Folia historica 22

II. Közlemények - Bognár Katalin: Cholnoky Jenő fényképei a Magyar Nemzeti Múzeum ELTE-letéti anyagában

Komposition seiner Landschaftsbilder konnte Cholnoky die Fotos mehrerer Erdkundler zum Vorbild nehmen. Künstlerischer Geschmack und der Anspruch auf wissenschaftlichen Wert inspirierten ihn beim Fotografieren, bei der Wahl der Themen. Die Kompositionsregeln des Landschaftsfotografierens erbte er von der Malerei. Der Maler Cholnoky kannte ja diese Re­geln sehr gut und verwendete sie beim Fotografieren. Auf zahlreichen Aufnahmen kann man so genannte Staffagefiguren beobachten - Personen (Abb. 10), Streichholzschachtel (Za. 384.), Hut - Regenschirm (Finn. 12.), die zur Veranschaulichung der Größen dienten. Jenő Cholnoky nahm von 1891 an ganz bis zu seinem Tode mit großer Begeisterung und riesengroßer Leistungsfähigkeit an der umfassenden Forschung des Balatons und seiner Umgebung teil. Er war aktives Mitglied der von Lajos Lóczy im Jahre 1890 gegründeten Balaton-Kommission, zwischen den beiden Weltkriegen leitete er die Vermessungen schon als Vorsitzender der Kommission. Mit seinen Schülern, Kollegen, mit seiner Frau zusammen bewanderte er oft die Gegenden am Balaton; er verfertigte Zeichnungen, Gemälde und Fotos. Wie uns die Fotos zeigen, interessierte sich der Wissenschaftler nicht nur für die naturgeog­rafischen Erscheinungen, sondern auch für die gebaute Umwelt: er verewigte auch mehrere Kirchen- und Burgruinen aus der Arpadenzeit (Abb. 3). Cholnoky tat viel für die Enwicklung des Naturschutzes vom Balaton-Gebiet. Mit seinem Namen ist u. a. die Errichtung des Na­tionalparks von Tihany verbunden. Cholnoky unterrichtete zwischen 1905 und 1919 als Professor des Lehrstuhls für Univer­salgeografie an der Franz Joseph Universität in Kolozsvár. Er gestaltete die von seinem Vor­gänger geerbte ärmliche Rüstung des Lehrstuhls um, mit großem Arbeitsaufwand entwickelte er ihn zu einem an Anschauungsmitteln und Fachbüchern reichen geografischen Institut. In disen Jahren, die er in Kolozsvár verbrachte, machte er Entdeckungstouren in Sie­benbürgen, mit seinen Schülern zusammen machte er mehrere Ausflüge im siebenbürgischen Hochgebirge. Als Vorsitzender der 1890 gegründeten Erdélyi Kárpát Egyesület [Siebenbür­gischer Karpatenverein] hielt er populärwissenschaftliche Vorträge, begeisterte die Zuhörer zum Tourismus, organisierte Ausflüge mit Vereinsmitgliedern zusammen. Von diesen Aus­flügen zeugen wiederum viele Fotos. Im Depotmaterial zeigt eine aus 14 Fotos bestehende Serie einen Studienausflug von Cholnoky im Jahre 1906, als er mit einer Gruppe den Kirzsa­tó [-See] (Abb. 5) im Gebirge Paring an der damaligen siebenbürgischen Grenze der K.u.K. Monarchie (Komitat Hunyad) zu Rumänien besuchte. Das Depotmaterial weist auch darauf hin, dass der Wissenschafter während der in Kolozsvár verbrachten Jahre die Kirchenburg von Nagyenyed [heute Aiud, Rumänien] (AF. 30-35.), das Schloss Vajdahunyad (Hu. 111-117.) besuchte und fotografierte, und mehrmals in Brassó [Kronstadt, heute Bra$ov, Rumänien] war (Br. 35, 37, 40, 50, 51, 52). Er machte Fotos auch in von Rumänen be­wohnten Dörfern, (Abb. 7), und verewigte wunderschöne Landschaften auf seinen Fotos, als er den Kalksteinblock des Királyerdő [heute Pädurea Craiului, Rumänien] beim Dorf Rév östlich von Nagyvárad [Großwardein, heute Oradea, Rumänien] durchwanderte (Abb. 8). Cholnoky begann um das Jahr 1901 die große Ungarische Tiefebene [Alföld] wissen­schaftlich zu untersuchen. Schon als Professor der Universität von Kolozsvár organisierte er nach dem Vorbild der Balaton-Kommission die Alföld-Kommission. Er war nicht nur der Leiter der Tätigkeit dieser Kommission, er nahm auch persönlich an deren Forschungen teil, die mehrere Wissenschaftszweige betrafen. Im Zusammenhang mit dieser Arbeit entstanden seine Fotos von der Deliblat-Pußta mit Treibsand in der Tiefebene. Diese Fotos dienten dem Zweck, die verschiedenen Sandformen zu verewigen und zu veranschaulichen, wie die Kraft des Windes an der Erdoberfläche ändert. (Abb. 10) Cholnoky beschäftigte sich im Rahmen der Alföld-Forschung mit den Wasserversorgungsproblemcn des Gebietes, mit den zerstören­den Überschwemmungen und mit den Fragen der Flussregulierung, er lenkte die Aufmerk ­370

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