Folia Historica 34. (Budapest, 2019)

II. KÖZLEMÉNYEK - T. Orgona Angelika: Ismeretlen ismerős. A Magyar Nemzeti Múzeum ónkannája 1524-ből

EINE SCHLEIFKANNE VON 1524 IM UNGARISCHEN NATIONALMUSEUM Zusammenfassung An der Dauerausteilung des Ungarischen Nationalmusums ist es eine Zinnkanne zu sehen, die im Jahre 1524 gefertigt wurde, und aus der Sammlung von Ágoston Szalay stammt. Die Kanne gelang ins Museum, wenn die Szalay-Sammlung gekauft wurde. Laut Ágoston Szalay wurde sie einst von dem Zunft der Schuchmacher zu Göllnitz (ung: Gölnicbánya, slowakisch: Gelnica) benutzt, was aber von keinen anderen Daten unterstützt wurde. Das Stadtzeichen auf dem Henkel des Gefässes, das eine Lilie zeigt, wurde von der früheren Literatur zu der Stadt Kaschau (ung: Kassa, slovakisch: Kosice) geknüpft. Imre Holl hat aber in seiner Abhandlung, die in 1987 veröffentlicht wurde, festgelegt, dass die Kanne von Neisse (polisch: Nysa) stammt. Aufgrund ihre Form und ihre Verzierungen kann man sie eindeutig unter dem Typ der Schleifkannen einreihen. Diese Kanne ist die jüngste, und eine der schönsten Exemplare der wenig erhaltenen schlesischen Schleifkannen mit Heüigendarstellungen. Ihre ikonografische Programm ist noch zu deuten, aber man kann gewissermasse Bewusstsein in der Komposition der Figuren merken. In der oberen Reihe hat die Heilige Jungfrau die zentrale Stelle, in der unteren der Heilige Stanislaw und der Heilige Nicolaus. Die Kanne ist ein Meisterwerk, die an der Grenze zweier Epoche ge­schafft wurde, und hat alle die Finesse und Kenntnisse, die die schlesische Zinngiesser Jahrzenhtelang perfektioniert haben. 125

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