Folia Historica 33. (Budapest, 2018)

I. TANULMÁNYOK - Kiss Etele: Vértálak - nyitott kérdések

BECKENSCHLÄGERSCHÜSSELN - OFFENE FRAGEN Zusammenfassung Das Ungarische Nationalmuseum besitzt eine beträchtliche Sammlung von Becken­schlägerschüsseln (42 Stücke) aus Messing mit gestämpfter Dekoration, die aber im II. Weltkrieg während der Bombardierung des Museums schwer beschädigt wurden. Das erklärt, dass sie meistens unbeachtet blieben. Dieser Aufsatz ist eine Vorbereitung für ihre Katalogisierung mit einer Übersicht über ihre Erstellungsdaten, -orte, und -metho- den, da es in der Fachliteratur darüber ernste Meinungsverschiedenheiten gibt. Es gibt große Mengen dieser Messinggegenstände in fast allen europäischen Ländern, darunter Portugal, Spanien, Schweden, Polen, Ungarn, Kroatien, Griechenland und Zypern, und oft wissen ihre Forscher nicht genug von der Bearbeitung dieser Gegenstände in ande­ren Ländern. Nach einigen Meinungen stammen diese Beckenschlägerschüsseln aus Dinant (im Maas-Gebiet), obwohl es dafür keine Hinweise gibt. Es gab auch viele deutsche Städ­te, in denen man Beckenschläger vom 14. Jh. bis zur Neuzeit nachweisen kann, aber Schüsseln mit gestämpfter Dekoration sind in Schriftquellen nur im Zusammenhang mit Nürnberg erwähnt, wo es für ihre Produktion schon seit 1451 Regulierungen gibt, wonach die Nürnberger Beckenschläger ihre Waren aus dem Roherz bis zum fertigen Produkt ganz eigenhändig herstellen sollten. Auch die Konzeption ihrer Dekoration ist zu einheitlich, als dass man verschiedene Herstellungsorte vermuten konnte. So gibt es immer mehr Forscher, die - zu Recht - annehmen, dass diese Schüsseln nur in Nürn­berg hergestellt worden sind. Der Anfang der Produktion der Schüssel ist nicht gut datierbar, doch kann man eine relative Chronologie der Phasen der Herstellung erstellen. Die ersten gestämpften Beckenschlägerschüsseln sind mit einem zentralen Umbo dekoriert, haben noch keine Punzierungen, und sind oft mit zweifachem Rand versehen. Ihre zentrale Dekoration, z.B. eine sitzende Frau, verschiedene Rosetten oder Georg der Heilige, lässt sich gut mit Objekten im späten weichen Stil, und auch mit den frühen dekorierten Ofenkacheln vergleichen, deswegen kann man ihr Herstellungsdatum vor oder um die Mitte des 15. Jahrhunderts setzen. Schon in dieser frühen Zeit gab es einige Variationen zwischen den zentralen Motiven. Beckenschlägerschüsseln wurden seit der Mitte des 15. Jahrhunderts oft dargestellt, aber sie sind nicht dekoriert oder ihre Dekoration ist auf die Fischblasen­rosette reduziert. Einige Motive der frühen Randdekoration (z. B. Falkenjagd) und frühe Zentralmotive wie die „sitzende Frau" sind auch in einer späteren Phase aufzufinden, wo sie schon mit punzierten Motiven kombiniert sind. In diese spätere Phase, aber noch im späten 15. Jahrhundert, kann man auch die ersten Schüsseln mit zurückgebogenem Rand setzen. Viele Forscher haben die gestämpften Motive mit den punzierten Motiven zusammen untersucht, doch ihre Folgerungen sind verschieden. T. Egyeki Szabó, und nach ihm H. Lockner und K. Tiedemann, haben auf eine gemeinsame Werkstatt (oder einen Werk­stattbund) gefolgert, der oder die alle diese Beckenschlägerschüsseln hergestellt hat, weü alle Schüsseln in ihrer Dekoration miteinander verwandt sind. Dagegen vermuten J. A. 29

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