Folia historica 24
I. Tanulmányok - Ferencziné Sedlmayr Krisztina: Magyaros ruhamozgalom az 1930-as években
der Bewegung befindet sich heute in der Textilsammlung des Ungarischen Nationalmuseums. Auf Grund der Entwürfe kann man der Absicht ausgezeichnet folgen, wie man die bürgerliche Bekleidung durch die Verwendung von Bauernstickerei und von Schnittmustern der Volkstracht „gut ungarisch" machen wollte. Die Modezeichner, die die ästhetischen Prinzipien der Bewegung für ungarisch geprägte Tracht vertraten, bevorzugten also die Verwendung der Volkskunst als entsprechende Methode der Historisierung. Im Hintergrund der idealisierten Welt der Entwürfe und der Modeschauen kann man mehr oder weniger auch die „wirkliche" ungarisch geprägte Tracht wahrnehmen. Auf Grund von zeitgenössischen Fotos, Zeitungen und mündlichen Mitteilungen stellte es sich eindeutig heraus, dass die Kleidungsstücke von ungarischem Gepräge in der bürgerlichen Bekleidung der 1930er Jahre gar nicht so bedeutende Rolle gehabt hatten, wie es vom Propaganda der Bewegung suggeriert worden war. Ihre weite Verbreitung hatte sogar zwei bedeutende Hindernisse. Das eine findet man darin, dass der Großteil der Kleider, sowie fast alle Typen der Männerbekleidungen einen bäuerischen oder einfach nur bizarren Charakter ihrem Träger verliehen. Das andere, welches vielmehr gegen die große Beliebtheit wirkte, war die konkrete „Bedeutung" der Tragung der Kleidung von ungarischem Gepräge. All diejenigen, die das konservative, ausschließende Propaganda der Bewegung verweigerten, konnten auch die ungarisch geprägte Tracht nicht für die eigene halten. Auf diese Weise konnte diese Tracht vor allem für die Angehörigen des konservativen christlichen Mittelstandes, genauer für die der Regierung nahestehende Beamtenschicht eine Kleidungsaltcrnative bedeutet haben. 177