Vörös A. szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 12. 1985. (Budapest, 1985)
Platalea leucorodia (Linné) (Fundstellen: 5, 28, 37, 43, 44, 46) Die Knochen des Löfflers ( Platalea leucorodia ) sind unter den Storchartigen besonders spezialisiert und daher gut bestimmbar. Besonders charakteristisch ist das Coracoideum, das im Besitz eines Vergleichmateriales ohne Problem zu identifizieren ist. Die innere Länge (Lm bei DRIESCH 1976) des Coracoideums (43) ist etwa 55 mm. Das Distalfragment des Humerus mit der charakteristischen Stellung der Trochleen (28) ist 22, 5 mm breit. Die proximal abgebrochene Ulna (5) wie dieser Knochen im allgemeinen, - ist schon nicht in solchem Masse spezialisiert, wie die anderen Skelettelemente. Der Knochen dürfte etwa 160 mm lang gewesen sein. Für Platalea spricht die Form der distalen Epiphyse und die in gerader Linie stehenden acht Anhaftspunkte der Armschwingen-Federn (bei dem allein ähnlichgrossem Reihervogel unseres Gebietes, dem Silberreiher stehen zehn Anhaftspunkte der genannten Federn in einer gewundenen Linie). Der Carpometacarpus (44) ist leider stark beschädigt, die charakteristischen Teile sprechen aber auch für diese Art.Die Länge des Knochens ist rund 82 mm. Endlich kann die entlang der Längsachse gebrochene Flügelphalange (37, Phal. 1. dig. 2. anterior) nur mit gewisser Wahrscheinlichkeit dieser Art zugeschrieben werden. Das sind die ersten Beweise des Vorhandenseins dieser Art aus unserem Holozän. Die Löffler sind an ganz spezielle seichte, planktonreiche Gewässer gebunden und sind auch heute in entsprechenden Biotopen in unserem Gebiet sehr verbreitet, im übrigen Europa jedoch die grössten Raritäten. Ciconia cf. ciconia (Linné) (Fundstellen: 5, 29, 38, 40) Da die osteologischen Differenzen zwischen dem Weiss- und Schwarzstorch in der Literatur nicht analysiert sind, und die sicherlich wenigstens an einem Teil der Knochen wahrnehmbaren, nur statistisch erfassbaren Verschiedenheiten an meinem spärlichen rezenten Vergleichsmaterial nicht klar sind, ist es besser die Funde als "cf." zu bezeichnen. Das Coracoideum-Fragment (5) ist nicht exakt messbar, da es dazu zu brüchig ist. Aufgrund der Stämmigkeit des Knochens stammt er eher vom Weisstorch. Ebenso unsicher ist die Zugehörigkeit des Radiusfragmentes (29). Ein 102 mm langer Carpometacarpus (29) und ein proximales Bruchstück des selben Knochens (5), mit einer Breite von 23, 5 mm gehört aufgrund der Proportionen auch eher zu C. ciconia. Das selbe bezieht sich auf das Distalfr. des Femurs (29), dessen Distalbreite ("Bd" bei DRIESCH 1976) 22, 5 mm ist. Die Teile des Skelettes eines jungen Vogels (40) sind noch weniger entsprechend für eine morphologisch-systematische Analyse, wie die vorangehenden. Das Material von Tác-Fövenypuszta (38) wurde wiederum leider in den Sammlungen nicht vorgefunden. Ciconia cf. nigra (Linné) (Fundstellen: 14, 29, 32, 42) Die recht brüchigen Coracoid-Fragmente (14 und 32) wurden aufgrund ihrer Proportionen eher als zum Schwarzstroch gehörend bestimmt, ebenso das Distalfragment des Humerus (29, mit einer Distalbreite, "Bd" von 30,5 mm). Die eingehende Analyse der Diaphyse des Tarsometatarsus (29) erbrachte auch das Resultat, dass der Knochen wegen seiner mehr oder weniger ausgeprägten Gleichmassigkeit eher zu C. nigra , als zu C. ciconia eingereiht werden kann. Der ähnliche Knochen von Tiszaluc-Dankadomb (42) konnte leider wieder nicht aufgefunden werden. Es ist bedauernswert, dass die zwei Storcharten osteologisch voneinander so unsicher zu trennen sind. Heute sind die Arten C. nigra und C. ciconia ökologisch absolut getrennt, deswegen ware es interessant zu wissen, inwieweit diese zwei Arten subfossil vorkommen. Anseriformes Cygnus olor (Gmelin) (Fundstelle: 19) Das Humerus-Stück konnte ich in den Sammlungen nicht von neuem auffinden.