Folia historica 23/2
Balahó Zoltán-Gál Vilmos: A pozsonyi hídfő története
Geschichte des "Brückenkopfes" von Pozsony (Pressburg, Bratislava) Zusammenfassung Die tschechischen und slowakischen Nationalisten - an der Spitze mit Masaryk, Benes und Stefanik -, die für die Auflösung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, bzw. über deren Trümmern für das Zustandekommen eines selbständigen Tschechoslowakischen Staates kämpften, schmiedeten schon während des Ersten Weltkrieges verschiedene Pläne zur Schaffung der slawischen Einheit in Mitteleuropa. Unter den wildesten Vorstellungen kam auch die Schaffung eines Korridors in Westungarn in die Rede, der die Entstehung einer direkten Verbindung zwischen der werdenden Tschechoslowakei und Jugoslawien bedeutet hätte. Obwohl Benes und sein Kreis eine bedeutende Unterstützung von der Seite der Ententemächte genossen, wurde ihr Plan, dem auch eine offizielle Form verliehen wurde, infolge verschiedener geopolitischer Überlegungen verworfen. Trotzdem besetzte die in der Entstehung befindliche Republik Tschechoslowakei - mit der politischen Unterstützung der Ententekräfte - nach dem Ende des Krieges, aber noch vor dem Abschluss des Friedensvertrages von Trianon die strategisch und wirtschaftlich gleichermaßen bedeutende Stadt Pozsony. Der Regierung Benes gelang es sogar, noch vor dem Abschluss des Friedensvertrages das Dorf Ligetfalu, welches am rechten Ufer der Donau liegt, zu erwerben. Für all dies versuchten sie Belege mit Argumenten der Strategie und der Stadtentwicklung anzuführen. Die Frage des Brückenkopfes von Pozsony rückte am Vorabend des Zweiten Weltkrieges, bzw. im Laufe des Krieges und der darauffolgenden neueren Regelung wieder in den Vordergrund. Im Oktober 1938 ordnete I litler, der Tschechoslowakei aufteilte. Ligetfalu unter deutsche Verwaltung, während Pozsony selbst zur Hauptstadt des deutschfreundlichen slowakischen Staates wurde. Ende des Krieges wollte Benes einer der Schöpfer der Tschechoslowakei, Leiter der Emigrantenregierung während des Krieges - die Ausschiebung der ungarischen und deutschen Minderheiten in der Tschechoslowakei, die Entziehung ihrer Staatsbürgerrechte, die Feststellung ihrer kollektiven Schuldigkeit von den Siegermächten anerkennen lassen, es gelang ihm aber nur bezüglich der Deutschen in vollem Maße. Infolge der Dekrete von Benes geriet aber auch das im ehemaligen Oberungarn lebende Ungartum in Gefahr, ihm wurden die Staatsbürgerrechte entzogen, ihre Menschen- und Eigentumsrechte erlitten schwere Atrozitäten. Obwohl sich die ungarische Regierung auf diplomatischem Wege darauf reagierend sowohl an die Tschechoslowakei als auch an die Siegermächte wandte, wurde die tschechoslowakische Aktion nicht eingestellt. Ihr Ziel war die Vertreibung der in der Slowakei lebenden Ungarn von ihrer Heimat. Infolge des internationalen Druckes erklärten sich endlich die Tschechoslowaken für bilaterale Verhandlungen mit den Ungarn bereit. So kam cs zur so genannten Vereinbarung über den Bevölkerungsaustausch zwischen beiden Seiten im Jahre 1946. Laut des 1947 auch von ungarischer Seite ratifizierten neuen Friedens von Paris stellten die Großmächte eigentlich die Grenzen vor 1938 zurück, aber nach dem Druck der Tschechoslowaken forderten sie aus strategischem Grunde fünf weitere Ortschaften am rechten Ufer der Donau - neben Ligetfalu, welches sie dann schon wieder besaßen - letzten Endes musste dann ihnen der ungarische Staat drei von diesen überlassen. Die Feststellung der Grenze erfolgte genauso auf Grund einer Regelung, die das Ergebnis der Verhandlungen beider Interessanten war, wie die Vereinbarung über den Bevölkerungsaustausch und die Regelung der Lage derjenigen Ungarn, die auch dann ihre Heimat nicht verließen. Im folgenden Teil des Aufsatzes veröffentlichen wir das diesbezügliche Tagebuch von Imre Jakabffy, der einer der ungarischen Experten der Grenzfeststellungskommission war. 199