Folia historica 27

I. TANULMÁNYOK - Aczél Eszter: A Lőw harangöntő család működése Magyarországon

Leipzig, Halle, Wittenberg, dann in Berlin fleißig gearbeitet hat, zuletzt über Dresden, Pressburg heimgekehrt ist. Er schloss die Wanderungen am 29. Mai 1855 ab. Der Pfar­rer im Tabán (gehört heute zu Budapest) stellte den Taufschein von Karl Joseph [Lőw] aus (geboren am 17. November 1868) und nannte den Vater schon beim Namen Lőw Mauritius campanarum fusamagist., das heißt Moritz Lőw Glockengießermeister. Der Überlieferung der Familie nach gründete dieser Moritz Lőw den Glockengießerbetrieb, den er samt fachlichen Kenntnissen dem älteren Sohn Lajos Lőw (1851-1879) aus der Ehe mit Berta Lieder - Tochter des aus Dresden nach Ofen ausgewanderten Karl Fried­rich Lieder (Dresden, 1801-Buda, 1843) hinterließ. Der Glockengießerbetrieb stand in Ofen, im Stadtteil Tabán, ganz bis zu den Überschwemmungen in den Jahren 1875/1876, als er nach den Hochwasserschäden nicht mehr wiederhergestellt werden konnte. Die Glocken haben auch in Ungarn das gleiche Schicksal, die ähnliche Geschichte, wie anderswo. Während die Friedenszeiten dem Glockengießen günstig sind, schaden ihm die Kriege unwiderruflich. Die Glocken gingen oft unrettbar verloren, indem sie eingegossen wurden. Trotzdem zeigen wir das Bild, welches wir über die Tätigkeit eines von deu tschem Sprachgebiet entstammten Handwerkers und seiner Nachkommen in Ungarn gewonnen haben. Auf das Glockengießen weisen ein einfacher Stempel mit Glockendarstellung, ein Maßstab mit Londoner und Nürnberger Maßen (signiert: M. LOW GLOCKENGIESSER OFEN), und eine Säge mit der Jahreszahl 1858, genauso si­gniert, hin. Die Fachkenntnisse werden durch die Zeugnisse von Lajos Lőw (ausgestellt in Ofen am 15. August 1869, sowie am 12. April 1874) belegt. Nach vier in der Lehre verbrachten Jahren stellte der Glockengießer Moritz Lőw eigenhändig den Lehrbrief in Ofen im Tabán [Atilla Str.] 655. mit dem oben genannten Stempel versiegelt für Lajos Lőw aus. Ahnlicherweise das Zeugnis von der fleißigen Arbeit des Glockengießergesel­len in den Jahren 1869-1874. Nach der Zerstörung des Betriebs hörte die Familie mit ihrer früheren Tätigkeit auf. Die Nachkommen sind Angehörige des Bürgertums, einen von ihnen sehen wir in den 1920-er Jahren als Hauptkassier der Pester Ungarischen Handelsbank wieder. Im 20. Jahrhundert erleben die Nachfolger das Schicksal der ungarländischen „Schwa­ben", welches von den jeweiligen historischen Geschehnissen abhängend mal positive, mal negative Richtungen nimmt. Heute hat diese Familie mit dem Namen Lőw keinen Nachfolger mehr, die Nachkommen in weiblicher Linie wurden assimiliert. 74

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