Vörös A. szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 11. 1983. (Budapest, 1983)

Bis zur Jahrhundertswende und bis zum nachfolgenden Jahrzehnt kamen durch die intensiven geologischen Aufnahmen und Bauarbeiten in bedeutender Anzahl fossile Knochen, - unter ihnen meist Mammute, - in die zwei grossen budapester Sammlungen, in das Na­tionalmuseum und die Geologische Anstalt. Mit Recht behauptete Josef KRENNER, der Leiter der Mineralogisch-Paläontologischen Abteilung des Nationalmuseums, dass "... der Glanzpunkt der Sammlungen .. . jene prachtvolle Serie ist die aus den Knochenfunden des diluvialen Elefanten, des Elephas primigenius besteht" (KRENNER 1902). Aus der stratigraphisch-paläontologischen Sammlung der Geologischen Anstalt wurde in den 1880-er Jahren die selbständige Urvertebraten-Sammlung gestiftet, deren Elephan­tiden-Material hauptsächlich aus dem Flussbett der Donau, der Tisza und aus der Fluss­regulierung der Rába, sowie aus dem erwähnten Kartierungsmaterial stammte. O. KADIC, der Leiter der Urvertebraten-Sammlung schreibt mit Recht wahrend der überricht der Funde, dass neben dem Höhlenbarea das Mammut (E. primigenius ) das verbreiteste Ur­säugetier unseres Landes war (KADIC 1909). DIE BIOSTRATIGRAPHISCHE ROLLE DER ELEPHANTIDEN Die Zahl der meist jungpleistozänen Oberflächen - oder Oberflächen - nahen Streu­funde regionaler Ablagerungen überragt Zahlenmässing die Menge der Fundstellen mit bio­stratigraphisch wertbaren Faunen (KRETZOI 1977, JANOSSY 1979, JANOSSY & VÖRÖS 1979). Diese zahlreichen Streufunde sind meist faunistisch nicht auswertbar. Ihre grosse Zahl macht es jedoch möglich, dass wir sie für statistischmikroevolutive - mikrosyste­matische Untersuchungen benützen und daher sie in das geochronologisch-stratigraphische System einfügen. So können wir sie in paradoxer weise in der Zukunft wiederum für stra­tigraphische Bestimmungen regionaler Ablagerungen benützen. Ein Charakterzug des Artevolutions-Trendes der Elephantiden ist jene Tatsache, dass in Laufe des Pleistozäns die Zahnlamellen sich allmählich verdünnen. Je archaischer eine Gattung (ein Taxon) oder binnen eines Genus (Taxon) eine Art ist, desto dicker ist die Schmelzwand der Zahnlamelle und je evoluierter eine systematische Einheit ist, des­to dünner ist die Schmelzwand der Zahnlamelle. (Tabelle I. ). Vom älteren bis zum jüngeren Pleistozän verjüngt sich die Zahnlamellen-Schmelz­wand von 4, 2 mm bis auf 1, 0 mm. Diese Erscheinung kann aber nicht nur im Laufe der Artevolution sondern auch während der Ontogenie beobachtet werden. Es ist nämlich zu beobachten, dass die in dem Kauungsmechanismus zuerst teilnehmenden Zähne mM 2-3 und M 1 ein stammesgeschichtlich eher progressieves Stadium repräsentieren als die Mo­laren M 2-3. Die Lamellen und Schmelzwande der Zähne mM 2-3 und M 1 sind dünner, die Zahnlamellen-Indexe höher, als bei den M 2-3 derselben Individuen (KRETZOI & al. 1982). Die mikrosystematische Untersuchung der Elephantiden-Reste, - ergänzt mit deren anderer Grossäuger, - machen die genauere paläontologische, biostratigraphische Datie­rung der lithostratigraphischen Einstuftung der Loesse und Loessähnlicher Sedimente (PÉCSI 1965, 1975, KRETZOI & PÉCSI 1 979, KRETZOI & al. 1 982). DIE CHRONOSUKZESSION DER ELEPHANTIDEN-ARTEN DES KARPATHENBECKENS Das Karpathenbecken gehörte im Pleistozän in die periglaziale Zone, deren Klima wegen dem ausgleichenden Effekt des Karpathengürtels von dem ausser den Karpathen liegenden Areal abweichte, dabei gibt der Fauna dieses Gebietes ein besonderes Kolorit, dass sich hier verschiedene Zoogeographische Grenzen treffen. Im unteren Pleistozän befindeten sich binnen des Karpathenbeckens, gleichzeitig mit denen des südlichen Eurasiens alle drei Artevolutions-Etappen der Makrospecies Archidis­kodon meridionalis.

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