Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1832

Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1832 - Zweite Abtheilung - Hauswirthschafliche Miscelllen

50 Mauswirthschaktlicbe Miscellen. X X Verfertigung der Zündmaschine. Man neh­me gestoßenen Asbest, feinen Sand oder Gips, begießt ihm -mit etwas Schwefelsäure, wäscht ihn nach einiger Zeit mit Wasser aus, und läßt ihn trocknen. Dann befeuchtet man ihn neuerdings mit starker rei­ner Schwefelsäure und bringt ihn in ein Gläschen, daß man beinahe ganz anfüllen kann. — In dieses Gläschen, das verpfropft wird, taucht man die Zündhölzer, wenn man Feuer haben will. Die chemischen Zündhölzer werden wie die ge­wöhnlichen Schwefelhölzchen gemacht, nur taucht man sie zuletzt etwas in eine mit Tragantschleim (ans Wasser und Tragant) abgeriebene Mischung von 15 Theilen übervxdirt- salzsaurem Kali, 3J Th. gewaschenen Schwefelblumen, Lj Th. Benzveblumen und 2 Th. Zucker. Hierdurch er­halt man Zündhölzer, die wohlriechend sind. Holz unverbrenntich zu machen. Man nimmt einen Oker, der viel Eisenoxyd und Kieselerde und wenig Thonerdc enthält, macht ihn mit Leim oder Blut (beyde mit Wasser gehörig verdünnt) an, und bestreicht es damit. Dieser Anstrich hält sehr fest, und wird noch besser, wenn man zugleich etwas fein gestoßenen Eisenvitriol unter ihn mischt. Oel sparsam brennen zu machen. Man schüt­telt Salzwasscr mit dem Oel, läßt es einige Zeit ruhig ste­hen , und gießt dann das Oel vvn dem Wasser ab. Zwiebelsaft wirkt eben so. Schüttelt man Oel mit unge­löschtem Kalk, (2 Quentchen auf das Pfund), so setzen sich Unreinigkeiten zu Boden, und das Oel brennt so sparsam, daß man bei 6 Stunden eine halbe Stunde gewinnt. Bei einem Pfunde Rübsöl oder Thran gewinntman mit 5 Quent­chen Kalk, und beim Leinöl mit 5j Quentchen auf acht Stunden "eine Stunde. Nacht lampen aus Kastanien. Man zieht der Frucht die Schale ab, ^.sticht Löcher in sie, legt sie wenig­stens 24 Stunden in Oel, nimmt sie dann heraus und zieht einen Docht durch. Beim Gebrauch läßt man sie in einem Gesäß voll Wasser schwimmen und zündet den Docht an. Er brennt die ganze Nacht hindurch. Nanquin zu waschen ohne die Farbe zu verlieren. Man wäscht ihn mit sehr verdünnter Lauge (nicht mit Seife, da diese seine Farbe schwächt). Oder: Man lasse ihn 24 Stunden in Wasser weichen, zu dem etwas Kochsalz gesetzt wurde, wasche ihn dann in ganz schwacher Lauge und zuletzt in reinem Wasser. Gold- und Silberstoffe zu putzen. Man weiche sie in warmem Seifenwasser (oder in Honig und Rindsgalle) ein, spühle sie dann mit Wasser aus, wasche sie mit einem Schwamm rc. Gvldne Tressen kann man zuletzt mit gestoßncr Curcuma reiben. Haben die eingewirkten Fäden eine Farbe, die durch Seife leidet, so wäscht man sie mit Rindsgalle und Wasser, oder mit Branntwein. Wäsche dauerhaft zu zeichnen. Man bringt Eisenfeile mit etwas gestoßenen Kochsalz in ein Glas, gießt so viel Essig darauf, daß eine Art Brey entsteht, und rührt es von Zeit zu Zeit um. Das Eisen löst sich auf; manschreibt mit der Flüssigkeit mittelst einer Feder oder eines Pinsels auf die Wäsche und läßt es trocken werden. Es wird dau­erhaft gelb, da ein Eisenroststecken entsteht. Gelbgewordene Wäsche wieder weiß zu machen. Reicht einfaches Waschen mit Seife nicht hin, so legt man sie in Wasser, das mit etwas Schwefel- oder Salzsäure schwach säuerlich gemacht wurde, oder in saue» gewordene Buttermilch, oder in mit Wasser verdünnten Essig, und lasse sie nach Erfordern 1 bis 4 Tag darin. Verbrennte Stelle in Leinwand, wieder gut zu machen. Wenn die Fasern nicht ganz zerstört sind, so kann man den Brandstecken verschwinden machen, wenn man sie mit nachstehender Mischung bestreicht. Maa siedet mit Weinessig 2 Lvth weiße Walker- oder Pfeifen­erde, 1 Lvth Hühnerkoth, j Lvth Seife und den Saft von einer Zwiebel, bis alles dick geworden ist. Edelsteine zu putzen. Man putzt sie trocken oder mit Wasser, am besten mit einem Bürstchen von weißen Haaren, stärker verunreinigte, mit einem so fein wie Staub geriebenen Pulver von 1 Th. Schwefel und 2 Th. Trippel, oder mit fein gestoßener Kohle, oder mit fein gestoßenen weißgebrannten Knochen. Silber zu reinigen. Man wäscht es mitWassdv (oder mit Lauge, wenn es mit fettigen Theilen verunrei­nigt ist), und reibt es dann mit Kvhlenpnlver oder ge­branntem Alabaster, oder fein gesiebter Asche. Hat es Flecken, so kann man eine Mischung von gleichen Theilen gebrannten Fraueneis und gestoßenem Weinstein nehmen, und damit zuerst naß, dann trocken putzen. Essig und fein geriebene weißgebrannte Knochen leisten dasselbe.— Schwe­fel und mehrere Körper, welche ihn enthalten, machen das Silber schwarz. Von gesottenen Eyern erhalten daher sil­berne Gcräthe oft röthlichschwarze Flecken. Man braucht sie in diesem Fall nur mit Ruß abzureiben. Vergold ungen zurein igen. Man wäscht sie mit Seifenwasser, mit schwarzer Lauge, oder mit Salmb> akgeist und dann wieder mit kaltem Wasser; wenn sie mit Rauch verunreinigt sind, aber mit Branntwein. Ohne Gum­mi und Leim vergoldete kann man auch mit Essig waschen. ? Köttner wasser zu bereiten. Man nimmt 12 Pf, Weingeist, 7 Lth. Bergamvttöl, 1 Lth. Zitronenöl, 1 Lth Nepp- liessenz, | Lth. Rvsmarinvl, | Lth. Benzoeessenz, £ Lth.Ster»»

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