Folia Historica 33. (Budapest, 2018)

II. KÖZLEMÉNYEK - Kiss Gábor - Tóth Endre: Adatok Niklovits Károly gyűjtemény gyarapítási tevékenységéről

ÜBER DIE SAMMLUNGSBEREICHERUNGSTÄTIGKEIT VON KÁROLY NIKLOVITS Zusammenfassung Die Münzsammlung des Ungarischen Nationalmuseums ist in den 1970er Jahren durch eine bedeutende, mehr als 40 Tausend Stück zählende Kollektion gewachsen. Gemäss der letzten Wille von Károly Niklovits ist seine Sammlung ins Museum gelangt. Niklo- vits hat seine eigene Sammlung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch den An­kauf von Sammlungen und durch Täusche in Ungarn, sowie im Ausland geschafft. Beim Tausch hat er jedoch nicht nur ethische Methode verwendet. Er handelte mit unechten transsylvanischen Talern und tauschte nicht originale Objekte mit den provinziellen Museen. Wir beschreiben in diesem Aufsatz zwei solche Fälle, deren Spuren man in den Inventarbüchern und Archiven der Museen finden kann. Niklovits hat zwar keine Täusche ohne Gegenwert mit Museen gemacht, die Handlung verursachte aber wissen­schaftliche und Forschungsprobleme. 1916 hat Niklovits vier kleine Goldplatten für zwei geschnittene Gläser dem Muse­um in Veszprém gegeben. Man weiss nicht, wie die Gläser aussahen. Die dem Museum zugelassenen Platten im Byzanzstyl stellten ein Detail der Deésis-Darstellung und Apo­stel dar, sie führten die Forscher lange Zeit irre. Man hat nämlich vorausgesetzt, dass sie zu dem von Stephan dem Heiligen gegründeten Frauenkloster gehörten, und so dessen angenommenen griechischen Ritus bewiesen. Auf Grund dieser Vermutung vertrat man die Meinung, dass die Platten im 11. Jahrhundert gefertigt wurden. Die Platten wurden jedoch entweder in der frühen Neuzeit hergestellt und gehörten zur liturgischen Aus­rüstung einer balkanischen Kirche von östlicher Rituelle oder Niklovits hat sie anferti­gen lassen. Ein Jahrzehnt später, 1925 hat er römische Kleinbronzen und eine mit Almandin eingelegte Goldschnalle (Fundort Bozsok, Komitat Vas) aus der Hunnenzeit mit dem Museum in Szombathely getauscht. Wohin die Mercurius- und Bullenstatuen gelangten, kann man nicht wissen; er hat die Objekte aller Wahrscheinlichkeit nach gegen Münzen weitergetauscht. Die Goldschnalle war schon zwei Jahre später im Besitz der Walters Art Gallery in Baltimore. Das erfuhr man aber erst 1961 aus dem von C. Ross, Marvin geschriebenen Katalog. Es gibt keine Angaben darüber, auf welche Art und Weise die in den 1920er Jahren aufgetauchten Bronzelampen mit Christus-Monogramm in den Besitz der Museen in Zalaegerszeg, Kaposvár und Zagreb gelangten. Da diese Lampen sehr ähnliche Kunst­werkkopien oder -fälschungen waren und während der Tätigkeit von Niklovits in die Museen kamen, ist seine Mitwirkung stark anzunehmen. 184

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