Darauf thut man diesen Saft in ein Faß mit langem Pfeffer, Zimmt und Koriander, Alles in Verhältniß zu der Menge Wein, die man macht. saaSSi

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